Alt 23.01.12, 14:06
Standard XETRA-MITTAG/DAX fester - Rally der Banken geht weiter
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FRANKFURT (Dow Jones) - Hoffnungen auf eine Lösung der Athener Schuldenkrise ziehen den DAX am Montagmittag wieder ins Plus. Das deutsche Börsenbarometer steigt gegen 13.04 Uhr um 0,5 Prozent oder 31 auf 6.435 Zähler. Vor allem Bankenwerte sind kräftig gesucht, Commerzbank springen fast um 10 Prozent. Auch der Euro zieht einen ganzen Cent von unter 1,29 auf 1,30 US-Dollar an. Ursächlich sind Aussagen, wonach ein Scheitern der Gespräche mit Griechenland nicht mehr als wahrscheinlich gilt. So hieß es aus dem französischen Finanzministerium, Frankreich und Deutschland seien entschlossen, Griechenland zu unterstützen. In Athen springt die Börse um 2,7 Prozent, nachdem sie am Morgen noch im Minus lag.

Marktteilnehmer sehen derzeit nur Neuigkeiten zur Staatsschuldenkrise im Fokus stehen. "Jede Einigung auf eine Umschuldung Athens wird der Markt positiv interpretieren. Dabei ist es völlig unerheblich, ob der Forderungsverzicht bei 60 Prozent, 70 Prozent oder 80 Prozent liegen wird. Wichtig ist, dass Griechenland nicht ungeordnet in die Insolvenz geht", so ein Händler am Morgen. Alleine im März müssen die Hellenen Staatsanleihen im Volumen von 14,5 Milliarden Euro bedienen. Darüber hinaus treffen sich in Brüssel die Finanzminister der Eurogruppe, dort soll die Ausformulierung des Fiskalpakts im Zentrum stehen

Bankenwerte setzen ihre europaweite Rally fort: Ganz vorne liegen Commerzbank mit einem Plus von 9,9 Prozent auf 1,89 Euro. Auch Deutsche Bank ziehen um 4,1 Prozent auf 33,83 Euro an. Die Entspannung in der Schuldenkrise der Eurozone, mögliche Verzögerungen bei der Einführung von Basel III sowie die Liquiditätslinien der EZB helfen weiter.

Fester zeigen sich auch ThyssenKrupp. Für die Aktie geht es 0,5 Prozent oder 0,11 auf 21,28 Euro nach oben. Und das trotz einer Dividendenausschüttzung von 0,45 Euro. ThyssenKrupp nähert sich einer Lösung für die zur Disposition stehenden Edelstahl-Aktivitäten. Dazu nahm der DAX-Konzern nun Gespräche mit dem finnischen Edelstahlhersteller Outokumpu auf. Im Handel werden die Nachrichten sehr positiv aufgenommen. Damit werde eine Baustelle des Konzerns angegangen. Für den finnischen Stahlkocher wird die mögliche Verbindung mit der Thyssen-Sparte als ideal gesehen: Ihre Aktien haussieren über 10 Prozent.

Mit Aufschlägen von 2,4 Prozent auf 10,40 Euro notieren auch Lufthansa sehr fest. Laut der Wirtschaftswoche sieht die Fluglinie ein Sparpotenzial von rund 1,5 Milliarden Euro. Jürgen Pieper von Metzler zeigt sich überrascht. Dass die Lufthansa Kosten sparen wolle, sei zwar bekannt. "1,5 Milliarden Euro jährlich sind aber sehr viel", meint der Analyst.

Weiter gemieden werden Versorgerwerte mit Sorgen über eine abflauende Nachfrage. E.ON verlieren 1,3 Prozent auf 16,02 Euro, für RWE geht es 2 Prozent auf 26,38 Euro nach unten.

Nach Vorlage von Geschäftszahlen gewinnen Wincor Nixdorf im MDAX 4,4 Prozent auf 36,54 Euro. Der Umsatz liege etwas über, die Gewinnkennziffern an den Erwartungen, sagt die DZ-Bank. Besonders in der Banken-Branche bleibe das Geschäft schwierig. Allerdings, heißt es bei der LBBW einschränkend, scheine die Stimmung für das Papier schlechter zu sein als die Lage.

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