Alt 03.04.12, 17:32
Standard XETRA-SCHLUSS/DAX fällt mit Sorgen um Eurozone unter 7.000 Punkte
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FRANKFURT (Dow Jones) - Am deutschen Aktienmarkt ist es am Dienstag nach der Rally vom Montag zu einer Korrektur gekommen. Im Handel war von Gewinnmitnahmen nach dem kräftigen Anstieg zu Wochenbeginn die Rede. Aber auch schwache Vorgaben aus dem europäischen Bankensektor machten sich vor allem im späten Geschäft bemerkbar. Einige Teilnehmer befürchten, dass die Schuldenkrise in der Eurozone wieder akut werden könnte. Der DAX schloss 1,1 Prozent oder 74 Punkte niedriger bei 6.982.

Grundsätzlich seien die Aussichten für weitere Kursgewinne nicht schlecht angesichts der freundlichen Wachstumszahlen aus den USA, sagten Händler. Voraussetzung sei allerdings, dass es zu keinem neuerlichen Ausbruch der Schuldenkrise in der Eurozone komme. Einige Anleger haben indes Zweifel, besonders was die Situation in Spanien angeht. Die dortige Regierung hat unlängst ein äußerst ehrgeiziges Sparpaket aufgelegt. Angesichts der Rezession auf der Halbinsel und einer Arbeitslosenquote von 23 Prozent wird dieses von Beobachtern als mit hohen Risiken behaftet gesehen.

Als leichten Belastungsfaktor machten sich neben der Eurozone die Daten zum Auftragseingang der Industrie aus den USA bemerkbar. Im März wurde ein Anstieg von 1,3 Prozent registriert, und damit weniger als die im Konsens erwarteten 1,5 Prozent. Eine befragte Analystin sprach allerdings von Zahlen, die sich im Rahmen der Erwartungen bewegten. "Es gibt keinen Grund, die Zahlen schlecht zu reden", hieß es. Der zugrunde liegende Trend sei weiterhin positiv zu werten.

Bei den Einzelwerten im DAX fielen Lufthansa auf, die um 0,8 Prozent auf 10,55 Euro anzogen und damit Tagesgewinner waren. Händler sprachen von Nachholbedarf, nachdem die Papiere am Vortag die Aufwärtsbewegung nicht mitgemacht und um 0,2 Prozent nachgegeben hatten. Auch Bayer schafften den Sprung ins Plus und verteuerten sich um 0,2 Prozent auf 53,93 Euro. Die Aktie reagierte damit auf eine positive Phase-III-Studie zu dem Krebsmedikament Regorafenib. Die equinet-Analysten halten einen Spitzenumsatz von 500 Millionen Euro für möglich.

Besser als der Gesamtmarkt entwickelten sich auch VW und Daimler nach positiv aufgenommenen US-Absatzzahlen. Analysten sprachen von einer Fortsetzung des positiven Trends. Die Absatzschwäche in Europa werde durch das starke US-Geschäft ausgeglichen. VW gaben 0,6 Prozent auf 133,05 Euro nach, für Daimler ging es 0,8 Prozent auf 45,76 Euro nach unten. Beide Papiere notierten über weite Strecken mit Aufschlägen, konnten sich dann aber der negativen Gesamtmarktentwicklung nicht entziehen. Nach einer Herunterstufung auf "Reduzieren" durch Nomura ermäßigten sich für K+S um 1,4 Prozent auf 39,42 Euro.

Tagesverlierer waren Banktitel. Deutsche Bank gaben 3 Prozent auf 36,40 Euro nach, Commerzbank verloren 3,4 Prozent auf 1,85 Euro. Die Aktien folgten damit schwachen Sektorvorgaben aus Resteuropa. Einige Anleger sind unverändert besorgt, dass die Schuldenkrise in der Eurozone noch nicht überwunden ist, und sehen Spanien derzeit als schwächstes Glied in der Kette.

Im TecDAX stand wieder einmal der Solarsektor unter Abgabedruck. Solarworld verloren 8,4 Prozent auf 2,24 Euro. Am Montag musste Q-Cells Insolvenzantrag stellen, und Phoenix Solar teilte mit, dass sich die Finanzierungsverhandlungen mit den Geldgebern verzögern. Für Phoenix ging es gleich 30,1 Prozent auf 0,91 Euro nach unten. Qiagen stiegen 2 Prozent auf 12,07 Euro. Roche kommt bei der geplanten freundlichen Übernahme von Illumina nicht voran, daher kursieren im Handel die Namen der Wettbewerber Becton Dickinson und Qiagen als mögliche "Ersatz"-Übernahmeziele.

DJG/mpt/cln

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