Alt 03.04.19, 20:27
Standard Positive Nachrichtenlage sorgt für Kauflaune
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Trotz nur verhaltener Vorgaben der US-Börsen ist es am Mittwoch an den ostasiatischen Aktienmärkten auf breiter Front weiter nach oben gegangen. Für Kauflaune sorgte ein Bericht der "Financial Times", wonach bei den US-chinesischen Handelsgesprächen zu 90 Prozent Einigung bestehen soll. Allerdings seien die übrigen 10 Prozent der "härteste Teil", heiße es aus US-Verhandlungskreisen. Andererseits heiße es aber auch, dass die Verhandlungen bis Juni fortgesetzt werden könnten. Die Gespräche werden am heutigen Mittwoch auf hoher Ebene in den USA wieder aufgenommen.

Für gute Stimmung sorgten daneben erneut überraschend gut ausgefallene Konjunkturdaten aus China. Der Caixin-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor hat sich im März gegenüber dem Vormonat kräftig verbessert. Erst am Montag hatte es global eine "China-Rally" gegeben nach guten Daten aus der chinesischen Industrie.

In Tokio gewann der Nikkei-225-Index 1,0 Prozent auf 21.713 Punkte, in Sydney ging es um 0,7 Prozent bereits den siebten Tag in Folge nach oben. Hilfreich war dabei der am Vortag vorgestellte Haushaltsplan der Regierung, der auch Steuersenkungen zur Ankurbelung der Konjunktur vorsah. Die Börsen in China tendierten ebenfalls freundlich. In Schanghai berichteten Händler von stimmungsstützenden Gerüchten über angedachte Lockerungen der Regeln für den Handel mit Terminkontrakten.

Yen fällt zurück - Pfund verteidigt Gewinne

Am Devisenmarkt reagierte der Yen im Verlauf des Handels mit einem Rücksetzer auf die Nachrichtenlage. Der Dollar ging zuletzt mit 111,48 Yen um nach einem frühen Tagestief um 111,20. Das stützte zusätzlich die Kurse am japanischen Aktienmarkt, weil ein billigerer Yen die Exportchancen verbessert. Angesichts der positiven Nachrichten verlor der Yen Zulauf in seiner Funktion als sogenannter sicherer Hafen.

Das Pfund Sterling verteidigte die Gewinne vom Dienstagabend. Nach der Ankündigung von Großbritanniens Premierministerin Theresa May, nun doch mit der Opposition das Gespräch über einen zustimmungsfähigen Brexit-Deal zu finden, hatte das Pfund zugelegt, weil damit die Aussicht auf einen weichen Brexit wächst.

Die guten Daten aus China sorgten am Ölmarkt für weiter anziehende Preise und überlagerten eher ungünstige US-Lagerbestandsdaten, die der US-Branchenverband API am Vorabend gemeldet hatte. Brentöl verteuerte sich um gut ein halbes Prozent auf 69,76 Dollar je Barrel.

Rohstoffaktien gesucht - Eisenerzpreis steigt weiter

Unter den Einzelwerten lag der Kurs des Hongkonger Schwergewichts Tencent im Späthandel 2,6 Prozent höher. Die Aktie habe von der Genehmigung neuer Videospiele profitiert, hieß es im Handel. Gesucht gewesen seien generell Finanzwerte. Sie hätten besonders von der zunehmenden Konjunkturzuversicht profitiert, weil gleichzeitig damit auch die Renditen am Anleihemarkt tendenziell wieder stiegen.

Wynn Macau legten um 5,7 Prozent zu, nachdem sich die Analysten von Goldman Sachs positiver zum Spielkasinosektor geäußert hatten und Wynn Macau wie auch die philippinische Bloomberry nun zum Kauf empfiehlt.

Schlecht verlief in Hongkong das Börsendebüt von Dongzheng Auto Finance, dem vom Autoverkäufer Zhengtong abgespaltenen Autofinanzierer. Nachdem der Ausgabepreis schon die Erwartungen verfehlt hatte, lag die Aktie im Späthandel nochmals rund 11 Prozent darunter. Zhengtong lagen dagegen 1 Prozent im Plus.

Autoaktien zeigten keine speziellen Reaktionen auf die März-Absatzzahlen aus den USA. Hyundai legten in Seoul um 4,2 Prozent zu, Toyota in Tokio um 0,6, Honda um 0,8 und Nissan um 0,6 Prozent zu. Während Hyundai, Toyota und Honda im ihren US-Absatz steigern konnten, ging er bei Nissan deutlicher zurück.

In Sydney ging es für Rohstoffaktien wie Rio Tinto, BHP und Fortescue kräftig nach oben um bis zu 2,3 Prozent. Sie profitierten besonders von den günstigen Konjunktursignalen des starken Rohstoffnachfragers China, aber auch von stark gestiegenen Eisenerzpreisen. Letztere legten weiter zu, nachdem Rio Tinto und BHP gerade erst wetterbedingte Produktionsausfälle angekündigt hatten. In den Wochen zuvor hatten sie bereits von Ausfällen beim brasilianischen Vale-Konzern profitiert nach dessen Dammbruchkatastrophe.

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April 03, 2019 03:39 ET (07:39 GMT)

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