Alt 20.08.13, 11:02
Standard Kapitalflucht lässt Aktien in Indonesien einbrechen
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Belastet von dem deutlichen Renditeanstieg bei US-Staatsanleihen ist es an den Börsen der asiatischen Schwellenländer am Dienstag weiter steil bergab gegangen. In Indonesien brach der Jakarta Composite erneut um 5 Prozent ein und rutschte damit innerhalb von zwei Tagen um 10 Prozent ab. Und auch in Indien gab der Sensex Index zusätzlich belastet von dem neuen Rekordtief der Rupie 0,8 Prozent ab. Grund für die zum Teil dramatischen Verluste ist vor allem der massive Kapitalabzug aus den asiatischen Schwellenländern. Die deutlich gestiegenen Renditen in den USA und anderen Industriestaaten machen es für Anleger zunehmend unattraktiv, ihr Kapital in den aufstrebenden Volkswirtschaften anzulegen, hieß es am Markt.

Erhebliche Verluste verbuchte auch die Tokioter Börse. Belastet von einem anziehenden Yen büßte der Nikkei-Index 2,6 Prozent auf 13.396 Punkte ein und erreichte damit den niedrigsten Stand seit zwei Monaten. Der teurere Yen drückte vor allem die Aktien exportorientierter Unternehmen ins Minus. Fast Retailing sanken um 3,3 Prozent, KDDI verloren 3,4 Prozent und Honda Motor schlossen mit einem Minus von 4,1 Prozent.

Nach der durch einen Computerfehler ausgelösten Blitzrally am Freitag standen in Schanghai erneut die Aktien von Wertpapierhändlern unter Druck. Sorgen über stärkere Regulierungen und Befürchtungen über sinkende Margen belasteten die Stimmung. Während der Shanghai-Composite 0,6 Prozent verlor, brachen die Aktien von Everbright Securities um 10 Prozent ein und damit um den an einem Tage maximal möglichen Verlust. Die Aktien des Brokers waren am Montag vom Handel ausgesetzt worden, nachdem das Unternehmen am Freitag durch einen Computerfehler die Kurse innerhalb weniger Minuten um knapp 6 Prozent in die Höhe getrieben und durch versehentlich platzierte Kaufaufträge im Volumen von 890 Millionen Dollar einen Verlust von 31,7 Millionen Dollar erlitten hatte.

Belastet von einem drohenden Inflationsanstieg sackte der HSI in Hongkong ebenfalls deutlich um 2,2 Prozent ins Minus. Nach 4,1 Prozent im Juni dürften die Preise nach Erwartungen von Analysten im Juli um 6,2 Prozent gestiegen sein.

Vor der Vorlage der enttäuschenden Quartalszahlen nach Börsenschluss verloren die Aktien von BHP Billiton in Australien 1,4 Prozent. Trotz gestiegener Eisenerzpreise gaben die Papiere von Rio Tinto im Fahrwasser um 1,1 Prozent nach, während der Gesamtmarkt - gestützt vom schwächelnden australischen Dollar - mit einem Minus von 0,7 Prozent etwas besser abschneidet.

Am Devisenmarkt rutschte der Aussie nach Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten Sitzung der australischen Notenbank und einem neutralen Ausblick auf die künftige Geldpolitik auf 0,9044 Dollar nach 0,9102 Dollar im Tagestief am Montag und kostet damit so wenig wie seit zwei Wochen nicht mehr. Anschließend erholte sich der Aussie minimal und kostete zuletzt 0,9047 Dollar. Der Yen legte dagegen zu. Der Greenback rutschte zwischenzeitlich unter die Marke von 97 Yen und kostete zuletzt 97,0950 Dollar.

In Südkorea standen Papiere von Samsung unter Abgabedruck. Nachdem der Apple-Rivale mitgeteilt hatte, sein neues Galaxy-Smartphone ab 23. August zu verkaufen, verloren die Aktien 1,3 Prozent. Abwärts ging es zudem für Hyundai Motor. Belastet von einem angekündigten Streik in Südkorea büßten die Aktien 2,4 Prozent ein, während der Gesamtmarkt 1,6 Prozent verlor.

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