Alt 30.01.12, 09:28
Standard XETRA-START/DAX nach "verlorenem Wochenende" im Minus
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die anhaltende Hängepartie bei den Verhandlungen über einen Schuldenschnitt für Griechenland hat den deutschen Aktienmarkt mit Verlusten in den Montag starten lassen. "Das war ein verlorenes Wochenende", sagt ein Händler mit Blick auf die abermals ohne Ergebnis gebliebenen Athener Gespräche. Auch der als Maß für die Risikobereitschaft der Anleger geltende Euro gibt am Montagmorgen nach und wird wieder unter 1,32 Dollar gehandelt, der Preis für Versicherung gegen den Ausfall fünfjähriger portugiesischer Staatsanleihen markiert gleichzeitig einen neuen Rekordwert.

Bis 9.49 Uhr verliert der DAX 1,0 Prozent oder 64 auf 6.447 Punkte. In der zweiten Reihe geht es für den MDAX um 0,8 Prozent oder 77 auf 9.863 Punkte nach unten. Der TecDAX verliert 0,2 Prozent oder einen auf 743 Punkte. Dabei machen die Anleger vor allem bei Banken und Versicherern Kasse, den Outperformern der vergangenen Wochen. Die Kurse der Stahlwerte schmelzen nach einer enttäuschenden Prognose von KlöCo-Chef Gisbert Rühl zusammen.

Auch im weiteren Tagesverlauf dürfte die Schuldenkrise im Euroraum die Akzente setzen. Bereits am Vormittag will Italien bis zu 8 Milliarden Euro an Staatsanleihen unter die Anleger bringen. Die Laufzeiten der Schuldtitel reichen von 2016 bis 2022. Am Nachmittag dürften sich die Blicke der Börsianer dann gen Brüssel richten, wo der Europäische Rat der Staats- und Regierungschefs beginnt. "Resultat wird vor allem ein vorgezogener ESM und der neue 'Fiscal Compact' sein, der wiedergutmachen soll, was der Stabilitätspakt nicht vermochte", sagt Carolin Hecht, Analystin bei der Commerzbank. Auch wenn die Entscheidung über ein zweites Hilfspaket für Griechenland heute nicht auf der Agenda stehe: Die deutsche Forderung nach mehr Mitspracherecht Athener Staatshaushalt werde den Gipfel wohl mit der nötigen Schärfe würzen.

Gewinne nehmen die Investoren im frühen Geschäft vor allem bei Banken und Versicherern mit. Commerzbank geben um 3,3 Prozent auf 1,82 Euro nach, für Deutsche Bank geht es um 3,2 Prozent auf 32,43 Euro nach unten. Allianz verbilligen sich um 1,7 Prozent auf 84,14 Euro. Seit Jahresbeginn haben die Kurse der europäischen Kreditinstitute im Schnitt um 10,0 Prozent angezogen, für die Assekuranzen ging es um 10,4 Prozent nach oben.

Für schlechte Stimmung bei den Stahlwerten sorgt Klöckner & Co-Chef Gisbert Rühl. Die Nachfrage in Europa werde in diesem Jahr um bis zu fünf Prozent sinken, orakelte der Manager im Gespräch mit der Financial Times Deutschland. "Das steht in Diskrepanz zu dem, was der europäische Stahlverband Eurofer zuletzt prognostiziert hat", kommentiert WestLB-Analyst Ralf Dörper. Rühls Prognosen träfen auf einen Markt, der angesichts der zu Jahresbeginn erzielten Preiserhöhungen und gestiegener Volumina wieder Hoffnung geschöpft habe. KlöCo brechen um 5,8 Prozent auf 11,04 Euro ein, im Kielwasser fallen Salzgitter um 1,5 Prozent auf 47,18 Euro zurück, ThyssenKrupp verlieren 2,5 Prozent auf 21,36 Euro.

RWE steigen um 0,9 Prozent auf 29,07 Euro. Morgan Stanley hat die Papiere auf "Overweight" von "Equalweight" heraufgestuft.

DJG/jej/raz

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