Alt 09.04.11, 00:58
Standard Wall Street schließt knapp behauptet - Budgetdebatte belastet
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NEW YORK (Dow Jones)--Signifikant gestiegene Ölpreise und die drohende Schließung von Bundeseinrichtungen haben die US-Börsen am Freitag ins Minus gedrückt und für eine knapp behauptete Schlusstendenz gesorgt. Zudem belasteten Forderungen nach einer vorzeitigen Beendigung der quantitativen Lockerungen aus dem Kreise der US-Notenbank. Dank eines Endspurts verringerten sich die Abgaben jedoch deutlich. Der Dow-Jones-Index (DJIA) für 30 Industriewerte gab 0,2% oder 29 Punkte auf 12.380 ab.

Für den S&P-500 ging es um 0,4% bzw 5 Zähler auf 1.328 nach unten und der Nasdaq-Composite verlor 0,6% oder 16 Stellen auf 2.780. Umgesetzt wurden 0,82 (Donnerstag: 0,91) Mrd Aktien. Dabei verzeichneten 987 Titel Kursgewinne, während 1.945 Verlierer gezählt wurden. 139 Titel gingen unverändert aus dem Handel. Auf Wochensicht büßten Nasdaq Composite und S&P-500 jeweils 0,3% ein, der DJIA beendete die Woche ganz knapp im Plus.

"Investoren sind wegen der Ölpreisrally und der möglichen Haushaltssperre nervös. Jeder wartet erst einmal ab. Je länger sich die Verhandlungen hinziehen, desto wahrscheinlicher werden Schließungen von Regierungseinrichtungen", sagte Marktstratege Joseph Tanious von J.P. Morgan Funds mit Blick auf die Budgetberatungen, die bis Mitternacht (Ortszeit) abgeschlossen sein müssen. Sollte bis dahin eine Einigung ausbleiben, wäre eine Haushaltssperre mit der Schließung von Bundesbehörden aufgrund des Erreichens der Schuldengrenze die Folge. Zwar haben sich Demokraten und Republikaner auf Einsparungen von 38 Mrd USD geeinigt, allerdings wird zwischen den Beteiligten noch über Abtreibungsrechte gestritten. Ein Scheitern der Verhandlungen ist daher noch immer möglich.

Für Unruhe am Markt sorgte zudem der Präsident der Federal Reserve Bank von Dallas, Richard Fisher, der seine kritische Haltung zur expansiven Geldpolitik der US-Notenbank bekräftigte. "Eine weiterhin akkommodierende Geldpolitik birgt erhebliche Risiken", warnte Fischer am Berichtstag. Mit Blick auf das laufende 600-Mrd-USD-Programm zum Kauf von US-Staatsanleihen fügte er hinzu: "Es kann gut sein, dass wir erwägen sollten, das, was davon noch aussteht, zu kürzen."

Vor diesem Hintergrund zeigten sich Händler insgesamt über die lediglich moderaten Abschläge überrascht. "Es ist unglaublich, wie widerstandsfähig der Markt ist. Letztlich haben wir das wohl doch der Fed-Politik zu verdanken", sagte Marktstratege John Lynch von Wells Fargo Funds Management Group. Die Nachrichtenlage war derweil dünn. Im DJIA verloren Cisco 1,5% auf 17,65 USD. Auf der anderen Seite des Tableau standen Merck&Co mit einem Aufschlag von 1% auf 33,67 USD ganz oben. Mit den gestiegenen Ölpreisen ging es für Chevron um 0,7% auf 109,66 USD und für Exxon Mobil um 0,2% auf 85,95 USD bergauf. Alcoa sanken um 1,1% auf 17,92 USD, der Aluminiumverhütter eröffnet am Montag nach der Schlussglocke die US-Berichtssaison zum ersten Quartal. Insgesamt standen Verluste im Industrie- und Finanzsektor Zugewinnen im Energiebereich gegenüber.

Die Aktie von Expedia machte einen Sprung von 12,9% auf 25,30 USD. Das Unternehmen gliedert die Sparte TripAdvisor aus und führt sie künftig als eigenständige Gesellschaft. Mit einem Plus von 7,9% auf 15,85 USD ging es für Seagate kräftig nach oben. Der Laufwerkanbieter hat angekündigt, die Dividendenzahlungen wieder aufzunehmen.

DJG/DJN/flf

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