Alt 21.11.11, 10:50
Standard Aktien Tokio schließen mit Konjunktursorgen auf Jahrestief
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TOKIO (Dow Jones) - Ein stärker als erwarteter Rückgang der japanischen Exporte hat die Börse in Tokio am Montag auf den tiefsten Schlussstand seit Beginn des Jahres gedrückt. Viele Anleger hätten angesichts der Schuldenprobleme in Europa und den USA zudem eine abwartende Haltung eingenommen, hieß es im Handel mit Blick auf ein sehr niedriges Umsatzvolumen. Vor allem Exportwerte standen unter Druck. Der Nikkei büßte 0,3% bzw 27 Punkte auf 8.348 ein, während der breiter aufgestellte Topix mit einem Minus von 0,3% bzw 3 Punkten bei 717 aus dem Handel ging.

"Es gibt im Moment nur sehr wenige Handelsimpulse, nachdem die Berichtssaison vorüber ist und das US-'Superkomitee' kurz vor dem abschließenden Bericht steht", sagte eine Analyst von Monex. Die Gespräche zwischen Demokraten und Republikanern im so genannten "Superkomitee" über die Umsetzung eines 1,2 Bill USD schweren Sparpakets sind offenbar gescheitert. Der Kongressausschuss, der bis zum heutigen Montag einen entsprechenden Plan vorlegen sollte, konnte auch bei der letzten Verhandlungsrunde am Sonntag zu keiner Einigung über die Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen kommen.

Unterdessen sind die japanischen Exporte im Oktober überraschend stark gefallen, während die Importe kräftig anzogen. Im Resultat ergab sich ein Handelsbilanzdefizit von 273,8 Mrd JPY, während Ökonomen einen Überschuss von 55,6 Mrd JPY erwartet hatten. Die Ausfuhren verringerten sich vor dem Hintergrund der schwächeren Weltkonjunktur um 3,7% auf Jahressicht, wie das Handelsministerium am Montag mitteilte. Volkswirte hatten nur ein Minus von 1,7% prognostiziert. Die Daten zeigten rückläufige Exporte sowohl in die USA als auch nach Europa und China.

Exportwerte standen vor diesem Hintergrund besonders unter Abgabedruck. Toyota Motor verloren 2,6% auf 2.385 JPY, Denso 1,7% auf 2.073 JPY und Hitachi Construction Machinery 2,7% auf 1.339 JPY, während Tokyo Electron 1% leichter bei 3.920 JPY schlossen.

Elpida Memory brachen um 7,3% auf 319 JPY ein und notieren damit ganz in der Nähe des bisherigen Allzeittiefs von 305 JPY vom November 2008. Neben den allgemeinen Sorgen im Exportsektor belastete hier zudem der anhaltende Preisrückgang bei DRAM-Speicherchips. Hinzu kamen Prognosen, nach denen die PC-Produktion von der Flutkatastrophe in Thailand leiden dürfte.

Gegen den Allgemeinen Trend des Marktes zogen Olympus unterdessen um 16% auf 725 JPY an und holten den Freitagsverlust von 13% damit wieder auf. Die anhaltenden Unsicherheiten bei dem Kamerahersteller im Zusammenhang mit der Beratungsaffaire sorgten für spekulativen Intraday-Handel und volatile Kurse, kommentierten Marktteilnehmer.

DJG/DJN/kko

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