Alt 04.08.21, 09:18
Standard Überwiegend freundlich - fester Yen belastet Tokio
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den meisten Börsen in Ostasien und Australien hat sich am Mittwoch eine positive Tendenz durchgesetzt, nachdem die Wall Street starke Vorgaben geliefert hatte. Dort war der S&P-500 am Dienstag auf ein Rekordhoch gestiegen, getragen von einer bislang ermutigenden Bilanzsaison. Mancherorts dämpfte jedoch die steigende Zahl der Infektionen mit der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus die Kauflust, denn sie lässt befürchten, dass die Erholung der Wirtschaft abgewürgt werden könnte.

Von diesen Konjunktursorgen profitierte der Yen, der als Fluchtwährung in Krisenzeiten gilt. Die Aufwertung der heimischen Währung wiederum belastete die Tokioter Börse, denn sie schmälert die Chancen japanischer Unternehmen auf dem Exportmarkt. Der Nikkei-225-Index sank um 0,2 Prozent.

In Australien hielten sich die Kursgewinne mit durchschnittlich 0,4 Prozent in Grenzen, dennoch schloss der S&P/ASX-200 auf Rekordhoch. Gesucht waren Aktien der Sektoren Rohstoffe und Energie, während Touristik-Aktien wegen der Pandemie-Sorgen verkauft wurden.

Um 1,3 Prozent legte dagegen der Kospi in Seoul zu. Bei den südkoreanischen Anlegern überwog die Erwartung eines wieder anziehenden Wirtschaftswachstums. Deutliche Gewinne verzeichneten die Fluggesellschaft Korean Air Linex (+5,1%) und das Touristikunternehmen Hanatour Service (+6,8%). Schwergewicht Samsung Electronics gewann 1,8 Prozent.

Deutlich aufwärts ging es auch an den chinesischen Börsen, die anfängliche Verluste mehr als aufholten. Sie erhielten Auftrieb vom Caixin-Einkaufsmanagerindex für den Servicesektor, der sich im Juli wider Erwarten kräftig erholt hat. Das wurde mit Erleichterung aufgenommen, zumal zuvor die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe enttäuscht hatten. In Schanghai gewann der Composite-Index 0,8 Prozent. Mit dem Hang-Seng-Index ging es in Hongkong im späten Handel um 1,0 Prozent nach oben.

Chinesische Technologiewerte erholt - Angst vor Regulierung unbegründet?

In Hongkong erholten sich Technologiewerte von ihren jüngsten Abgaben. Vor allem Aktien chinesischer Anbieter von Online-Spielen waren am Dienstag von Kommentaren staatlicher chinesischer Medien belastet worden, die das Suchtpotenzial dieser Spiele kritisierten. Das hatte Ängste geschürt, dass Peking - wie zuvor für andere Branchen - nun auch die regulatorischen Vorschriften für diesen Wirtschaftszweig verschärfen könnte.

Die Analysten von Nomura halten das indessen für unwahrscheinlich. Erst in der vergangenen Woche habe ein Vertreter des zuständigen Ministeriums die Spieleentwickler ermutigt, innovative Technologien einzusetzen. Überdies hätten die Unternehmen selbst schon vor längerer Zeit strenge Auflagen zum Schutz Minderjähriger eingeführt, die im Übrigen nur etwa 5 Prozent zum jeweiligen Umsatz beitrügen. Unter den Branchenaktien verbesserten sich Tencent um 3,0 Prozent und Bilibili um 0,9 Prozent. Netease lagen allerdings 1,3 Prozent im Minus.

Unter den übrigen Technologiewerten verloren Alibaba 0,6 Prozent. Das Unternehmen hat am Dienstag nach Börsenschluss in Hongkong einen Gewinnrückgang vermeldet, die Erwartungen aber übertroffen. Meituan stiegen um 1,0 Prozent. Gesucht waren in Hongkong auch Aktien der Autohersteller BYD (+8,3%) und Geely (+5,6%). Die Aktien des Apple-Zulieferers Sunny Optical legten um 6,9 Prozent zu.

In Tokio schloss die Toyota-Aktie 0,8 Prozent im Minus. Starke Quartalszahlen des Autoherstellers wurden wohl zu Gewinnmitnahmen genutzt. Hitachi sanken um 0,4 Prozent. Die Sparte Hitachi Rail verhandelt mit der französischen Thales über den Kauf von deren Geschäftsbereich Ground Transportation Systems.

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August 04, 2021 03:41 ET (07:41 GMT)

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