Alt 02.09.13, 09:33
Standard Konjunktur in China verleiht Börsen Rückenwind
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Gute Konjunkturdaten aus China haben den Anlegern an den Finanzmärkten in Ostasien zum Wochenstart wieder Mut gemacht. Da zudem zumindest kurzfristig offenbar keine militärische Aktion der USA und ihrer Verbündeter in Syrien zu erwarten ist, griffen die Anleger bei Aktien wieder zu. Risikobarometer wie der Yen und das Gold gaben dagegen nach. Die Feinunze Gold war in Asien für 1.393 Dollar zu haben, rund 5 Dollar weniger als im US-Handel am Freitag.

Für Konjunkturhoffnungen und Kauflaune sorgte vor allem der besser als erwartet ausgefallene chinesische Einkaufsmanager-Index (PMI). Mit einem Stand von 51 lag er über der Prognose von 50,6 und zugleich auf einem 16-Monatshoch. Auch der in der zweiten Lesung veröffentlichte Index der Bank HSBC unterstrich, dass sich China auf Wachstumskurs befindet.

"Der Anstieg geht hauptsächlich auf das Wirken der jüngsten Konjunkturmaßnahmen der Regierung und den Lageraufbau der Unternehmen zurück", erklärte HSBC-Chefökonom für China, Qu Hongbin, mit Blick auf den gut ausgefallenen chinesischen PMI, und weiter: "Wir erwarten einige positive Überraschungen für das chinesische Wachstum in den kommenden Monaten."

An der Börse in Hongkong stieg der HSI um 2 Prozent, in Schanghai kam der Markt dagegen kaum voran. Beobachter begründeten das auch damit, dass sich die Börse dort zuletzt deutlich besser gehalten habe als viele Nachbarbörsen. In Sydney, dessen Rohstoffwirtschaft besonders stark abhängt von der Konjunktur in China, legte das Marktbarometer um 1 Prozent zu. Der Tokioter Nikkei-Index zog um 1,4 Prozent an auf 13.573 Punkte. Er profitierte zusätzlich vom etwas nachgebenden Yen, was günstig für die Exportindustrie des Landes ist.

Der Dollar ging zuletzt mit 99,29 Yen um, verglichen mit Ständen knapp über 98 Yen am Freitag. Die guten Daten aus China halfen auch dem Austral-Dollar etwas nach oben, er stieg auf 0,8987 US-Dollar. Zudem profitierte er von Spekulationen, dass die australische Notenbank angesichts der positiven Impulse aus China zunächst von weiteren Zinssenkungen absehen dürfte.

Während sich die meisten Schwellenländerwährungen von ihren jüngsten Verlusten etwas berappeln konnten, verharrte die Indonesische Rupie mit 10.940 Rupien je US-Dollar im Bereich ihres jüngsten Tiefs. Die Währung litt Teilnehmern zufolge unter dem unter die Expansionsschwelle gesunkenen Einkaufsmanagerindex des Landes. Zugleich ist das Handelsbilanzdefizit deutlich höher ausgefallen als gedacht.

Für Entspannung an den Börsen aber auch am Ölmarkt sorgte, dass die USA ihre Drohung eines Militärschlags gegen Syrien zumindest kurzfristig nicht wahrmachen werden. US-Präsident Obama will sich vor einer endgültigen Entscheidung darüber zunächst die Rückendeckung des Kongresses einholen. Die US-Leichtölsorte WTI verbilligte sich auf 106,53 Dollar, nachdem sie im jüngsten Hoch noch auf über 112 Dollar gestiegen war.

"Der Weg des geringsten Widerstands führt nach oben. Viele Anleger sind bei der Rally noch nicht dabei", kommentierte Investmentexperte Shawn Hickman von Shaw Stockbroking das Kursplus in Sydney und die jüngste überdurchschnittliche Entwicklung in Down Under angesichts der wiederholt positiven Signale aus China. Rohstoff- und Finanzaktien gehörten in Sydney zu den Favoriten.

Unter den Einzelwerten in Tokio ragten die Bauwerte heraus, getrieben von Spekulationen, dass Japan den Zuschlag zur Ausrichtung der Sommerolympiade 2020 erhalten könnte. Kajima gewannen 5,1, Obayashi 3 und Taisei 5,7 Prozent. Für Sumitomo Realty & Development und Mitsui Fudosan ging es um rund 3 Prozent nach oben. Die Entscheidung über die Vergabe fällt am 7. September.

Zu einer Erholung kam es im Handelsverlauf für die Aktie von Tokyo Electric Power. Der Kurs des Betreibers des havarierten Atomkraftwerks Fukushima litt zunächst unter Berichten über neue Probleme mit austretender Radioaktivität, erholte sich aber dann und schloss 1,6 Prozent fester.

Unter den Einzelwerten in Hongkong stachen Aktien von Eisenbahnunternehmen hervor. Deutliche Gewinnanstiege im ersten Halbjahr trieben die Kurse von China Railway Construction und China Railway Group um bis zu 4,5 Prozent nach oben.

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