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Die meisten asiatischen Aktienmärkte werden weiter von der Aussicht auf geldpolitische Maßnahmen der europäischen und der US-Notenbank beherrscht. Mit ihnen erhoffen sich Anleger Impulse für die darbende globale Konjunktur. Die Kursaufschläge an den großen Börsen der Region fielen jedoch gering aus, wobei vor allem Aufschläge bei Rohstoff- und Exporttiteln die Indizes stützten.
In Japan legte der Nikkei um 0,4 Prozent auf 9.104 Punkte zu und erreichte dabei ein Acht-Wochen-Hoch. Auch der Kospi in Südkorea schloss mit einem Plus von 0,4 Prozent. Wenig Bewegung gab es dagegen in China, wo sowohl der Shanghai Composite als auch der Hongkonger Hang Seng Index nahe am Vortagesschluss aus dem Handel gingen. Hier dämpfte ein schwacher HSBC-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor die Stimmung. Die größten Gewinne verbuchte der rohstofflastige Aktienmarkt in Australien. Der S&P ASX 200 kletterte dort um 1,1 Prozent auf 4.172 Punkte und markierte dabei ein Sieben-Wochen-Hoch. "Makrofaktoren bestimmen derzeit die Marktbewegungen und jeder erwartet, dass die Zinsen gesenkt werden und neues Geld gedruckt wird", sagte Analyst Nicholas Smith von CLSA Japan in Tokio. Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank steht am Donnerstag an. Im Blickpunkt stehen aber auch die US-Arbeitsmarktdaten am Freitag, die die US-Notenbank zu weiteren Stimuli veranlassen könnten. Daneben wurde die Stimmung von den guten US-Konjunkturdaten am Vortag gestützt. Der Auftragseingang für langlebige Güter war dort im Mai überraschend stark gestiegen, nachdem er in den zwei Monaten zuvor rückläufig gewesen war. Dies verhalf dem Dow Jones Index in der verkürzten Sitzung vor dem US-Nationalfeiertag zu einer freundlichen Schlusstendenz. Auslöser der besonders hohen Kursgewinne im Rohstoffsektor waren kräftige Preisanstiege bei Metallen und vor allem beim Öl am Vortag in den USA. "Wir sehen ein Ende des exzessiven Positionsabbaus bei Rohstoffen", erklärte Christopher Macdonald, Analyst bei RBS Morgan in Australien. Der Ölpreis profitierte dabei nicht nur von den erwarteten Maßnahmen der Notenbanken, die das globale Wachstum befeuern sollen, sondern auch von alarmierenden Nachrichten aus dem Iran. Das dortige Parlament unterstützte einen Gesetzentwurf, demzufolge Tanker aus Ländern, die sich am Ölembargo beteiligen, nicht mehr durch ihre Hoheitsgewässer fahren dürfen. Damit wäre der für Öllieferungen wichtige Engpass an der Straße von Hormus für diese Schiffe geschlossen. Im späten asiatischen Geschäft notierte der Preis für US-Öl bei 87,00 US-Dollar und hielt damit die kräftigen Aufschläge von fast fünf Prozent aus dem US-Geschäft. In Australien kletterten unter den Rohstofftiteln BHP Billiton um 2,1 Prozent, Rio Tinto um 2,7 Prozent und Newcrest Mining um 3,5 Prozent. Auch in Tokio führte der Sektor die Gewinnerliste an: Die Aktien des Ölkonzerns Inpex gewannen 2,9 Prozent, die von Japan Petroleum Exploration 3 Prozent. Unter den japanischen Exporttiteln zeigten sich etwa die Papiere von Nikon mit einem Aufschlag von 1,9 Prozent und die von Tokyo Electron mit plus 1 Prozent. In Seoul kletterten die Aktien von Hyundai Motor um 1,7 Prozent und Kia Motors um 1,4 Prozent. Am Devisenmarkt fällt der Euro wieder knapp unter die am Vortag überwundene Marke von 1,26 Dollar zurück. Die überraschend gut ausgefallenen US-Konjunkturdaten hatten die Risikofreude der Anleger und damit auch die Gemeinschaftswährung am Dienstag beflügelt. "Wir erwarten den Devisenmarkt bis Donnerstag in einer Konsolidierungsbewegung. Dann könnten weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen der Bank of England und der EZB die weltweite Risikoneigung weiter stützen", so Marktexperte Vassili Serebriakov von Wells Fargo Bank. Kontakt zum Autor: joern.rehren@dowjones.com DJG/DJN/reh/ros Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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