Alt 22.08.13, 06:45
Standard China-Daten verscheuchen Fed-Sorgen nur kurzzeitig
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Frische Daten zu Chinas Wirtschaft haben die Anleger in Asien nur vorübergehend hoffnungsfroher gestimmt. Wie bereits zu Handelsbeginn tritt wieder stärker die Enttäuschung über das jüngste Protokoll der US-Notenbank in den Vordergrund. Der Einkaufsmanagerindex der HSBC zum verarbeitenden Gewerbe in China hatte die Märkte gestützt, weil er mit 50,1 auf eine Ausweitung der Produktion hindeutet. Der stark beachtete Index hatte in jüngster Zeit für Furore gesorgt, weil er eine Schrumpfung der Wirtschaft signalisiert hatte. Noch im Juli lag der Index bei 47,7. Von einer "Überraschung", spricht ein Händler, der gleichwohl skeptisch bleibt. Der Vorstoß über 50 könnte ein "Ausreißer" sein, viele Analysten rechneten mit einem Fall unter die Marke.

Brachte der Index vorübergehend Erholung, tendieren die meisten Börsen nun wieder deutlicher im Minus. In Schanghai geht es noch 0,1 Prozent nach oben, doch die Märkte in Sydney, Tokio, Seoul und Hongkong tendieren wieder klar leichter. Grund ist das am Vorabend publizierte Protokoll der US-Notenbank vom Juli, das wieder einmal für Ratlosigkeit sorgt. Klare Ansagen über die künftige Geldpolitik fehlen.

Unterdessen setzt sich die überdurchschnittliche Schwäche an den südasiatischen Börsen fort, gedrückt von der Aussicht auf weniger Geld der US-Notenbank und auf Abzüge von Kapital. In Indonesien geht es weitere 1,9 Prozent abwärts, nachdem bislang bereits ein Wochenverlust von 7,7 Prozent zu verkraften war. Am Donnerstag trifft es darüber hinaus besonders die Philippinen, wo der Leitindex PSE Composite 6,7 Prozent fällt. Auch die Währungen der Märkte in Süd- und Südostasien bleiben unter Druck. In Malaysia etwa fällt der Ringgit auf ein Dreijahres-Tief, ähnlich ist das Bild bei der Indischen und der Indonesischen Rupie.

In Japan geben Aktien von Tokyo Electric Power Company (Tepco) weitere fünf Prozent ab, nachdem sie am Mittwoch bereits um 9,3 Prozent gefallen waren. Stark radioaktiv verseuchtes Wasser vom Atomkraftwerk in Fukushima ist in den Pazifischen Ozean geströmt, berichtet die Zeitung "Nikkei". Ansonsten sind in Tokio Aktien von Unternehmen gefragt, die auf dem heimischen Markt orientiert sind, daneben auch Pharmawerte. Astellas gewinnen 1,2 Prozent und Takeda Pharmaceutical 1,1 Prozent. Exportwerte tendieren überwiegend leichter, obwohl der Yen im Gefolge der Daten aus China an Boden verlor. Aktuell steht der Dollar bei 98,25 Yen.

Der Australische Dollar reagierte unterdessen mit Aufschlägen auf die Daten aus China, da das Land ein Hauptimporteur der australischen Rohstoffe ist. Die australische Währung steht nun bei 0,8986 US-Dollar, nach einem Tief in der Nacht bei 0,8934 US-Dollar.

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