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NEW YORK (Dow Jones)--Sehr schwach zeigen sich die US-Börsen am Montagmittag (Ortszeit). Vor allem der gesenkte Kreditausblick für die USA durch die Rating-Agentur Standard & Poor''s (S&P) belastet das Sentiment. Auch die langlaufenden 30-jährigen US-Anleihen stehen unter Druck. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) verliert gegen 18.52 Uhr MESZ 1,8% oder 218 auf 12.123 Punkte. Der S&P-500 fällt um 1,6% oder 21 auf 1.298 Punkte. Der Nasdaq-Composite-Index verliert 1,8% oder 50 auf 2.714 Punkte.
S&P bestätigte zwar das bisherige Rating mit ''AAA'' für die US-Staatsschulden, senkte aber den Ausblick auf "negativ". Damit bestehe nun eine Chance von "etwa 1 zu 3", dass auch das US-Rating in den kommenden zwei Jahren gesenkt wird, heißt es. S&P verwies zwar auf die flexible und hochdiversifizierte US-Wirtschaft, wies aber auch auf "sehr hohe" Budgetdefizite hin. "Gleichzeitig betonten S&P, dass ihnen auch der Weg unklar sei, wie man das Problem angehen kann", so ein Händler: "Das ist fast ein Offenbarungseid". Der S&P-500-Index ist zum Start mit einem Eröffnungs-Gap durch die wichtigen Unterstützungen bei 1.310 und 1.300 Punkten gefallen und kann diese Marken auch aktuell nicht zurückerobern. Technische Analysten sehen nun ein Abwärtspotenzial von mindestens 30 Punkten. Belastet wird die Stimmung daneben von einer erneuten Straffung der chinesischen Geldpolitik. Die Notenbank hat die Mindestreserve um einen halben Prozentpunkt erhöht. Zudem forderte der Gouverneur der People''s Bank of Chinas (PBoC), Zhou Xiaochuan, eine Diversifizierung der chinesischen Devisenreserven. "Damit könnten auch irgendwann die Chinesen als Käufer der US-Staatsschulden ausfallen", fürchtet ein Marktteilnehmer. Über den schwächeren Euro und damit stärkeren Dollar steht auch die Lage in Europa im Blick: Der Ausgang der Parlamentswahlen in Finnland findet in den USA eine ungewöhnliche Resonanz. Da durch die Partei der "Wahren Finnen" die Euro-Skeptiker kräftigen Zuwachs erhalten haben, wird die Funktionsfähigkeit des Euro-Rettungspaket als nicht mehr gewährleistet betrachtet. Die Impulse von Konjunkturseite haben dagegen keinen Einfluss auf das Geschehen: Der Stimmungsindex für das Bau-Gewerbe des Branchenverbands NAHB für April war auf dem Vormonatswert von 17 Punkten erwartet worden und wurde dann mit 16 Punkten gemeldet. Die US-Berichtssaison tritt dagegen etwas in den Hintergrund. Trotzdem berichten allein in dieser Woche rund 100 Unternehmen aus dem SP-500-Index. Nach US-Börsenschluss folgt der Halbleiterkonzern Texas Instruments. Im Dow-Index verlieren vor allem Konjunkturwerte: Caterpillar fallen um 4,0%, Alcoa reduzieren sich um 3,1% und DuPont verzeichnen ein Minus von 2,7%. Die Zahlen von Citigroup liegen knapp über der Erwartung. Mit 0,10 USD wurde die Prognose von 0,09 USD leicht übertroffen. Allerdings wartete das Institut mit zahlreichen Kreditausfällen auf. Analysten daher weisen auf die recht schwierige Interpretation der Zahlen solcher Finanzkonglomerate hin. "Es wird wie bei Bank of America eine Weile dauern, bis der Markt hier einen Schwerpunkt findet", so ein Analyst. Die Aktie notierte zur Eröffnung noch unverändert, gewinnt nun aber 1,6% auf 4,49 USD. DJG/DJN/ros Copyright (c) 2011 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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