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NEW YORK (Dow Jones)--Der gesenkte Kreditausblick für die USA durch die Rating-Agentur Standard & Poor''s (S&P) hat zu Wochenbeginn an Wall Street für deutlich nachgebende Kurse gesorgt. S&P bestätigte zwar das bisherige Rating mit ''AAA'' für die US-Staatsschulden, senkte allerdings den Ausblick auf "negativ". Belastet wurde das Sentiment zudem von einer erneuten Straffung der chinesischen Geldpolitik. Die Notenbank hat die Mindestreserve um einen halben Prozentpunkt erhöht und damit deutlicher als erwartet. Nachrichten aus dem Unternehmenssektor traten dagegen fast vollständig in den Hintergrund. Immerhin schafften es die Kurse, sich in den letzten beiden Handelsstunden von ihren Tagestiefs wieder ein gutes Stück zu entfernen.
Der Dow Jones Index für 30 Industriewerte (DJIA) verlor 1,1% oder 140 auf 12.202 Punkte, nachdem er kurz nach der Eröffnung schon bis auf das Tagestief bei 12.094 Punkten gefallen war. Der S&P-500 verlor 1,1% bzw 15 auf 1.305 Punkte und schaffte damit wieder den Sprung über die wichtige Marke von 1.300 Punkten. Der Nasdaq-Composite verzeichnete ein Minus von 1,1% oder 29 auf 2.735 Punkte. Umgesetzt wurden an der NYSE 1,03 (Freitag: 1,04) Mrd Aktien. Dabei standen den 576 Kursgewinnern und 2.445 -verlierer gegenüber. 82 Aktien schlossen unverändert. Die Ratingagentur begründete die Prüfung des Ratings mit den vergleichsweise sehr hohen Budgetdefiziten und der zunehmenden Staatsverschuldung. Nach Ansicht von Analysten könnte der "Schuss vor den Bug" aber möglicherweise helfen, die schwierige Haushaltslage schneller zu überwinden. S&P scheine nämlich vor allem beim politischen Willen zum nachhaltigen Sparen Probleme zu sehen - so werde explizit auf das Risiko hingewiesen, dass sich die US-Politiker nicht auf einen mittel- und längerfristigen Plan zu einer Haushaltskonsolidierung einigen könnten, hieß es von einem weiteren Analysten. Die aktuelle Anpassung des Ausblicks der Kreditwürdigkeit durch S&P sollte helfen, allen Beteiligten die Brisanz der anstehenden Aufgaben klar werden zu lassen. Die Konjunkturdaten des Tages konnten keinen Impuls setzen. Der Stimmungsindex für das Bau-Gewerbe des Branchenverbands NAHB für April war auf dem Vormonatswert von 17 Punkten erwartet worden, kam dann aber leicht schwächer mit 16 Punkten herein. Die US-Berichtssaison trat etwas in den Hintergrund. Trotzdem berichten allein in dieser Woche rund 100 Unternehmen aus dem SP-500-Index. Nach Börsenschluss veröffentlichte unter anderem der Halbleiterkonzern Texas Instruments seine Ergebnisse. Am Dienstag folgen dann Intel, Johnson & Johnson, Goldman Sachs, Yahoo! und IBM. Die Berichtssaison sei bislang aber ohne größere Überraschungen verlaufen und konnte den Markt in keine Richtung nachhaltig bewegen, so ein Analyst. Die Zahlen der Citigroup für das erste Quartal lagen knapp über der Erwartung. Mit 0,10 USD wurde die Prognose von 0,09 USD leicht übertroffen. Allerdings wartete das Institut mit zahlreichen Kreditausfällen auf. Analysten wiesen auf die recht schwierige Interpretation der Zahlen solcher Finanzkonglomerate hin. Die Aktie ging nach zwischenzeitlichen Gewinnen unverändert bei 4,42 USD aus dem Handel. Im DJIA führten vor allem Konjunkturwerte die Verliererliste an. So fielen Caterpillar um 3,1% auf 103,90 USD, Dupont reduzierten sich um 2% auf 53,80 USD und Bank of America gaben um 3,1% auf 12,42 USD nach. Als einziger Wert schafften es Boeing in positives Terrain und schlossen mit einem Aufschlag von 0,3% bei 72,79 USD. Die Aktien von Texas Instruments reagierten nachbörslich mit deutlichen Abschlägen auf die Bekanntgabe der Ergebnisse für das erste Quartal. So fiel der Gewinn je Aktie noch unter der Prognose des Untenehmens aus. Zur Begründung wurde auf das Erdbeben in Japan verwiesen, was einige Fabriken beschädigt und zu einer sinkenden Nachfrage geführt habe. Allerdings sei die Auftragslage stark und die operative Erholung verlaufe positiv. Texas Instruments hatten den regulären Handel mit einem Minus von 0,6% bei 34,79 USD beendet. Die Quartalsergebnisse von Halliburton wurden mit einem Aufschlag von 0,7% auf 47,14 USD honoriert. Der Öl-Ausrüster konnte seine Gewinne zwar mehr als verdoppeln, lag jedoch leicht unter Analystenkonsens. Laut dem CEO des Unternehmens gebe es für das laufende Jahr aber noch "deutlichen Spielraum" für Verbesserungen. DJG/DJN/ros Copyright (c) 2011 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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