Alt 05.04.19, 10:00
Standard Tokio auf Einmonatshoch - VR-Fantasie treibt Nintendo
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TOKIO (Dow Jones)--Bei moderaten Kursausschlägen in einem feiertagsgeprägten Geschäft haben die Aktienmärkte in Ostasien und Australien am Freitag keine einheitliche Richtung gezeigt. Während in Schanghai und Hongkong feiertagsbedingt nicht gehandelt wurde, legte der Nikkei-Index in Tokio um 0,4 Prozent zu auf knapp 21.808 Punkte, zugleich der höchste Stand seit Anfang März. Etwas Unterstützung kam von einem leicht schwächelnden Yen, der zuletzt mit 111,69 je US-Dollar in der Nähe seines Jahrestiefs lag.

In Sydney gab der S&P/ASX-200 um weitere 0,8 Prozent nach, nachdem am Vortag eine siebentägige Gewinnserie gerissen war. Unter dem Strich fiel die Wochenbilanz damit aber dennoch knapp positiv aus, so dass ein zweites Wochenminus in Folge vermieden werden konnte. Zum letzten Mal war dies im Dezember der Fall gewesen.

Die Anleger agierten im Spannungsfeld positiver Signale von den US-chinesischen Handelsgesprächen und der im späteren Tagesverlauf anstehenden monatlichen US-Arbeitsmarktdaten. Von diesen erhoffen sich die Akteure Erkenntnisse über den weiteren geldpolitischen Kurs der US-Notenbank. Sie hatte zuletzt angekündigt geduldig und datenabhängig entscheiden zu wollen. Am Zinsterminmarkt wird derzeit der nächste Zinsschritt in den USA eher nach unten erwartet.

Chinas Präsident Xi Jinping hat derweil Berichten zufolge in einem Schreiben an US-Präsident Donald Trump von substanziellen Fortschritten gesprochen und einen baldmöglichen Abschluss der Gespräche gefordert. Trump hatte zuvor eine "monumentale" Ankündigung in den nächsten Wochen angekündigt und betont, es sei noch ein Stück Weg zurückzulegen, aber nicht sehr weit.

Samsung-Gewinnwarnung allenfalls in Details neu

In Seoul zeigte sich das Schwergewicht Samsung unbeeindruckt davon, dass der Technologieriese nun Details zur bereits Ende März verkündeten Gewinnwarnung für das erste Quartal vermeldete. Grund sei eine schwache Nachfrage nach Halbleitern. Von den Ratingexperten von Fitch hieß es dazu, die Schwäche im Chip-Sektor dürfte kürzer und weniger ausgeprägt ausfallen als das in früheren Zyklen zu beobachten gewesen sei. Hintergrund seien unter anderem Produktionssenkungen und diversifiziertere Anwendungen auf den Endmärkten. Die Samsung-Aktie gab in einem gut behaupteten Markt minimal nach. Dem Kospi reichte ein Tagesplus von gut 0,1 Prozent dazu, nach sechs Gewinntagen in Folge, mit gut 3 Prozent die beste Wochenbilanz seit Januar einzufahren.

In Tokio waren Aktien aus dem Elektroniksektor stärker gesucht. Sie hätten als exportsensible Titel besonders vom schwächeren Yen profitiert, hieß es. Sony kletterten um 3,3 Prozent und NEC um 1,1 Prozent. Für Nintendo ging es 2,3 Prozent aufwärts. Hier sorgte laut Analysten für positive Fantasie, dass Nintendo Spielkonsolehits wie Zelda und Mario kompatibel für Virtual-Reality-Geräte in der kommenden Woche auf den Markt bringen will. Dies sei ein Test für die ganze Branche, so Hediki Yasuda von Ace Research Institute. Die Switch von Nintendo laufe so gut, weil es gute Software dafür gebe, während Virtual Reality bisher darunter leide, dass es hier an guter Software fehle, so der Experte.

Aufwärts ging es auch bei den japanischen Autoaktien. Auch sie dürften vom schwächeren Yen profitiert haben, weil sich dadurch die Absatzchancen im Ausland verbessern.

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April 05, 2019 03:38 ET (07:38 GMT)

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