Alt 14.07.11, 16:09
Standard Wall Street etwas fester - JPM und Conoco im Blick
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NEW YORK (Dow Jones) - Etwas fester zeigen sich die Kurse an Wall Street im Verlauf des Donnerstagnachmittages. Wie erwartet setzen sich bessere US-Einzelhandelszahlen und Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe als Themen durch. Auch die besseren Zahlen der Investmentbank J.P.Morgan stützen einen Markt, der zuvor durch die Drohung vor einer Herabstufung der US-Bonität durch die Ratingagentur Moody´s belastet war. Am Abend wartet der Markt auf Zahlen von Google. Der Dow-Jones-Index der 30 Industriewerte steigt gegen 16.49 Uhr um 0,4% oder 45 auf 12.536 Punkte. Der S&P-500 legt um 0,3% oder 3 auf 1.321 Zähler zu. Der Nasdaq-Composite-Index verbessert sich einen Punkt auf 2.798 Punkte.

Zwischenzeitliche Hoffnungen auf ein Krisentreffen zur US-Schuldenkrise am Wochenende in Camp David bewahrheiteten sich bisher nicht: Das Weiße Haus dementierte diese Pläne. Auch die laufende Anhörung von Fed-Präsident Bernanke vor dem Bankenausschuss belastet etwas. "Bislang gibt es keine Anzeichen für ein neues QE3", so ein Händler.

Stützend wirken jedoch die guten US-Einzelhandelsdaten. Sie stiegen um 0,1% entgegen der Erwartung von minus 0,2%. Händler scheuen jedoch noch vor einer endgültigen Bewertung zurück: "Beim Blick auf die einzelnen Bausteine besteht die Befürchtung, dass allein der hohe Absatz von Apple-Produkten für einen Großteil des Wachstums verantwortlich sein könne", warnte ein Händler bereits vorbörslich.

Wesentlich besser als erwartet fielen auch die Erstanträge auf Arbeitslosenversicherung aus. Mit minus 22.000 wurde die Erwartung von minus 3.000 deutlich überboten.

Für Sorgen über den Tag hinaus hatte zunächst die Rating-Agentur Moody's gesorgt: Angesichts der Hängepartie um eine Anhebung der Schuldenobergrenze drohte sie, die Bonität der USA auf eine Abstufung hin zu überprüfen. "Das würde eine Spirale auslösen", sagt ein Händler. Denn ebenfalls betroffen von der Prüfung wären die "AAA"-Ratings direkt mit der Regierung verbundener Organisationen, wie Fannie Mae, Freddie Mac, der Federal Home Loan Banks, und der Federal Farm Credit Banks.

Bei den Quartalszahlen konnte J.P.Morgan (JPM) überzeugen und die Markterwartungen schlagen. Die Titel legen um 2,9% auf 40,77 USD zu. Die Investmentbank vermeldete einen Umsatzanstieg, der Gewinn legte rund 13% zu, die Vorsorge für notleidende Kredite konnte fast um die Hälfte reduziert werden. Der Gewinn je Aktie stieg auf 1,27 USD gegenüber 1,09 USD im Vorjahr. Analysten hatten mit maximal 1,22 USD gerechnet. Auch Citigroup ziehen um 0,3% an. Die Bank veröffentlicht am Freitag ihre Zahlen.

Die Hotelkette Marriott International leidet indes unter enttäuschenden Quartalszahlen. Die Aktien fallen um 7,2% auf 34,44 USD.

Gesprächsthema Nummer Eins ist die Zerlegung von ConocoPhillips. Die Aktien steigen um 5,3% auf 78,20 USD. Der Ölproduzent will seine Geschäftsfelder Raffinerie und Ölförderung aufspalten. Beide sollen als separate Aktiengesellschaften gehandelt werden. Conoco ist der drittgrößte US-Ölkonzern hinter Chevron und Exxon Mobil. Der Umbau des Konzerns folgt damit ähnlichen Ankündigungen von Wettbewerbern wie Williams, Questar, El Paso oder Marathon Oil. ConocoPhillips ist aber der mit Abstand größte Konzern, der solche Pläne nun umsetzen will.

DJG/mod/taz

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