Alt 28.06.12, 12:59
Standard Gute US-Daten täuschen über Gipfelangst hinweg
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Gute Konjunkturdaten aus den USA haben am Donnerstag für leichten Optimismus an den asiatischen Handelsplätzen für Aktien gesorgt. Angesichts der Sorgen um Europa und den Unsicherheiten im Vorfeld des im späteren Tagesverlauf beginnenden EU-Gipfels zur Schuldenkrise fielen die Kursgewinne der meisten Aktienbörsen aber mager aus, an den chinesischen Börsen ging es sogar abwärts. Händler sprachen von dünnen Umsätzen. Die US-Daten zu den Auftragseingängen waren besser als erwartet ausgefallen und vom Immobilienmarkt kamen den dritten Tag in Folge erfreuliche Nachrichten. "Die Akteure haben zunehmend das Gefühl, dass sich die USA ganz gut halten, egal was im Rest der Welt passiert", kommentierte Marktstratege Nicholas Smith von CLSA in Tokio.

Ausreißer nach oben war die Börse in Tokio, wo der Nikkei-225 um 1,7 Prozent auf 8.875 Punkte zulegte. "Externe Faktoren wie der feste Dollar und gute internationale Vorgaben stützen", sagte Hiroyuki Fukunagam CEO von Investrust zum Markt in Tokio. "Aber ein weiterer Anstieg auf 9.000 Punkte hängt von einem freundlichen Ausgang des EU-Gipfels ab". Der Kospi in Seoul schloss mit einem leichten Plus von 0,1 Prozent bei 1.819 Punkten, während der australische ASX/S&P-200 kaum verändert bei 4.045 Zählern aus dem Handel ging. Die chinesischen Handelsplätze verbuchten indes leichte Verluste. Hier lasteten weiter die Sorgen um eine Abkühlung der heimischen Konjunktur auf der Stimmung.

"Anleger wären gut geraten, die vorübergehende Marktphase nicht als Zeichen rückkehrender Stabilität fehlzuinterpretieren. In den kommenden Tagen stehen einige sehr wichtige Dinge an, die gespielt werden könnten", warnte Andrew Milligan von Standard Life Investments. Nicholas Smith von CLSA setzte dem jedoch entgegen: "Die Erwartungen hinsichtlich des Gipfels sind so niedrig, dass es sehr schwer fallen wird, zu enttäuschen."

Am Devisenmarkt verteuerte sich der Euro zum Dollar leicht auf 1,2507, nach 1,2468 am späten Mittwoch. Im Umfeld des EU-Gipfels habe es aber keine größeren Ausschläge gegeben, so ein Marktbeobachter. Der Ölpreis, der am Vortag von den überraschend positiven US-Konjunkturdaten profitiert hatte, zeigte sich im Verlauf des asiatischen Geschäfts gut behauptet. Ein Barrel der US-Sorte WTI kostete 80,44 US-Dollar, verglichen mit 80,21 Dollar am Vortag.

Ölwerte in der gesamten Region waren gesucht: In Australien kletterten die Papiere von Aurora Oil um 3,4 Prozent, für die von Inpex ging es in Tokio um 1,2 Prozent aufwärts, während die Aktien von Cnooc in Hongkong 2,5 Prozent gewannen.

Japanische Finanz- und Exportwerte profitieren besonders von den guten US-Konjunkturdaten. Die Aktien von Japans größter Bank Mitsui UFJ Financial Group stiegen um 2,7 Prozent, die des kleineren Wettbewerbers Shinsei Bank um 3,3 Prozent.

Einzelhandelswerte blieben in Japan nach schwächer als erwartet aufgefallenen Einzelhandelsdaten allerdings hinter der Gesamtmarktentwicklung zurück. Die japanischen Einzelhandelsumsätze sind im Mai um 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen und damit langsamer als in den beiden vergangenen Monaten. Der Kurs von Fast Retailing gab um 0,4 Prozent nach.

Die Titel des Medienkonzerns News Corp setzten die Gewinne der vergangenen Handelstage fort, gestützt von Berichten über eine geplante Aufspaltung des Medienkonzerns. Die Papiere gewannen 4 Prozent. News Corp ist Eigentümer von Dow Jones, Herausgeber von Dow Jones Newswires und dem Wall Street Journal.

Die Anteilsscheine von Felda Global Ventures begannen ihr Börsendebut in Kuala Lumpur mit einem Kurssprung von 18,2 Prozent, zum Handelsende blieb immerhin ein Aufschlag von 16 Prozent gegenüber dem Ausgabekurs. Der staatliche Plantagenbetreiber sammelte bei dem bisher zweitgrößten Börsengang des Jahres nach Facebook rund 3 Milliarden US-Dollar ein. Bei Facebook waren es 16 Milliarden Dollar.

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