Alt 02.08.11, 12:18
Standard XETRA-MITTAG/Leichter: Talfahrt hält an - Umfeld trübt sich ein
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FRANKFURT (Dow Jones) - Am deutschen Aktienmarkt setzt sich die Talfahrt vom Wochenauftakt am Dienstag fort. Der DAX verliert gegen 13.11 Uhr MESZ 0,6% oder 40 auf 6.914 Punkte. Händler machen die Mischung aus Schuldenkrise und Konjunkturpessimismus für die weiteren Verluste verantwortlich. Das Umfeld habe sich mit dem schwachen Einkaufsmanager-Index in den USA weiter eingetrübt, heißt es.

Ein Analyst meint, die Gefahr sei groß, dass sich 1937 wiederhole. Auch damals seien die USA mit dem Rückzug der geldpolitischen und fiskalpolitischen Stimuli nach drei Jahren Aufschwung in eine tiefe Rezession gestürzt. Auch wenn Deutschland weiterhin ein gutes Wirtschaftswachstum bei hoher Beschäftigung und einer moderaten Staatsverschuldung aufweise, deute sich global bereits ein Wirtschaftsabschwung an.

Dieser treffe auch noch auf eine angespannte Staatsverschuldung. Staatliche Konjunkturspritzen seien dadurch kaum noch zu finanzieren. Die Anhebung der Schuldenobergrenze in den USA bei gleichzeitiger Ausgabenkürzung habe nur kurzfristig die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer auf sich gezogen. Nun belaste wieder der Blick auf Europa, wo Länder wie Italien, Spanien und Frankreich von den Investoren gemieden würden, heißt es.

Aus technischer Sicht habe sich die Situation stark eingetrübt. Mit dem Bruch der 7.000er Marke habe der DAX die Seitwärtsspanne der vergangenen Monate nach unten verlassen und ein Verkaufssignal erzeugt. Damit könnte ein Rücklauf Richtung Jahrestief bei knapp 6.500 Punkten anstehen, heißt es bei technischen Analysten.

Daneben läuft die Berichtssaison auf vollen Touren. Größter Verlierer sind Metro, die Aktie verliert 5% auf 35,91 EUR. Die WestLB meint, der Einzelhandelskonzern halte zwar am Ausblick eines Anstiegs des operativen Gewinns im laufenden Jahr von 10% fest. Es sei aber unglücklich, dass das Erreichen dieser Marke von einer Aufhellung des makroökonomischen Umfelds abhänge.

Dagegen steigen Deutsche Post um 1,1% auf 12,15 EUR. "Ordentlich", kommentiert equinet-Analyst Jochen Rothenbacher die Geschäftszahlen des Logistikers für das zweite Quartal. Positiv sei die Anhebung des Ausblicks, deutlich schwächer als von ihm erwartet habe sich allerdings das Briefgeschäft entwickelt.

Fresenius gewinnen 1,8% auf 78,77 EUR, nachdem der Konzern den Ausblick angehoben hat. Die Aktien der Tochter Fresenius Medical Care verlieren dagegen 1,4% auf 52 EUR, die Gesellschaft kauft in den USA einen Dialysespezialisten für 1,7 Mrd USD. BMW legen um 2% zu auf 69,09 EUR. Der Automobilhersteller habe "großartige" Gewinnkennziffern vorgelegt und damit die bereits hohen Erwartungen des Markts übertroffen, sagt Analyst Max Warburton von Bernstein Research. Die Profitabilität der Münchener sei "umwerfend".

Ansonsten werden weiterhin zyklische Papiere verkauft, ThyssenKrupp verlieren 3,3% auf 29,11 EUR und MAN 2,8% auf 78,38 EUR. Im MAX brechen Wacker Chemie um 9,6% auf 117,65 EUR ein. Hohe Rohstoffpreise und Anlaufkosten haben die Bilanz für das abgelaufene Quartal verhagelt.


-Von Herbert Rude, Dow Jones Newswires,
+49 (0)69 29 725 217, herbert.rude@dowjones.com
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