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NEW YORK (Dow Jones)--Nach den kräftigen Kursgewinnen zu Wochenbeginn hat die Wall Street am Dienstag eine Verschnaufpause eingelegt. Im Zuge der Entspannung am Anleihemarkt hatte der Dow-Jones-Index den stärksten Tagesgewinn seit Anfang November, der S&P-500 sogar seit Anfang Juni verzeichnet. Vor dem Hintergrund der laufenden Impfkampagnen und der Hoffnung auf eine rasche Erholung der Wirtschaft blieben konjunktursensitive Sektoren aber weiter gesucht. So kletterte im S&P-500 der Konsumgüter-Bereich um 0,6 Prozent.
Zwar gebe derzeit der Anleihemarkt die Richtung vor, doch solange die Notenbanken ihre umfangreichen Anleihekäufe fortsetzten, werde der Anstieg der Renditen an Grenzen stoßen, so Fahad Kamal, Chief Investment Officer bei Kleinwort Hambros. Georgina Taylor, Multi-Asset-Fondsmanagerin bei Invesco, meinte, dass derzeit gar kein Spielraum für geldpolitische Straffungen gegeben sei. Die gegenwärtige Geldpolitik sei notwendig, um die Wirtschaft zu unterstützen. Die wirtschaftlichen Aussichten der USA sind nach Ansicht von Fed-Gouverneurin Lael Brainard gut, da Impfstoffe verfügbar sind, um die Coronavirus-Pandemie zu beenden. Die US-Notenbank habe es jedoch nicht eilig, ihre Unterstützungsmaßnahmen zurückzufahren, deutete sie an. Der Dow-Jones-Index verlor 0,5 Prozent auf 31.392 Punkte. Der S&P-500 reduzierte sich um 0,8 Prozent und für den Nasdaq-Composite ging es 1,7 Prozent nach unten. Dabei gab es insgesamt 1.493 (Montag: 2.624) Kursgewinner und 1.770 (651) -verlierer. Unverändert schlossen 70 (65) Titel. Target mit Gewinnmitnahmen nach guten Zahlen Die Supermarktkette Target (-6,8%) hat im vierten Quartal von einem starken Online-Geschäft profitiert und will ihre Aktienrückkäufe wiederaufnehmen, die sie voriges Jahr wegen der Pandemie ausgesetzt hatte. Teilnehmer sprachen jedoch von Gewinnmitnahmen, nachdem die Aktie 2020 um 65 Prozent zugelegt hatte. Der Bekleidungseinzelhändler Abercrombie & Fitch (-1,7%) hat im vierten Quartal die Erwartungen des Marktes übertroffen und will ebenfalls wieder Aktien zurückkaufen. Allerdings litt die Aktie nach der guten Entwicklung 2020 ebenfalls unter Gewinnmitnahmen. Obwohl die Zahlen für das vierte Quartal von Zoom Video Communications über den Marktprognosen lagen und auch der Ausblick überzeugen konnte, verlor die Aktie 9,0 Prozent. Die Credit Suisse merkte an, dass sich das Tempo bei der Gewinnung neuer Großkunden verlangsamt hat und dass zudem die Kosten für die Kundengewinnung gestiegen sind. Dagegen meldete Impfstoffentwickler Novavax (-14,3%) einen überraschend hohen Verlust. Nach der Schlussglocke wird Hewlett Packard einen Blick in die Bücher gewähren. Die Aktie verlor vorab 0,7 Prozent. Die Twitter-Aktie (-5,1%) beendete ihre dreitägige Gewinnserie, nachdem das Unternehmen die Konditionen seiner Wandelanleihe im Volumen von 1,25 Milliarden Dollar veröffentlicht hat. Die im März 2026 fällige Anleihe wird nicht verzinst. Anleiherenditen verharren unter Jahreshochs Am Anleihemarkt gaben die Renditen leicht nach. Teilnehmer verwiesen auf Aussagen von Fed-Gouverneurin Brainard, wonach die Entwicklungen am Anleihemarkt genau beobachtet würden. In der vergangenen Woche war die Rendite zehnjähriger US-Anleihen zeitweise über die Marke von 1,5 Prozent gestiegen; Anfang des Jahres stand sie noch unter 1,0 Prozent. Der Euro erholte sich deutlich von seinem Tagestief, nachdem er kurzzeitig unter die Marke von 1,20 Dollar gerutscht war. Der Dollar-Index verlor dagegen 0,3 Prozent. Teilnehmer verwiesen auf die wieder zunehmende Risikobereitschaft der Investoren. Dies habe den "sicheren Hafen" Dollar belastet. Die Ölpreise gaben den dritten Handelstag in Folge nach. Die Blicke sind auf das Treffen der Opec+ am Donnerstag gerichtet. Die Spekulationen gehen dahin, dass die Ölförderer das Ölangebot erhöhen könnten, nachdem sich die Ölpreise in den vergangenen Wochen deutlich erholt haben. Am späten Dienstag wird zunächst der US-Branchenverband API Daten zu den Ölvorräten veröffentlichen, am Mittwoch folgen dann die Daten der Energy Information Administration. Der Goldpreis stieg nach fünf Handelstagen mit Abgaben erstmals wieder. Das zinslose Edelmetall hatte zuletzt unter den stark gestiegenen Anleiherenditen gelitten. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/ros (END) Dow Jones Newswires March 02, 2021 16:16 ET (21:16 GMT) Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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