Alt 10.03.11, 12:50
Standard XETRA-MITTAG/Leichter - Verfall drückt den DAX zusätzlich
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FRANKFURT (Dow Jones) Der deutsche Aktienmarkt zeigt sich am Donnerstagmittag weiterhin in einer leichteren Verfassung. Der DAX verliert gegen 12.45 Uhr 60 Punkte oder 0,8% auf 7.072 Punkte. Händler meinen, die Risikobereitschaft der Anleger nehme weiter ab. Sie verweisen auf schwache Vorlagen von den asiatischen Börsen nach einem unerwartet geringem Anstieg der chinesischen Exporte im Februar, auf den anhaltend hohen Ölpreis wegen der Libyen-Krise und die Abstufung der Kreditwürdigkeit Spaniens durch die Rating-Agentur Moody's.

Auch der nahende Verfallstag an der Eurex drückt laut Marktteilnehmern zunehmend. Am Markt gebe es große Positionen, die den DAX zum großen Verfall deutlich unter 7.000 Punkte drücken wollten, heißt es mit Blick auf die offenen Positionen. Am Freitag nächster Woche laufen Futures und Optionen auf den DAX sowie Optionen auf die Einzelwerte aus.

Im frühen Geschäft war der DAX schon vorübergehend bis auf knapp 7.035 Punkte gefallen. Etwas eingegrenzt wurden die Abgaben von guten Unternehmenszahlen, besonders von BMW. Aus technischer Sicht wäre es positiv, wenn sich der DAX wieder nachhaltig über dem Tief vom Dienstag bei 7.072 Punkte einhaken würde. Sonst sei ein Test der 7.000er Marke wahrscheinlich. Impulse könnten am Nachmittag von der US-Handelsbilanz kommen und von den wöchentlichen Arbeitsmarktdaten.

Unter Druck stehen mit der Abstufung Spaniens die Finanzwerte, hier fallen Commerzbank um 2,3%, Deutsche Bank um 1,6% und Allianz um 1,6%. Munich Re geben sogar um 2,5% nach. Der Kurs leidet darunter, dass im ersten Quartal erheblich mehr Großschäden aufgetreten sind als kalkuliert, weitere Großschäden könnten die Prognose für das Gesamtjahr gefährden.

Auf der anderen Seite stechen BMW heraus. Während die meisten anderen Zykliker zwischen 1% und 2% abgeben, ziehen BMW um 0,2% an auf 58,24 EUR. Die von BMW vorgelegten Zahlen sowie der Dividendenvorschlag haben die Schätzungen geschlagen. Auch der angestrebte neue Absatzrekord 2011 zeuge von der Zuversicht des Unternehmens.

Auch die Zahlen von Linde seien sehr gut, heißt es im Handel. Linde steigen um 0,2% auf 112,90 EUR: "Das Unternehmen hat den Margendruck im Griff", sagt ein Analyst. Deutsche Post gewinnen nach ihren Zahlen 1,3% auf 13,11 EUR. Das von der Deutschen Post für 2011 in Aussicht gestellte EBIT von 2,2 Mrd bis 2,4 Mrd im laufenden Jahr sei eindeutig höher als von ihnen bislang geschätzt, so die Analysten der LBBW. Das 2010 erwirtschaftete EBIT entspreche den Konsenserwartungen.

Auf der anderen Seite verlieren K+S trotz guter Zahlen und eines zuversichtlichen Ausblicks 0,5% auf 54,95 EUR. Händler sprechen mit Blick auf den Kursrückgang von Gewinnmitnahmen. Obwohl der Ausblick wie erwartet ausgefallen ist und der Auftragseingang als günstig erachtet wird, fallen GEA um 2,5% auf 22,03 EUR. "Die Aktie ist einfach zu weit vorausgelaufen", so ein Händler auch mit Blick auf den Vergleich zur Aktie des Wettbewerbers Alfa Laval. Der MDAX verliert 1%, der TecDAX 0,8%. Hier verlieren Conergy 7,5% auf 0,30 EUR. Der Wert muss am Freitag nächster Woche den TecDAX verlassen.

-Von Herbert Rude, Dow Jones Newswires, +49(0)69-29725217, herbert.rude@dowjones.com DJG/hru/raz

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