Alt 01.04.19, 09:30
Standard Gelungener Quartalsstart dank guter Daten aus China
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Überraschend gut ausgefallene Konjunkturdaten aus China haben am Montag zum Start in das zweite Quartal des Jahres die jüngst auf den Börsen lastende Konjunkturskepsis in den Hintergrund gedrängt. Die Investoren kauften auf breiter Front und sorgten bis auf die Börse in Malaysia für kräftige Kursgewinne.

In Tokio verbesserte sich der Nikkei-225 um 1,4 Prozent auf 21.509 Punkte. Allenfalls eine etwas bremsende Wirkung entwickelte der Wirtschaftsbericht Tankan der japanischen Notenbank. Der Nikkei-Index hatte im Tageshoch schon bei 21.683 Zählern gelegen. Die Stimmung bei den großen japanischen Industriekonzernen hat sich demnach im ersten Quartal überraschend stark eingetrübt.

In Schanghai schnellte der Composite-Index um 2,6 Prozent nach oben. Schlusslicht war Sydney mit einem aber immer noch ansehnlichen Plus von 0,6 Prozent. Es war dort bereits das fünfte Tagesplus in Folge.

Abwärts ging es angesichts der nachlassenden Konjunktursorgen mit den Anleihekursen, die Renditen zogen also leicht an. Am Devisenmarkt fiel der Yen aus dem gleichen Grund etwas zurück von 110,83 je US-Dollar auf 111,12. Die japanische Währung hatte als vermeintlich sicherer Hafen zuletzt verstärkt Zulauf erhalten.

Dreifach positive Überraschung aus China

In China erreichte die Aktivität in der Industrie im März ein Sechsmonatshoch: Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor überstieg mit 50,5 (Februar: 49,2) auch wieder die Expansionsschwelle von 50 und auch die Prognose der Ökonomen von 49,7. Auch in der Dienstleistungsbranche hellte sich die Lage auf. Damit aber nicht genug: Nach den offiziellen staatlichen Daten vom Wochenende überraschte auch der von Caixin ermittelte PMI für den verarbeitenden Sektor positiv mit einem Wert von 50,8 (49,9). Das ist der höchste Stand seit vergangenem Oktober. Der Subindex der Auftragseingänge legte auf den höchsten Stand seit vier Monaten zu, und die neuen Exportaufträge kehrten in den expansiven Bereich zurück.

Eine Rolle dabei dürften neben staatlichen Konjunkturstimuli auch die Anzeichen für eine Annäherung im US-chinesischen Handelsstreit gespielt haben. Hier herrscht weiter Zuversicht, denn im späteren Wochenverlauf reist eine hochrangige Delegation aus China in die USA, um weiter zu verhandeln.

Auch aus Australien kamen positive Signale. Dort zeigte eine Umfrage der Notenbank, dass die Zuversicht unter den Unternehmen wieder zunimmt. Die Notenbank selbst war im Februar aus Sorge um die Konjunktur in ihrem geldpolitischen Ausblick vorsichtiger geworden. Der Austral-Dollar zog zum US-Dollar etwas an.

Konjunkturdaten treiben Ölpreise und Rohstoffaktien

An den Rohstoffmärkten stiegen die Preise mit der Hoffnung auf eine wieder anziehende Nachfrage aus China. Der Kupferpreis legte ebenso zu wie die Ölpreise. Brentöl verteuerte sich um knapp 1 Prozent auf zuletzt 68,17 Dollar. An der Börse in Sydney legte der Subindex der Rohstoffaktien um über 1 Prozent zu. In Hongkong sprang der Kurs des Aluminiumherstellers Chalco um knapp 8 Prozent nach oben. Hier sorgte auch ein höheres Kursziel seitens JP Morgan für Rückenwind. In Seoul gewann der Kurs des Stahlherstellers Posco 5,3 Prozent.

In Sydney legten Rio Tinto um 1,7 Prozent zu und profitierten somit wie auch BHP (plus 1,5 Prozent) von der Aussicht auf eine gute Rohstoffnachfrage aus China. Dass Rio Tinto mit seinen Eisenerzlieferungen wohl nur das untere Ende der zuvor prognostizierten Spanne erreichen wird, belastete nicht. Grund sind die Folgen eines tropischen Wirbelsturms.

In Korea haben sich derweil die Exporte im März zwar deutlich verringert, allerdings schnitten 14 von 20 Exportsegmenten laut Marktexperten vergleichsweise günstig ab. Im Chipsektor stieg das Exportvolumen sogar.

Unter den Chipaktien gewannen Samsung Electronics in Seoul knapp 1 Prozent und SK Hynix über 3 Prozent. In Tokio legten Advantest um 2,7 Prozent zu.

In Taiwan schoss der Kurs des Auftragsfertigers und Apple-Zulieferers Hon Hai um die börsentäglich maximal erlaubten 10 Prozent nach oben. Das Unternehmen hatte am Freitag gute Viertquartalszahlen vorgelegt. Für den Apple-Zulieferer Catcher ging es um 4 Prozent nach oben, wohingegen die Aktie des Kameralinsenherstellers Largan um 2,6 Prozent nachgab.

In Tokio verteuerten sich Japan Display - ebenfalls ein Apple-Zulieferer - um 10 Prozent. Der Kurs profitierte davon, dass dem Unternehmen eine Refinanzierung geglückt ist.

Unter den weiteren Einzelwerten machten Daiichi Sankyo einen Satz um gut 8 Prozent nach oben. Angetrieben wurde der Kurs davon, dass Astrazeneca künftig mit den Japanern in der Entwicklung und Vermarktung einer neuen Krebstherapie zusammenarbeitet und für den Erwerb eines Teils der Rechte an einer vielversprechenden Krebsbehandlung bis zu 6,9 Milliarden Dollar zahlt.

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April 01, 2019 03:55 ET (07:55 GMT)

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