Alt 26.03.12, 14:54
Standard Börsen stagnieren - Schuldenkrise überlagert robusten ifo-Index
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der überraschend robust ausgefallene deutsche ifo-Index kann die europäischen Aktienmärkte und auch den DAX am Montag nicht wirklich befeuern. Trotz Schuldenkrise und Wachstumssorgen um China ist die deutsche Wirtschaft unverändert optimistisch. Der ifo-Index ist im März entgegen den Erwartungen nochmals leicht gestiegen. Der deutsche Leitindex DAX handelt gegen 12.10 Uhr MESZ 0,4 Prozent höher bei 7.024 Punkten.

Nicht nur an den Aktienbörsen, auch an den Devisen- und Rentenmärkten halten sich die Reaktionen auf den ifo-Index in Grenzen. Gebremst wird die Risikofreude der Investoren vor allem von der Sorge um die hoch verschuldeten Eurozone-Länder Spanien und Italien.

Der ifo-Geschäftsklimaindex ist im März auf 109,8 Punkte gestiegen von 109,7 im Februar. Volkswirte hatten hingegen mit einem leichten Rückgang auf 109,5 gerechnet. Vor allem die Geschäftsaussichten haben die befragten Unternehmen besser eingeschätzt als von Volkswirten erwartet.

"Der fünfte Anstieg des ifo-Indexes in Folge ist positiv zu werten und spricht dafür, dass die konjunkturelle Erholung in Deutschland nicht in Gefahr ist", kommentiert Viola Stork von der Helaba den soliden ifo-Index. Als gutes Zeichen für die Wirtschaft der Eurozone wertet sie auch das italienische Verbrauchervertrauen. Es ist im März auf 96,8 gestiegen von 94,4 im Februar. Volkswirte hatten im Mittel ihrer Schätzungen mit einem erneuten Rückgang gerechnet.

In den USA dürften neben dem ifo-Index Reden von US-Notenbankchef Bernanke und seines Kollegen Plosser von der Fed von Philadelphia Gesprächsthemen sein. "Schon melden sich selbst- und fremdberufene Gurus zu Wort, die für die nächste Fed-Sitzung am 25. April eine Ankündigung einer dritten Runde quantitativer Lockerung erwarten", merkt Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank an. Eine solche könnte die Risikofreude an den Märkten wieder anfachen.

In Madrid geht es weiter abwärts

An Europas Aktienmärkten ist es zum Wochenbeginn ruhig, kursbewegende Nachrichten sind die Ausnahme. Unter Druck stehen vor allem die Papiere spanischer Banken. BBVA verlieren 2,8 Prozent und Santander 2,4 Prozent. Der Leitindex IBEX der Börse in Madrid, der bereits in der vergangenen Woche stark nachgab, ist mit einem Verlust von 1,6 Prozent europaweit erneut der schwächste Index.

Ein Händler verweist zur Begründung auf die Aussagen des italienischen Ministerpräsidenten Monti als Belastungsfaktor. Monti sieht neue Ansteckungsgefahren für die Eurozone durch Spanien. "Spanien wird auf den Radarschirmen wieder ganz groß geschrieben", sagt der Händler. Spanien und Italien seien von herausragender Bedeutung für die Zukunft der Eurozone.

Auch die Papiere italienischer Großbanken und Versicherer wie Intesa-SanPaolo, UniCredit und Generali werden verkauft. Der Leitindex der Mailänder Börse ist mit einem Minus von 0,5 Prozent hinter dem spanischen IBEX der zweitschwächste Leitindex.

Am deutschen Aktienmarkt lässt ein negativer Kommentar von Crédit Suisse die Aktien von Metro um 1,6 Prozent nachgeben. Commerzbank folgen den schwachen Vorgaben der Bankenaktien in Madrid und Mailand, sie büßen 0,6 Prozent ein.

Gesucht sind eher Papiere mit defensiven Qualitäten wie adidas, Beiersdorf, Fresenius Medical Care und Henkel. Sie verteuern sich zwischen 1,1 und 2 Prozent. Diese Aktien gelten als weniger konjunkturabhängig als andere Papiere.

DJG/bek/gos

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