Alt 23.08.12, 17:27
Standard XETRA-SCHLUSS/Rückschlag drückt DAX unter 7.000 Punkte
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Nach anfänglichen Gewinnen ist der DAX am Donnerstag deutlich gefallen. Hoffnungen auf baldige Maßnahmen der US-Notenbank zur Stützung der Wirtschaft büßten schnell ihre Wirkung ein. Händler sprachen von einer überfälligen Korrektur. "Das war alles etwas zu weit gelaufen", meinte ein Marktteilnehmer. Der Dax fiel um ein Prozent auf 6.950 Punkte.

Am Morgen hatte es noch gut ausgesehen. Aus dem Protokoll der jüngsten US-Notenbank-Sitzung, das am Mittwochabend vorgelegt worden war, geht hervor, dass die Währungshüter über weitere geldpolitische Stimuli nachdenken. Der DAX stieg daraufhin bis auf 7.081 Punkte. Doch die Euphorie verflog rasch, als US-Notenbankmitglied James Bullard die hoch geschossenen Erwartungen an baldige Maßnahmen der US-Notenbank dämpfte. Auch besser als erwartet ausgefallene Einkaufsmanagerindizes aus Europa - vor allem der französische überzeugte - konnten die Abgaben nicht verhindern.

Zudem gab es schlechte Nachrichten aus China: Der Einkaufsmanagerindex der HSBC für das Land fiel im August auf 47,8. Der Index liegt bereits den zehnten Monat in Folge unter 50 Punkten und damit unter der Schwelle zwischen Wachstum und Rezession. Volkswirte fürchten, dass die Landung der chinesischen Wirtschaft nicht so sanft ausfällt wie erhofft.

Größter Verlierer war die Aktie von Metro. Sie hatte an den Vortagen deutlich zugelegt, gilt aber als potenzieller DAX-Absteiger. Hinzu kamen schwache Zahlen des niederländischen Konkurrenten Ahold. Marktteilnehmer realisierten daher ihre Gewinne, so dass die Aktie um 2,9 Prozent fiel.

Das Papier von Thyssen profitierte dagegen von einem Bericht, wonach das Unternehmen seine Tochter Tailored Blanks nach China verkaufen wird. Wie die Financial Times Deutschland schrieb, soll die Tochter an die chinesische Wuhan Iron and Steel (Wisco) verkauft werden. Der Prozess gehe in die Endphase, berichtete die Zeitung mit Verweis auf informierte Kreise. "Die Nachricht unterstreicht, dass Thyssen mit seinen geplanten Verkäufen wie versprochen auf gutem Weg ist", meinte ein Händler. Die Aktie hielt sich mit 0,2 Prozent Abschlag recht gut.

Mehrere zuversichtliche Analysten-Kommentare ließen das Papier von Merck um 0,3 Prozent steigen. Die Fielmann-Aktie litt indes unter eingetrübten Aussichten und verlor 2,2 Prozent. Die Optikerkette hatte im zweiten Quartal zwar mehr Brillen verkauft und die Einnahmen erhöht. Unter dem Strich blieb aber wegen eines schlechteren Finanzergebnisses weniger Gewinn hängen als im Vorjahr.

Die Aktie des Klinikbetreibers Rhön-Klinikum profitierte von einem Bericht des Manager-Magazins, wonach Fresenius einen neuen Übernahme-Versuch unternehmen könnte. Mit einem Plus von 8,4 Prozent auf 20,22 Euro nähert sie sich dem kolportierten Übernahmepreis von 22,50 Euro.

Kontakt zum Autor: michael.fuchs@dowjones.com

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