FRANKFURT (Dow Jones)--Knapp behauptet tendiert der deutsche Aktienmarkt am Dienstagmittag und hat damit anfängliche Gewinne wieder eingebüßt. Er wiederholt damit das Schema der vergangenen Tage mit starkem Beginn und schwacher zweiter Halbzeit. Der DAX verliert gegen 12.45 Uhr 0,2% bzw 9 Punkte auf 7.152. Marktteilnehmer sprechen von einem verhaltenen Geschäft. Bevor sich die Sorgen um Libyen und die Auswirkungen auf den Nahen Osten nicht legten, dürften die Anleger dem Markt fernbleiben.

Dies spiegele sich auch im Ölpreis wider, der nach einer Abschwächung am Morgen im Verlauf des Vormittags wieder gestiegen ist. Die volatile Seitwärtsbewegung der Vortage werde sich daher wohl fortsetzen, vermuten Händler.

Gefragt sind Automobilwerte. Bei VW, die um 1,2% auf 117,30 EUR anziehen, kommt die Erhöhung der Einstufung auf "Buy" von "Neutral" durch die UBS hinzu. Zudem hat Audi im abgelaufenen Geschäftsjahr den operativen Gewinn auf rund 3,3 Mrd EUR verdoppelt und damit fast die Hälfte zum Ergebnis von Europas größtem Autobauer beigetragen. Daimler sind mit 1,1% auf 49,13 EUR ebenfalls gesucht.

Von guten endgültigen Geschäftszahlen sprechen Händler mit Blick auf Klöckner&Co. "Vor allem der Nettogewinn weicht vom Konsens doch deutlicher nach oben ab", sagt ein Marktteilnehmer. Der Ausblick sei ebenfalls "solide". Die prognostizierte EBITDA-Marge von 6% im laufenden Jahr zeige, dass der Stahlhändler nach einem guten Start ins Jahr auch im weiteren Jahresverlauf mit einer robusten Stahlnachfrage rechnet. Die Aktie steigt allerdings nur um 0,9% auf 24,26 EUR. Ein Analyst bezeichnet den Ausblick des Stahlhändlers als vergleichsweise vorsichtig.

Aareal Bank sind mit plus 1,9% auf 26,42 EUR ebenfalls gefragt. "Man setzt darauf, dass die Bank weiter Neugeschäft akquirieren und dies auch refinanzieren kann", meint ein Beobachter. Hochtief rücken um 2,2% auf 71,17 EUR vor. Grund seien die Käufe von ACS zum Erringen der Mehrheit am Essener Baukonzern, heißt es. Eine Kaufempfehlung der UBS mit einem Kursziel von 162 EUR beflügelt Wacker Chemie, die um 3,6% auf 139,30 EUR zulegen.

Enttäuschend sind die Zahlen von Stratec Biomedical ausgefallen. Der Medizintechnikanbieter hat im abgelaufenen Jahr zwar sein angepeiltes Umsatzwachstum erreicht. Das selbst gesteckte Ziel für die Profitabilität hat er hingegen verfehlt. Negative Effekte hätten sich aus verspäteten oder verschobenen Markteinführungen neuer Produkte ergeben, aber auch aus niedrigen Umsätzen im hochmargigen Konsumgeschäft, stellen die Analysten der Commerzbank fest. Die Aktie fällt um 5,8% auf 30,52 EUR. Dagegen profitieren Solarworld von der Anhebung auf "Neutral" von "Sell" durch die UBS und rücken um 3,4% auf 8,59 EUR vor.

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