Alt 04.01.22, 22:02
Standard Uneinheitlich - Finanzwerte und Schwergewichte treiben Dow
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NEW YORK (Dow Jones)--Nach einem auf breiter Front freundlichen Start mit neuen Rekorden beim Dow-Jones- und S&P-500-Index haben sich die Indizes an der Wall Street im Handelsverlauf am Dienstag deutlich auseinander bewegt.

Während der Dow-Jones-Index seine Gewinne weitgehend hielt, drehten die technologielastigen Nasdaq-Indizes ins Minus. Hier machten sich die weiter steigenden Marktzinsen negativ bemerkbar, denn die Aktien stark wachstumsorientierter Unternehmen gelten als besonders zinsreagibel. Am Anleihemarkt stieg die Zehnjahresrendite um weitere 2 Punkte auf 1,65 Prozent, den höchsten Stand seit Oktober.

Verwiesen wurde aber auch darauf, dass Technikaktien in der Pandemie besonders gut gelaufen seien, sich nun aber die Hoffnungen auf eine abklingende Pandemie mehrten, weil die dominierende Omikron-Variante weniger gefährlich zu sein scheine. Neue Rekordzahlen bei den Neuinfektionen in den USA und den Krankenhauseinweisungen wurden daher gelassen zur Kenntnis genommen.

Der Dow-Jones-Index schloss 0,6 Prozent höher mit 36.800 Punkten. Der S&P-500 ging kaum verändert aus dem Tag und die am Montag noch an der Spitze liegenden Nasdaq-Indizes büßten 1,3 Prozent ein.

An der Nyse gab es nach ersten Angaben 1.803 (Montag: 1.916) Kursgewinner und 1.581 (1.507) -verlierer. 86 (98) Titel schlossen unverändert.

Aussicht auf höhere Zinsen verliert an Schrecken

Die Wirtschaft sei weiter "gesund" und Zinserhöhungen seien ein "normaler" Teil des Zyklus, kommentierte Chefstratege Ryan Detrick von LPL Financial die Tagesentwicklung. Man sei nun mehr in der Mitte des Zyklus und höhere Zinsen in diesem Jahr seien sinnvoll und dürften für eine höhere Volatiltät sorgen.

Nur leicht auf die Stimmung drückte, dass der Einkaufsmanagerindex (ISM) für das verarbeitende US-Gewerbe im Dezember deutlicher als von Ökonomen erwartet, zurückging. Zugleich wurden dadurch nämlich die Zinserhöhungsspekulationen zumindest nicht noch weiter angefacht. Zuletzt lag die Erwartung für eine erste US-Zinserhöhung im März bei über 50 Prozent.

Dazu passend gestand der Präsident der US-Notenbankfiliale von Minneapolis, Neel Kashkari, der als geldpolitische Taube gilt, ein, dass er die Inflationsentwicklung unterschätzt habe. Sie sei stärker gestiegen und habe länger gedauert als er erwartet habe.

Der Dollar tendierte nach der deutlichen Aufwertung zu Wochenbeginn seitwärts, profitierte also zunächst nicht weiter von den steigenden Marktzinsen. Deutlich nach unten ging es mit dem renditeschwachen Yen, der zudem als sicherer Hafen in dem positiven Stimmungsumfeld nicht gesucht war. Der Goldpreis (+0,7%) konnte sich von seinem Rücksetzer am Vortag etwas erholen.

Ford-Aktie auf 21-Jahreshoch mit weiterem Kursschub

Als große Stützen im Dow erwiesen sich Bankaktien. Banken gelten als potenzielle Profiteure eines höheren Zinsniveaus. JP Morgan, American Express, Goldman Sachs und Travelers gewannen bis zu 3,8 Prozent, der S&P-Subindex der Banken lag 3,5 Prozent im Plus. An der Spitze im Dow stand die als sehr zyklisch geltende und wie Boeing schwer gewichtete Caterpillar-Aktie (+5,4%). Boeing gewannen 2,8 Prozent.

Die am Vortag auf ein Rekordhoch gestiegene Apple-Aktie kam dagegen um 1,3 Prozent zurück und lag mit anderen Technikaktien wie Cisco, Microsoft und Salesforce am Dow-Ende.

Einen Satz um weitere 11,7 Prozent machte die Ford-Aktie, die bereits am Vortag mit einem Plus von über 4 Prozent auf ein 21-Jahreshoch geklettert war. Der Autohersteller hatte angekündigt, die Produktion seines vollelektrischen F-150 Lightning Pickups auf 150.000 Fahrzeuge pro Jahr fast verdoppeln zu wollen, um die "steigende Kundennachfrage" zu befriedigen. Außerdem will Ford die Produktion des Mustang Mach-E verdreifachen. Der Kurs des Wettbewerbers GM schnellte um 7,5 Prozent nach oben, während Tesla nach dem starken Anstieg am Vortag um 4,2 Prozent nachgaben.

Ölpreise steigen trotz Fördererhöhung

Die Erdölpreise legten um bis 1,3 Prozent zu in den Bereich von Sechswochenhochs. Die Ölförderstaaten (Opec+) gehen davon aus, dass die globale Ölnachfrage unter der Virusvariante Omikron kaum leiden dürfte. Dass die Opec+ wie weithin erwartet zudem, beschloss, die tägliche Fördermenge im Februar um weitere 400.000 Barrel auszuweiten, bremste den Preisauftrieb nicht. Ohnehin hätten einige Förderländer Problem, die Erhöhungen auch umzusetzen, hieß es im Handel.

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January 04, 2022 16:12 ET (21:12 GMT)

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