Alt 03.11.14, 01:20
Standard Plunge Protection Team verhindert Crash
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+++Wall Street nach Verkaufspanik mit neuen Allzeit-Hochs+++Mini-Crash und Pullback verwundern Anleger+++Sind 1000-Indexpunket nach unten und oben normal?+++“Kalter Krieg“ noch nicht ausgestanden+++Neue Generation steht vor großen Herausforderungen+++Internet als Chance+++Neue Chancen in Osteuropa+++

Die Börsen fuhren im Oktober Achterbahn: erst 10-15% runter, dann 10-15% rauf. Es war ein Kampf der Flash Boys gegen das „Plunge Protection Team“, den das Plunge Protection Team in der ersten Runde gewann. Ein Eldorado für geübte Trader, aber ein Nervenkrieg für verunsicherte Investoren. Andreas Männicke beschreibt die Hintergründe der starken Kursbewegungen und hinterfragt dabei das kapitalistische System nach britischen und amerikanischen Muster.

Oktober als Crash-Monat bleibt in Erinnerung

Der Oktober ist als Crash-Monat den Anlegern im Gedächtnis geblieben, denn im Oktober 1987 gab es einen Börsen-Crash an der Wall Street, den viele noch in Erinnerung haben. Am 19. Oktober 1987 fiel der Dow Jones Industrial Index um 22% - damals waren das „nur“ 500 Indexpunkte fast ohne Vorwarnung. Nur aus den Geschichtsbüchern kennen die Anleger den Börsen-Crash am 24. Oktober 1929, der damals eine Weltwirtschaftskrise einleitete. Seit dem Börsen-Crash im Oktober 1987 soll es in den USA – nicht in Deutschland - aber eine Art schnelle Eingreiftruppe, das „Plunge Protection Team“ an der Wall Street geben, die in kritischen Phasen insbesondere gegen die Short-Seller, also die Leerverkäufen von Aktien und die Käufer von Short-Positionen am Terminmarkt über entsprechende Long-Positionen am Terminmarkt aktiv vorgeht und sie durch steigende Kurse dann zum Eindecken der Short-Positionen zwingt.

Flash Boys dominieren die Börse

Man muss wissen, dass die Aktienkurse auch beim DAX via London oft auch über den Terminmarkt „gemacht“ werden. Seit einigen Jahren nutzen auch die sogenannten Flash Boys, das sind die Hochfrequenzhändler am Terminmarkt in London, New York und Chicago, die durch Informationsvorsprung im Nano-Sekundebereich mit plötzlich großen Volumen starke Kursbewegungen für sich ausnutzen. Oft manipulieren sie aber auch die Märkte, indem sie erst große Verkaufsoder ins Orderbuch stellen, die sie dann aber auch unvermittelt wieder rausnehmen, um dann schnell die Gegenposition einzunehmen.

Sie reagieren dabei im Nano-Sekundenbereich auch auf wichtige Konjunkturdaten. So belasteten Anfang schwache Konjunkturdaten aus Europa und vor allem aus Deutschland den Markt während es in den USA Ende Oktober gute Konjunkturdaten gemeldet wurden. Allein mit der Fundamentalanalyse aber kann man solche erratischen Kursbewegungen wie im Oktober nicht erklären. Die Flash Boys dominieren schon die Wall Street in einigen Phasen, wie wohl auch im Oktober. Ich empfehle desbezüglich die Lektüre des Bestsellers von Michael Lewis „Flash Boys – die Revolte an der Wall Street“, die so manchen ahnungslosen und verwunderten Anleger die Augen öffnen wird.

Flash Boys und Plunge Protection Team sorgen für einen Mini-Crash und Pullbacks

Meine Erklärung dieser starken Kurschwanken, neudeutsch hohen Volatilität, es ist ein Gemisch von Fundamental-Daten, Flash Boys und als Gegenseite das Plunge Protection Team in den USA. In allen Fällen handelt es um bewusste Marktmanipulation, was von der SEC mal untersucht werden sollte, aber nicht untersucht wird. Die größten Marktmanipulationen machen aber seit geraumer Zeit die Notenbanken, insbesondere die FED, die EZB, die britische Notenbank und die japanische Notenbank, die durch Aufkaufen von Wertpapieren Geld drucken und damit auch die Aktienmärkte „schmieren“.

Wie lange hält das Opium der FED und EZB?

Man darf gespannt sein wie die Wall Street im nächsten Jahr ohne das Opium der FED auskommt, die bisher die ganze Welt benebelt hat. Die japanische Notenbank wird weiter Gas geben, also Gelddrucken und Anleihen kaufen, und die EZB nun auch durch aufkaufen von Pfandbriefen, neudeutsch „Covered Bonds“. Japan ist mit über 230% zum BSP verschuldet und lebt immer noch und das jetzt sogar neuerdings durch die „Abenomics“ sehr gut (oberflächlich betrachtet). Aber auch das ist eine Marktmanipulation im großen Stil, denn so wird aus dem Nichts Liquidität für die Märkte gepumpt, was aber auch wieder zu Blasenbildungen führen kann. Zu einer gefährlichen Blasenbildung kann es schon bei den Anleihenmärkten. Aber alle Blasen platzen irgendwann mal und dann gibt es wieder ein Crash.

Short-Covering sorgt für Kaufpanik nach Verkaufspanik

Im Oktober wurde das durch die schnelle Eingreifgruppe der Wall Street namens „Plunge Protection Team“ und die Flash Boys, also den Hochfrequenzhändlern, die blitzschnell die Seite wechseln können, vermieden. Durch sogenanntes Short- Covering, also das Eindecken von Short-Positionen an den Terminmärkten und von Leerverkäufen bei Aktien, wurde an der Wall Street am 31. Oktober sogar neue Allzeit-Hochs erreicht, die Mitte Oktober noch keiner für möglich hielt, denn da gab es bei Unterschreiten von 16.000 Indexpunkte beim Dow Jones sogar eine akute Crash-Gefahr. Aus der Verkaufspanik wurde so im Handumdrehen eine Kaufpanik zur Verwunderung vieler Anleger.

Keiner will eine Jahresendrallye verpassen

Auf das nächste Jahr darf man aber gespannt sein. Letztendlich werden sich "in the long run" immer die Fundamentaldaten, also die Gewinn- und Cash flow-Entwicklungen sowie die Konjunkturdaten, durchsetzen, die in den USA noch recht gut sind, aber im Euroraum skeptisch stimmen. Kurzfristig werden aber weiterhin die Flash Boys die Märkte über den Terminmarkt dominieren und zu starken Kursausschlägen führen, die ein normaler Anleger gar nicht nachvollziehen und mitmachen kann. Viele Privatanleger wurden Mitte Oktober ausgestoppt und kamen dann nicht schnell genug wieder in den Markt. Dies war also ein Eldorado für geübte Trader, aber ein Vabanquespiel für Value-Investoren, denn keiner will dabei sein, wenn ein Markt zu kippen droht. Keiner will aber auch eine Jahresendrallye verpassen.

„Kalter Krieg“ zwischen USA und Russland wird noch Folgen haben

Zudem werden die Themen wie Überschuldung von Ländern und mögliche Schuldenschnitte in den nächsten Jahren ein Thema werden, insbesondere dann, wenn es zu einer Konjunkturverlangsamung oder gar einer Weltwirtschaftskrise kommen sollte, die auch durch geopolitische Faktoren ausgelöst werden können. Der „Kalte Krieg“ zwischen USA/Europa und Russland ist noch nicht beendet und wird auch noch Folgen haben. Man darf gespannt sein, wie die Politiker auf die Wahl am 2. November in Donezk und Luhansk reagieren werden. Der politische Konflikt ließ sich leicht auflösen, wenn man nur mehr direkt miteinander sprechen würde und seine Interessen offen kundtun. Aktiv sind hier leider nur die Geheimdienste auf beiden Seiten. Ein Fehler bei den unnötigen Manövern und dem Säbelgerassel bleiben eine Gefahr für die Börse, auch wenn diese geopolitischen Themen, ebenso wie der IS-Krieg im Irak/Syrien und die Ebola-Epidemie in den letzten 2 Wochen an der Börse ausgeklammert wurden. Auch gab es zum Glück bisher noch keinen Terroranschlag.

Neue Weltordnung und neue Spierelen erforderlich

Die Weltordnung und die Spielregeln der neuen Weltordnung werden in Zukunft zunehmend Diskussionsstoff sein so wie das auch Putin bei seiner vielbeachteten Valdei-Rede im Oktober gemacht hat. Ich empfehle jedem, diese Rede von Putin sich zumindest einmal anzuhören und genau zu analysieren. Ich habe sie daher auf meiner Homepage www.eaststock.de unter „Interviews“ gestellt. Es geht nicht (nur) darum, Putin besser zu verstehen; es geht auch darum, einen Weltkrieg oder den Zusammenbruch der Weltordnung in Zukunft zu vermeiden.

Währungsreform in Zukunft nicht ausgeschlossen

Auch eine Währungsreform ist dann in Zukunft nicht ausgeschlossen. Zuvor wird es aber einen Währungskrieg „BRIC“ gegen USA geben und darf gespannt sein, wie der ausgeht. Bisher haben die Notenbanken das kapitalistische System gerettet; es gibt aber Punkte, wo eine Heilung nicht mehr möglich ist. Die sind die „points of no return“, die es an der Börse bisher noch nicht gab. Irgendwann werden wir vor einer „Monsterwelle“ stehen, die wohlmöglich für den Unachtsamen und Unaufgeklärten wie aus dem Nichts zu kommen scheint wie es auch 1929 und 1987 der Fall war. Noch steht das „Plunge Protection Team“ zumindest in den USA Gewehr bei Fuß, aber bei Monsterwellen wird es auch machtlos sein.

Nächste Generation vor großen Herausforderungen

In jedem Fall wird aber die nächste Generation vor den großen Herausforderungen der multiplen Krisen stehen. Mein Appell ist daher die Notwendigkeit des Dialogs, also die Notwendigkeit zu versuchen, den anderen zu verstehen und mit ihm in Kommunikation zu treten, auch wenn man nicht seiner Meinung ist; die Notwendigkeit, dem Partner mehr zu vertrauen, statt neue (alte) Feindbilder aufzubauen; die Notwendigkeit der Kooperation statt Konfrontation, die Notwendigkeit mehr Ethik in die Wirtschaftsbeziehungen zu bringen anstelle den anderen austricksen oder gar ausbeuten zu wollen; die Notwendigkeit der Solidarität anstelle des Egoismus und Nationalismus. Wenn das nicht kapiert wird und es nicht zu einem Umdenken kommt, wird die Welt im Chaos enden und/oder in der permanenten Unsicherheit mit der Möglichkeit von regionalen und überregionalen Kriegen enden, die im Grunde keiner haben will und die vermeidbar sind – auch in der Ukraine!

Neues Blockdenken vermeiden – Kooperation fördern

Wichtig ist es jetzt, ein Blockdenken zu vermeiden und auch Europa als Einheit ist ein Blockdenken. Es geht um wichtige globale und dringliche Themen, die nur gemeinsam solidarisch zu meistern sind, wie Klimawandel, wie Armutsbekämpfung bei schneller Zunahme der Bevölkerung in Schwellländern, aber abnehmenden Bevölkerung in Industrieländern durch den demographischen Wandel, (in Europa auch das zunehmende Problem der Altersarmut und der Pflege von Alten), der Finanzierung von Gesundheits- und Rentensystemen (=ist wichtiger als das Auffüllen von Rüstungsetats!), die Lösung der zunehmenden Verteilungskonflikte und last not least des Schuldenabbaus. Hier muss die Weltgemeinschaft mehr und besser zusammenarbeiten und es muss ein politisch unabhängiger Welt-Rat und Experten-Rat gewählt werden, der sich dieser dringlichen Probleme auch annimmt und dafür Informationen liefert. Die UN, die UNO und schon gar nicht der IWF oder die Weltbank sind nicht die Organisationen, die die Zukunftsprobleme der Welt lösen können. Ein guter Ansatz waren schon die 20-Gipfeil, weil dort einige große Schwellenländer einbezogen worden, aber auch hier sind die Ergebnisse bisher enttäuschend.

Internet als Chance

Eine Chance bietet aber das Internet, denn durch das Internet kann zumindest globale Aufklärung, Transparenz und Faktensammlung geschaffen werden. Es bedarf aber auch einer kritischen Auseinandersetzung mit dem amerikanischen und britischen Kapitalismus. Wichtig ist, dass soziale und ökologische Faktoren mehr in den Vordergrund gestellt werden und Mechanismen der Solidarität und internationalen Zusammenarbeit entwickelt und gefördert werden, sonst gerät die Welt aus den Fugen. Auch beim Ukraine-Konflikt hätte ich mir von der deutschen Regierung eine selbstbewusstere, besser aufgeklärte und eigenständige Politik gewünscht als als Handlanger der USA zu dienen.

Reformen und Umdenken notwendig

Wir alle sind jetzt aufgefordert, die Welt für unsere Kinder ein wenig besser zu machen zu wollen. Die Blasenbildung an den Kapitalmärken mit der Drogenpolitik der Notenbanken, die nur verhindern, dass notwendige harte Reformen angegangen werden, ist nicht das richtige Instrument, um für nachhaltige Stabilität und Sicherheit, schon gar für Gerechtigkeit in der Zukunft zu sorgen. Krisen bieten Chancen zum Wandel. Nutzen wir sie!

Darüber und viele mehr wollen wir auch sprechen beim nächsten Emerging Market- und Ostbörsen-Seminar „Go east – in der Krise liegt die Chance“ am 26. November 2014 in Frankfurt/M. Info und Anmeldung unter www.eaststock.de, dort unter „Seminar“. Neben den neuen Chancen für 2015 in der Ukraine/Russland wird in einem weiteren Schwerpunkt auf die Investmentchancen in Südosteuropa eingegangen, wo schon jetzt die Börsen aus Slowenien und Serbien mit zu den Top-Performern der Weltbörsen gehören, die den DAX und auch den US-Markt klar outperformt haben. Wie sagt man so schön: „Veilchen blühen im Verborgenen!“

Erst informieren, dann investieren

Es gibt – gerade in Krisenzeiten – auch immer wieder neue Chancen in Osteuropa: Nicht nur deswegen wird im nächsten „EAST STOCK TRENDS“ (www.eaststock.de) ein Special über Aktien in der Ukraine und Kasachstan gemacht, aber auch zwei attraktive russische Aktie vorgestellt. Dort wird Ihnen außerdem aufgezeigt, wie sie mit Cross-Hedging Geld verdienen oder Ihr Vermögen mehren können. Sehr positiv entwickeln sich weiterhin die Börsen aus Südosteuropa.

Schauen Sie sich jetzt das neue Video von Andreas Männicke vom 1. November 2014 in EastStockTV, Folge 42 über die das Thema: „Plunge Protection Team verhindert den Crash“ mit den neuen Aussichten für die Welt- und Ostbörsen unter www.eaststock.de, dort unter "Interviews" an" oder direkt bei www.youtube.com.

TV und Radio Hinweise: Andrea Männicke wird am 26. November 2014 im DAF und am 27. November 2014 in NTV/Telebörse über die neuen Investmentchancen in Osteuropa befragt werden.

Sie können alle Radio- und TV-Interviews ebenso wie die EastStockTV-Sendungen jetzt unter www.eaststock.de, dort unter „Interviews“ abrufen.

Die preiswertesten Aktienmärkte kommen aus Osteuropa. Informieren Sie sich jetzt ausführlich über die Hintergründe der Ukraine/Russland-Krise, aber auch das zukünftige Erholungspotential der unterbewerteten Aktien aus Osteuropa: Bestellen Sie jetzt auch ein Probe-Abo (3 Ausgaben per Email für nur 15 €) des monatlich erscheinenden Börsenbriefs EAST STOCK TRENDS mit einem weiteren Ukraine/Russland-Special mit vielen Hintergrund-Informationen und neuen Anlage-Vorschlägen wie mit der "Aktie des Monats“ und lukrativen Zertifikaten unter www.eaststock.de, dort unter Börsenbrief. Denn wie heißt es so schön: erst informieren und dann investieren!

Seminar-Hinweis: Am 26. November 2014 findet um 17.00 Uhr in Frankfurt/M wird das nächste Ostbörsen-Seminar „Go East – In der Krise liegt die Chance“ (mit einem Ukraine/Russland- und Südosteuropa-Special) gleich nach dem EK-Forum unter der Leitung von Andreas Männicke statt. Info und Anmeldung unter www.eaststock.de, dort unter „Seminar“.

Diskutieren Sie jetzt auch mit Herrn Männicke interaktiv unter http://go.guidants.com/de#c/Andreas_Maennicke.

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Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Andreas Männicke die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 02:09 Uhr.
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