Alt 10.10.11, 12:27
Standard XETRA-MITTAG/Hoffnung auf Krisen-Lösung treibt DAX über 5.700
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die Hoffnung auf ein Ende der Schuldenkrise treibt die deutschen Aktienkurse am Montagmittag etwas nach oben. Anlass ist die Ankündigung von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy, bis Anfang November ein umfassendes Paket für eine dauerhafte Lösung vorzulegen. "Genau darauf hat der Markt gewartet", sagt ein Händler. Gegen 13.13 Uhr MESZ steigt der DAX um 0,5% oder 30 auf 5.706 Punkte und steht damit nur knapp unter dem Tageshoch von 5.713 Zählern. Der Euro, die Futures auf die US-Indizes und die Rohstoffpreise ziehen ebenfalls an.

Auch die Aktien der Banken haben bis zum Mittag wieder ins Plus gedreht, nachdem sie im frühen Geschäft unter einem Kurseinbruch der Erste Group Bank gelitten hatten. "Die Hoffnung auf eine Lösung der Schuldenkrise hat im Verlauf die Oberhand gewonnen", so ein Händler. Mit Blick auf das deutsch-französische Gipfeltreffen vom Sonntagabend heißt es, die Hinweise auf eine Rekapitalisierung des Bankensektors konkretisierten sich, vollzogen werde sie vermutlich in Kombination mit einem stärkeren Schuldenschnitt bei griechischen Anleihen. Allerdings komme es nun auf die Details an. So sei unklar, ob die Mittel von den einzelnen Staaten aufzubringen seien oder aus dem Rettungsschirm EFSF kämen.

Charttechnisch liegen im DAX bei 5.700 und 5.870 Punkten die nächsten Widerstände. "Der DAX könnte für ein nachhaltiges Überwinden der 5.700er Marke mehrere Anläufe benötigen", so ein technischer Analyst. Von anderer Seite heißt es, Rückenwind könnte in den kommenden Tagen aus den USA kommen. Dort seien im Vorfeld der Berichtsaison große Positionen auf fallende Kurse aufgebaut worden. Sollten Enttäuschungen ausbleiben, könnten die Kurse weiter steigen. Der DAX gilt auf der Unterseite bei 5.500 Punkten als unterstützt.

Unter den Einzelwerten gewinnen Allianz 1,5% auf 77,52 EUR. RWE legen um 1,3% auf 30,14 EUR zu. Henkel, VW und Deutsche Post ziehen jeweils gut 1% an, Deutsche Bank um 0,9%. Größter Verlierer sind Metro mit einem Minus von 5% auf 31,57 EUR. Konzernleiter Eckhard Cordes verlässt das Unternehmen. Das sei schlecht für die Stimmung, weil Cordes ein großes Sparprogramm auf den Weg gebracht habe, heißt es bei Quandt Research. Ein Marktteilnehmer meint allerdings, nun bestehe die Chance, dass endlich Ruhe in den Konzern komme. Dann könne sich der Einzelhandelskonzern wieder auf die Bereiche Kaufhof und Real konzentrieren.

Unter Druck stehen auch MAN mit einem Minus von 3,9% auf 54,79 EUR. Scania fährt die Produktion zurück, das lastet auch auf den Aktien der anderen Lkw-Hersteller. Daimler fallen um 0,3% auf 33,88 EUR. Lufthansa legen trotz der Gefahr eines Fluglotsenstreiks um 0,9% auf 9,69 EUR zu. Die Citigroup empfiehlt die Aktien weiterhin zum Kauf, das Kursziel liegt nun bei 16 EUR nach bisher 20 EUR. In der zweiten Reihe geben Fraport mit der Streikgefahr etwas nach.

Douglas fallen um 1,3% auf 29,01 EUR. Neue Umsatzzahlen sind im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, den Ergebnisausblick hat Douglas bestätigt. Lanxess steigen mit einer Kaufempfehlung durch Nomura um 2,1% auf 38,46 EUR. Der MDAX gewinnt ein halbes Prozent, der TecDAX kann sich knapp behaupten.


-Von Herbert Rude, Dow Jones Newswires,
+49(0)69-29725217, herbert.rude@dowjones.com
DJG/hru/flf

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