Alt 02.04.19, 18:22
Standard Börsen kaum verändert - Walgreens belasten Dow
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NEW YORK (Dow Jones)--Nach den kräftigen Aufschlägen zu Wochenbeginn treten die US-Börsen am Dienstag mehr oder weniger auf der Stelle. Überraschend gute Konjunkturdaten aus China hatten den Dow-Jones-Index und den S&P-500 auf neue Jahreshochs geführt. Der S&P-500 hat zu Beginn des Handels erneut ein Jahreshoch erreicht. Doch insgesamt fehlten die Impulse für Anschlusskäufe, so ein Beobachter. So wartet der Markt auf die Weiterführung der Handelsgespräche zwischen den USA und China. Sie werden am Mittwoch in den USA fortgesetzt. "Die Investoren werden zunehmend optimistisch, dass sich die Konjunktur in den USA und China wieder stabilisieren wird", sagt Jasper Lawler, Head of Research von London Capital Group.

Daneben bleibt das Brexit-Chaos ungelöst. Das britische Unterhaus konnte sich am Montagabend erneut auf keine Alternative zum Brexit-Vertrag von Premierministerin Theresa May mit der EU einigen. Alle vier Vorschläge fielen im Parlament durch. Damit wird die Zeit langsam knapp, bereits am 12. April läuft die verlängerte Frist für einen einvernehmlichen Ausstieg aus der EU aus. An den Börsen ist ein "harter Brexit" weiterhin nicht eingepreist und dürfte zu deutlichen Verwerfungen führen.

Der Dow-Jones-Index verliert gegen Mittag (Ortszeit New York) 0,3 Prozent auf 26.175 Punkte. Für den S&P-500 geht es um 0,1 Prozent nach unten, während der Nasdaq-Composite 0,1 Prozent zulegt.

Der US-Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter ging zwar im Februar um 1,6 Prozent zurück, doch die Ökonomen hatten mit einem etwas stärkeren Minus von 2,1 Prozent gegenüber dem Vormonat gerechnet. Nach Handelsende werden zudem die wöchentlichen Daten zu den US-Rohöllagerbeständen des privaten American Petroleum Institute (API) veröffentlicht.

Boeing-Aktie mit Abgaben - Eastman Kodak unter Druck

Die Boeing-Aktie erholt sich von anfänglichen Verlusten und notiert 0,6 Prozent höher. Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat von dem Flugzeugbauer Nachbesserungen am Softwareupdate für die Maschinen vom Typ 737 MAX 8 gefordert. Die Behörde erwarte, das endgültige Softwarepaket "in den kommenden Wochen" vorgelegt zu bekommen. Zudem lässt Singapore Airlines zwei Maschinen des Typs 787-10 wegen Triebwerksproblemen am Boden.

Möglicherweise profitiert der Boeing-Kurs etwas von dem positiven Ausblick der Fluggesellschaft Delta Air Lines, der zuversichtlich für die zuletzt von schlechten Nachrichten gebeutelte Branche stimmt. Die Gesellschaft hat Umsatz- und Gewinnprognose für das erste Quartal erhöht. Außerdem hat Delta ihren Vertrag mit American Express zu lukrativen Bedingungen verlängert. Die Delta-Aktie rückt um 6,4 Prozent vor, auch Aktien anderer Fluggesellschaften notieren im Plus.

Dow-Neumitglied Dow Inc gewinnen 4,4 Prozent. Die Aktie ersetzt nach der Abspaltung von Dowdupont deren Titel im Dow-Jones-Index. Dowdupont rücken um 0,9 Prozent vor.

Auch die Titel von Eastman Kodak haben Anfangsverluste von über 4 Prozent wettgemacht und legen um nunmehr 0,4 Prozent zu. Das auf Digitaldruck spezialisierte Unternehmen ist im Geschäftsjahr 2018 in die roten Zahlen gerutscht und machte einen Verlust von 16 Millionen Dollar nach einem Gewinn von 94 Millionen im Jahr zuvor. Der Umsatz reduzierte sich auf 1,3 (1,4) Milliarden Dollar, zugleich schrumpfte die Liquidität auf 246 (343) Millionen Dollar.

Die Aktie von Walgreens Boots Alliance bricht dagegen um 7,7 Prozent ein. Der US-Pharmahändler hat in seinem zweiten Geschäftsquartal unter einem schwierigen Marktumfeld gelitten und deshalb die Jahresprognose gesenkt. Die Ergebnisse des Unternehmens fielen zudem unter den Erwartungen des Marktes aus.

Die Lyft-Aktie setzt ihre Abwärtsbewegung fort. Hier geht es um weitere 2 Prozent nach unten auf 67,64 Dollar. Die Aktie entfernt sich damit weiter vom Ausgabepreis von 72 Dollar. Der erste Kurs hatte am Freitag noch bei 87,24 Dollar gelegen, im Tageshoch war es bis auf 88,60 Dollar nach oben gegangen.

Ölpreise wenig verändert - Pfund im "Brexit-Bann"

Die Ölpreise setzen ihren Anstieg fort und markieren erneut Jahreshochs. Überraschend gute Konjunkturdaten aus China hatten die Hoffnung auf eine steigende Nachfrage beflügelt. Für einen Impuls könnten die wöchentlichen Rohöllagerbestandsdaten des privaten American Petroleum Institute (API) sorgen. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI steigt um 1,2 Prozent auf 62,35 Dollar. Brent gewinnt 0,5 Prozent auf 69,36 Dollar.

Wenig Bewegung gibt es am Devisenmarkt. Das britische Pfund hat sich nach dem deutlichen Rücksetzer am Vortag zunächst wieder stabilisiert. Die neuerliche Ablehnung des Parlaments von vier alternativen Brexit-Szenarien hatte die Devise am Vortag bis auf 1,30 Dollar gedrückt, nach einem Tageshoch bei 1,3150. Die UBS-Devisenanalysten sehen beim Pfund kurzfristig Abwertungspotenzial von weiteren 10 Prozent, sollte es zu einem harten Brexit kommen. In den aktuellen Wechselkursen preise der Markt noch immer eine gütliche Einigung zwischen Großbritannien und der EU ein. Aktuell notiert das Pfund bei 1,3027 Dollar. Der Euro ist unter die Marke von 1,12 Dollar gerutscht. Mit etwa 1,1185 Dollar zeigt sich die Gemeinschaftswährung im Vergleich zum Vorabend aber nur wenig verändert.

Der Goldpreis hat sich nach den Vortagesabgaben stabilisiert. Die Feinunze liegt wenig verändert bei 1.289 Dollar. Die US-Staatsanleihen holen einen Teil ihrer Verluste vom Wochenbeginn wieder auf. Für die Rendite zehnjähriger Papiere geht es um 2,8 Basispunkte auf 2,47 Prozent nach unten. Hier stütze auch die andauernde Brexit-Unsicherheit, heißt es.

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April 02, 2019 12:04 ET (16:04 GMT)

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