Alt 01.09.10, 11:35
Standard Wall Street schließt uneinheitlich - Technologiewerte unter Druck
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NEW YORK (Dow Jones) - Mit einer uneinheitlichen Tendenz haben die Kurse an Wall Street am Dienstag den Handel beendet. Nachdem anfänglich noch besser als erwartete US-Konjunkturdaten für einen Anstieg der Kurse gesorgt hatten, kam der Markt mit Veröffentlichung des Protokolls der Fed-Sitzung vom 10. August unter Druck und der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte fiel unter die Marke von 10.000 Punkten. Eine Erholung in den letzten Minuten des Handels ließ den Index dann aber wieder über dieses Niveau steigen.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) erhöhte sich um 0,1% bzw 5 Punkte auf 10.015. Der Index bewegte sich in einer Spanne zwischen 9.942 und 10.073 Punkten. Im abgelaufenen Monat hat der Index damit ein Minus von 4,3% verzeichnet, der erste Rückgang im August seit fünf Jahren. Der S&P-500-Index schloss mit einem Plus von 0,4 Punkten auf 1.049 praktisch unverändert. Der Nasdaq-Composite-Index fiel dagegen um 0,3% bzw 6 Punkte auf 2.114. Umgesetzt wurden 1,4 Mrd (Montag: 817 Mio) Aktien. Es standen 1.654 Kursgewinnern 1.332 -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 119 Titel.

Insgesamt habe es keine belastenden Aussagen in den Minutes gegeben, so ein Händler. "Nach Abwägung der verfügbaren Informationen rechnen die Teilnehmer weiter damit, dass die Erholung anhalten und 2011 an Stärke zulegen wird", heißt es im Sitzungsprotokoll. Der Markt sei aber unsicher über die weiteren Schritte der Fed, da es im Offenmarktausschuss offenbar Uneinigkeiten gebe. "Einige wenige Mitglieder waren besorgt, dass die Wiederanlage von Geldern in US-Staatsanleihen ein falsches Signal an die Investoren senden könnte über die Bereitschaft zu Anleihenkäufen im großen Stil", heißt es in dem Protokoll.

Nach einem Bericht des "Wall Street Journal" hatten mehr als ein Drittel der insgesamt 17 Währungshüter Vorbehalte gegenüber der Entscheidung zur Reinvestition geäußert. Allerdings votierte nur Thomas Hoenig, Präsident der Federal Reserve Bank von Kansas City, von den insgesamt zehn stimmberechtigten Teilnehmern offen gegen den Beschluss.

"Insgesamt gab es in den Aussagen kaum Neues im Vergleich zur Rede von Fed-Chairman Ben Bernanke am vergangenen Freitag", so ein Marktteilnehmer. "Die Fed steht bereit, um bei einer weiteren Verschlechterung der konjunkturellen Aussichten zu handeln", ergänzte ein Analyst.

Zunächst hatten besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten das Sentiment beflügelt. So stieg der vom Conference Board herausgegebene Index des US-Verbrauchervertrauen auf 53,5 Punkte. Volkswirte hatten lediglich mit 51 Punkten gerechnet. Zuvor war der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago im August mit 56,7 Punkten etwas hinter den Erwartungen geblieben. Der Konsens hatte bei 57,6 Zählern gelegen. "Von Rezessionsgefahr kann aber keine Rede sein, dafür ist er zu deutlich über der 50er Marke", so ein Händler. Der Case-Shiller-Hauspreisindex für 20 Städte im Juni und im zweiten Quartal hat hingegen die Prognosen übertroffen.

Die Technologiewerte litten unter der gesenkten Gartner-Prognose für den weltweiten PC-Markt. Aufgrund der unsicheren Wirtschaftsprognose für die USA und Westeuropa werde das zweite Halbjahr schwächer als ursprünglich erwartet, teilte das Marktforschungsunternehmen mit. Gartner rechnet für 2010 nun mit Auslieferungen von 367,8 Mio Rechnern. Verglichen mit den 308,3 Mio Einheiten aus dem Vorjahr bedeutet das immer noch einen Anstieg um 19%. Im Mai hatte Gartner allerdings noch Auslieferungen von 376,6 Mio Stück vorhergesagt.

Vor diesem Hintergrund verloren Intel 1,6% auf 17,67 USD und Cisco fielen um 1,6% auf 19,99 USD zurück. Die beiden Aktien waren damit die schwächsten Werte im DJIA. Gesucht waren dagegen Caterpillar mit einem Aufschlag von 1,1% auf 65,16 USD. J.P.Morgan gewannen 1,4% auf 36,36 USD und Kraft Foods rückten um 0,7% auf 29,91 USD vor. Tagessieger im DJIA waren AT&T mit einem Plus von 1,5% auf 27,03 USD.

Monsanto fielen dagegen um 5,8% auf 52,65 USD. Der Hersteller von Saatgut und Herbiziden hat seine Prognose für das Gesamtjahr präzisiert. Die neue Guidance liegt mit 2,40 USD bis 2,45 USD am unteren Ende der bisherigen Spanne von 2,40 USD bis 2,60 USD.

DJG/DJN/ros

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