Alt 11.03.11, 13:35
Standard XETRA-MITTAG/Schwächer - Erdbeben in Japan belastet
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FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt notiert am Freitagmittag schwächer. Der DAX verliert gegen 12.45 Uhr 1,0% bzw 70 auf 6.993 Punkte. Zum einen belastet das Erdbeben in Japan. Der Nikkei, das Kursbarometer in Tokio, drehte mit den ersten Nachrichten deutlich nach unten. Zudem stehen im arabischen Raum die Freitagsgebete an, die zuletzt schon häufig zu Massendemonstrationen geführt haben. In Saudi-Arabien haben einige den heutigen Tag schon zum "Tag des Zorns" ausgerufen. In China stiegen die Lebenshaltungskosten im Februar um 4,9% gegenüber dem Vorjahr, damit lag die Inflation über den Analystenschätzungen. "In ein solches Umfeld wird vor einem Wochenende nicht investiert", fasst ein Marktteilnehmer die Nachrichtenlage zusammen.

Ein schweres Erdbeben der Stärke 8,8 hat den Nordosten Japans erschüttert und hohe Tsunami-Wellen ausgelöst. Das japanische Meteorologieamt erklärte, das Beben sei das stärkste, das je in Japan gemessen worden sei. Fernsehbilder zeigten, wie an der Ostküste des Landes Autos und Schiffe von den Wassermassen mitgerissen wurden, aus der an der Küste gelegenen Präfektur Miyagi wurden zahlreiche Verletzte gemeldet. Auch in der Hauptstadt Tokio war das Beben zu spüren, wo mehrere Brände ausbrachen und Menschen verletzt wurden.

Nach Presseberichten erreichten nach dem Beben rund vier Meter hohe Wellen die Pazifikküste Japans. Nach dem Erdbeben in Neuseeland und der Überschwemmung in Brisbane kommt damit eine weitere Schadenswelle auf die Rückversicherer zu. Munich Re verlieren 5,4% auf 110,45 EUR und Hannover Rück geben um 4,2% auf 39,07 EUR nach.

Der Chemiekonzern BASF steigt bei der ehemaligen Tochter K+S aus und verkauft seine Beteiligung von 10,3%, rund 19,7 Mio Aktien. Die Aktien des Düngemittelherstellers wurden am Vormittag bei institutionellen Investoren zu 50 EUR platziert. K+S notieren am Mittag 6,7% leichter bei 50,63 EUR.

Weniger relevant ist laut Marktteilnehmern der geplante Beteiligungsverkauf für die BASF-Bewertung. Die BASF will mit dem Erlös von etwa einer Mrd EUR die Verschuldung senken. Unterstelle man eine Zinsbelastung von etwa 7%, spare BASF 70 Mio EUR, also 7,6 Cent je Aktie, so Analyst Heino Ruland von Ruland Research. Beim Gewinn je Aktie mache das etwa 5 Cent aus. Die Aktie verliert nur 0,2% auf 58,63 EUR. Zu den Verlierern gehören zudem die Banken wie die zyklischen Automobilwerte.

Der Abwärtsbewegung entziehen können sich die defensiven Versorger. So legen RWE um 0,7% auf 48,02 EUR zu und E.ON um 0,8% auf 23,03 EUR. Die vom Flughafenbetreiber Fraport vorgelegten Geschäftszahlen 2010 liegen nach Einschätzung von Silvia Quandt Research im Rahmen der Erwartungen. Zu den Verkehrszahlen im Februar bemerken die Analysten, die Passagierzahlen seien stärker gestiegen als auf dem Flughafen Wien, das Wachstumstempo sei aber langsamer als jenes der Lufthansa. Die Aktie verliert 0,5% auf 50,43 EUR.

Für neue Impulse dürften am Nachmittag Konjunkturdaten aus den USA sorgen. Auf dem Programm stehen unter anderem die Einzelhandelsumsätze für Februar. Volkswirte erwarten im Mittel ihrer Prognosen eine Zunahme um 1,2% binnen Monatsfrist. Darüber hinaus steht die erste Veröffentlichung der von der Universität zu Michigan ermittelte Stimmung der US-Verbraucher im März auf der Agenda. Hier rechnen Ökonomen mit einem Rückgang des Index auf 76,0 von 77,5 Punkten im Vormonat.

DJG/thl/jej/raz

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