Alt 24.08.12, 12:12
Standard Konsolidierung ohne Verkaufsdruck
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Die Konsolidierung an den europäischen Märkten setzt sich am Freitag fort, wobei aber kein wirklicher Verkaufsdruck aufkommt. Das Geschäft tröpfelt vielmehr dem Wochenende entgegen. Am Donnerstag hatten Gewinnmitnahmen eingesetzt, nachdem der Gouverneur der US-Notenbank von St. Louis, James Bullard, die Hoffnungen auf schnelle geldpolitische Stimuli durch die Notenbank als überzogen bezeichnet hatte. Das hatte den Dax unter die 7.000er Marke gedrückt. Mit 0,3 Prozent auf 6.929 gibt er noch etwas weiter nach, während der Euro-Stoxx-50 um 0,2 Prozent auf 2.424 Punkte sinkt.

Anlass zur Zuversicht gibt der Euro, der sich mit 1,2525 Dollar einigermaßen gut hält. Ausländische Anleger könnten deshalb schon bald an den deutschen Aktienmarkt zurückkehren, mutmaßt Joachim Goldberg von cognitrend, einem Haus, das versucht, über die Analyse der Anlegerstimmung die weitere Marktentwicklung zu ermitteln. "Jene sind es auch, die letztlich den Auslöser für eine weitere Rally sein werden", gibt sich Goldberg optimistisch. Am Anleihemarkt sind die Papiere der als sichere Häfen geltenden Länder gesucht. So sinken die Renditen deutscher Anleihen leicht, während jene Italiens und Spaniens leicht zulegen.

Angesichts der eingetrübten Stimmung werden tendenziell konjunkturunabhängige Titel favorisiert. "Anleger konzentrieren sich auf Titel mit hoher Dividendenrendite und nachhaltigem Cashflow: auf die Pharmawerte, Versorger, Nahrungsmittel-Aktien und defensive Chemietitel", meint Analyst Heino Ruland von Ruland Research. Deren europäische Indizes liegen fast alle leicht im Plus.

Finanzwerte geben weiter nach

Konjunkturabhängige Aktien leiden dagegen unter Gewinnmitnahmen. Angeführt wird der Abschwung vom Automobilsektor, der 2 Prozent einbüßt, gefolgt vom Rohstoffsektor, dessen Index um 1,8 Prozent fällt. Im DAX sind die Aktien von VW und ThyssenKrupp mit einem Minus von 2 Prozent bzw 1,5 Prozent die größten Verlierer. Chemiewerte halten sich dagegen besser, ihr Index liegt unverändert. Die Analysten der Deutschen Bank rechnen hier in den kommenden sechs bis zwölf Monaten mit verstärkten Übernahmen und höheren Ausschüttungen bzw. Aktienrückkäufen. Es gebe einige Nischenanbieter, die ein lohnendes Übernahmeziel sein könnten.

"Der fehlende Fortschritt bei der Lösung der Eurozonen-Krise drückt auf das Sentiment", meint ein Analyst von Credit Agricole im Hinblick auf die Abgaben der Finanzwerte. Im Fokus steht das Treffen zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem griechischen Ministerpräsidenten Antonis Samaras. Samaras will das Sparprogramm zeitlich strecken, Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble ist dagegen und Kanzlerin Merkel will zunächst den Bericht der Troika zu den Fortschritten Griechenlands abwarten. Die Indizes der Banken und der Versicherer verlieren jeweils 0,7 Prozent. Die Aktie der Deutschen Bank sinkt um 1,3 Prozent, die der Credit Agricole sogar um 2,4 Prozent und die Papiere der Societe Generale büßen 3 Prozent ein.

Kontakt zum Autor: Michael.Fuchs@dowjones.com

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