Alt 22.05.14, 10:41
Standard Chinesisches Lebenszeichen überzeugt nicht in Gänze
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Positive Vorgaben aus den USA, vor allem aber ein Lebenszeichen der chinesischen Volkswirtschaft haben am Donnerstag viele Börsen in Ostasien angetrieben, während der Markt in Shanghai mit einem kleinen Minus schloss.

Der von der HSBC erhobene Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in China machte im Mai einen Satz auf 49,7 von zuletzt 48,1 Punkten. Das war der höchste Wert seit fünf Monaten, zugleich näherte sich das wichtige Konjunkturbarometer wieder der Expansionsschwelle von 50 an. Da diese aber weiterhin nicht erreicht wurde, sprachen Händler von Phantasie hinsichtlich weiterer Stimuli im Markt.

Das Schreckgespenst einer "harten Landung" der chinesischen Konjunktur scheint mit den Daten aber zumindest bis auf Weiteres vertrieben zu sein."Die vorsichtigen Zeichen der Stabilisierung verdichten sich. Es bedarf aber weiterer politischer Unterstützung, um das Wachstum in den kommenden Monaten zu stützen", kommentierte HSBC-Volkswirt Qu Hongbin die Daten.

Am heftigsten reagierte die Börse in Tokio auf die Daten: Dort stieg der Nikkei-225 um 2,1 Prozent auf 14.338 Punkte - flankiert von einem nachgebenden Yen und mit Erleichterung aufgenommenen Daten aus Japan. Die Aktivität im produzierenden Gewerbe Japans ging zwar weiter zurück, gleichwohl ließ die Abwärtsdynamik spürbar nach.

Doch der entscheidende Schub am japanischen Aktienmarkt ging vom Yen aus, der nach einem Dreimontshoch deutlich zurückkam. Der US-Dollar legte bis Börsenschluss auf 101,67 Yen zu, am Vortag waren es im Tief deutlich weniger als 101 Yen. Devisenhändler erklärten den kurzfristigen Höhenflug der US-Devise mit steigenden US-Renditen.

In China selbst reagierten die Leitindizes in Hongkong und Schanghai nicht sonderlich euphorisch, der Schanghai-Composite drehte gar bis Handelsende ins Minus. Gefeiert wurde in Hongkong allerdings das milliardenschwere Gaslieferabkommen zwischen Russland und der Volksrepublik. Im Energiesektor zogen China Resources Gas Group und China Gas Holdings um 3,9 bzw 6,8 Prozent an.

Neben Tokio zählte auch die Börse in Sydney zu den klaren Gewinnern der China-Daten, denn die australische Wirtschaft hängt stark vom Handel mit den Chinesen ab. Der S&P/ASX-200 legte um 1,0 Prozent zu.

In Tokio waren in erster Linie Exportwerte und Finanztitel gesucht: TDK stiegen um 3,8 Prozent, Toyota Motor um 2,0 und Daiwa Securities um 4,0 Prozent. Nach einem positiven Analystenkommentar ging es für Suzuki Motor um 4,0 Prozent nordwärts. Kansai Electric Power darf laut einem Gerichtsbeschluss einen Atommeiler nicht wiederanfahren, die Aktie verlor 4,0 Prozent. Kleine Mädchen scheinen ihre Freude über die Kultmarke "Hello Kitty" mehr und mehr zu zügeln. Die Titel des Lizenzgebers Sanrio brachen um über 16 Prozent ein, nachdem der Wert seit Jahresbeginn bereits um rund 40 Prozent abgestürzt war.

In Sydney verhalfen die China-Daten Bergbauwerten zu satten Aufschlägen: BHP Billion, Rio Tinto und Fortescue Metals legten zwischen 1,3 und 3,6 Prozent zu. In Mumbai kletterten Coal India um knapp 8 Prozent auf ein Dreijahreshoch. Medienberichten zufolge will die neue Regierung das staatliche Monopol brechen und den Kohlesektor zudem für ausländische Investoren öffnen.

Der Goldpreis erholte sich vom Vortagestief, als die Feinunze mit rund 1.284 US-Dollar gehandelt worden war, auf zuletzt 1.295 Dollar. Der Ölpreis der europäischen Referenzsorte Brent stagnierte bei 110,47 Dollar. Gleichwohl hatte Brent in den vergangenen drei Tagen deutlich zugelegt.

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DJG/DJN/flf/smh

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