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NEW YORK (Dow Jones)--Die weiter steigenden Renditen am Anleihemarkt drücken zum Wochenausklang erneut auf die Kurse an der Wall Street und drängen sogar einen besser als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht in den Hintergrund. Anfängliche deutliche Gewinne konnten die Indizes nicht behaupten und drehten ins Minus. Gegen Mittag (Ortszeit) liegt der Dow-Jones-Index wieder mit 0,1 Prozent im Plus bei 30.964 Punkten, nachdem er zur Eröffnung nach den Arbeitsmarktdaten bis auf 31.259 Punkte nach oben geklettert war. Der S&P-500 fällt um 0,2 Prozent und der Nasdaq-Composite gibt um 1,3 Prozent nach.
So wurden im Februar mit 379.000 Stellen erheblich mehr geschaffen als die von Volkswirten prognostizierten 210.000. Zugleich wurde der Januar-Wert deutlich nach oben revidiert. Zudem fiel die Arbeitslosenquote auf 6,2 Prozent, während hier ein unveränderter Stand von 6,3 Prozent erwartet worden war. Das ebenfalls veröffentlichte Handelsbilanzdefizit war im Januar etwas größer als erwartet, fällt aber nicht ins Gewicht. Zehnjahresrendite knackt nach Daten 1,6-Prozent-Marke Während der unerwartet deutliche Beschäftigungsaufbau von der Erholung der US-Wirtschaft zeugt, schürt er gleichzeitig auch Inflationsängste und treibt die in jüngster Zeit kräftig gestiegenen Anleiherenditen weiter nach oben. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen stieg am Freitag bis auf 1,61 Prozent. Vor Veröffentlichung der Daten waren es 1,57 Prozent. Aktuell liegt die Rendite wieder leicht im Minus. Schon am Donnerstag hatten die Anleiherenditen stark zugelegt, nachdem US-Notenbankpräsident Jerome Powell Hoffnungen auf eine verbale Intervention gegen den Zinsanstieg enttäuscht hatte. Erwartungen, dass die Wirtschaft im Zuge der Erholung von der Corona-Krise überhitzen und die Inflation zunehmen könnte, hatten in jüngster Zeit zu einem Ausverkauf von Staatsanleihen geführt und im Gegenzug die Renditen nach oben getrieben. Am Aktienmarkt waren daraufhin vor allem die Technologiewerte unter Druck geraten. Der Sektor reagiert wegen seines hohen Fremdkapitalanteils besonders sensibel auf steigende Zinsen. Er verliert aktuell weitere 0,5 Prozent. "Es dreht sich alles um die Bewegungen bei den Anleiherenditen. Es dreht sich alles um Jerome Powell", sagt Edward Park, Chief Investment Officer bei Brooks Macdonald. "Es gibt im Moment eine große Unsicherheit am Markt, ob die Inflation, die kurzfristig erwartet wird, nur vorübergehend ist oder ob sie nachhaltiger ist." Broadcom nach durchwachsenen Zahlen mit Abgaben Die Aktien von Broadcom verlieren 1,2 Prozent. Das Halbleiterunternehmen hat mit den Zahlen für das erste Geschäftsquartal die Markterwartungen leicht übertroffen. Allerdings lagen die Chip-Verkäufe des Halbleiterunternehmens unter den Schätzungen der Analysten. Als durchwachsen werden die Quartalszahlen der Handelskette Costco (-3,3%) bezeichnet. Während der Umsatz die Erwartungen der Analysten übertraf, lag der Nettogewinn leicht darunter. Bei dem Bekleidungsanbieter Gap (+5,6%) kommt vor allem der Umsatzausblick gut an. Oracle (+8%) profitieren von einem positiven Analysten-Kommentar. Barclays hat die Aktie auf "Overweight" von "Equalweight" hochgestuft. Die Analysten erwarten, dass das Cloud-Geschäft Fahrt aufnimmt und so den Umsatz und in der Folge auch den Kurs nach oben treibt. Norwegian Cruise Line Holdings brechen mit der Kapitalerhöhung der Kreuzfahrtgesellschaft um 14,8 Prozent ein. Die neuen Aktien wurden zum Preis von 30 Dollar ausgegeben und somit fast 9 Prozent unter dem Schlusskurs vom Donnerstag. Ölpreise legen weiter zu Die Ölpreise setzen ihre Rally vom Vortag fort, nachdem die Opec+ überraschend beschlossen hatte, den größten Teil ihrer Förderdrosselungen bis Ende April beizubehalten, um das weltweite Angebot trotz steigender Preise zu begrenzen. WTI klettert auf den höchsten Stand seit 22 Monaten. Der Dollar legt nach den Arbeitsmarktdaten weiter zu. Der Dollar-Index verbessert sich um weitere 0,4 Prozent. Der Euro sank zeitweise unter 1,19 Dollar und kann sich aktuell knapp über diesem Niveau behaupten. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/ros/cln (END) Dow Jones Newswires March 05, 2021 12:24 ET (17:24 GMT) Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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