Alt 12.08.13, 11:10
Standard Kreditvolumen chinesischer Banken stützt Aktien
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An den chinesischen Börsen haben am Montag vor allem positive Meldungen aus dem Finanzsektor für gute Stimmung gesorgt. Nachdem chinesische Banken im Juli überraschend hohe Kreditvolumina vergeben haben, feuerten Meldungen über den Aufbau einer Plattform zum Verkauf von Bankaktiva an private und andere Investoren die Kurse zusätzlich an. Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge ist dies eine wichtige Voraussetzung für einen geordneten "Bank Bail-Out" in China. Die immer wieder anschwellenden Sorgen über eine Finanzkrise in China würden damit deutlich entschärft, hieß es. Zusätzliche Impulse lieferte ein Artikel der South China Morning Post, dem zufolge die Regierung in Peking Städten und Kommunen finanzielle Hilfe anbietet.

Gestützt von der Fülle positiver Nachrichten erreichte der Shanghai-Composite mit einem Plus von 2,4 Prozent auf 2.101 Punkte den höchsten Stand seit rund zwei Monaten, während der HSI um 2,1 Prozent zulegte. Angeführt wurde die Liste der Gewinner an den chinesischen Börsen von Bank- und Immobilienwerten. Die Aktien der China Minsheng Bank kletterten um 5,6 Prozent, Industrial Bank legten um 6,2 Prozent und Ping An Bank um 4,9 Prozent zu. Immobilienentwickler profitierten von Meldungen, dass Aufsichtsbehörden den Unternehmen erneut die Zufuhr frischen Kapitals ermöglichen. China Vanke zogen um 3,9 Prozent, Poly Real Estate um 5 Prozent und Gemdale um 4,4 Prozent an.

Angesteckt von der guten Stimmung in China ging es an der Börse in Sydney mit 1,1 Prozent bergauf. Zusätzlich gestützt von anziehenden Rohstoffpreisen waren vor allem die Aktien von Bergbaukonzernen gefragt. Die Aktien von Rio Tinto gewannen 2,6 Prozent, BHP Billiton legten um 2,4 Prozent und Newcrest Mining sogar um 7,9 Prozent zu. Gesucht waren zudem die Anteilsscheine von James Hardie Industries. Sie gewannen 3,1 Prozent, nachdem der Konzern seinen Gewinn im ersten Quartal gestützt von der Erholung des US-amerikanischen Häusermarktes mehr als verdoppelt hat.

Belastet von dem schwachen japanischen Wirtschaftswachstum verlor der Nikkei-Index 0,7 Prozent auf 13.519 Punkte. Im zweiten Quartal hat das BIP vorläufig lediglich um 2,6 Prozent zugelegt und damit deutlich schlechter abgeschnitten als erwartet. Analysten waren im Schnitt von einem Plus von 3,6 Prozent ausgegangen. Das dürfte jenen politischen Kräften Auftrieb geben, die gegen eine planmäßige Anhebung der Mehrwertsteuer sind und damit die Debatte über "Abenomics" am Laufen halten.

Unter Abgabedruck standen vor allem Finanzwerte. Daiwa Securities Group gaben 2,3 Prozent, Nomura 3,1 Prozent und Mitsubishi UFJ Financial 1,2 Prozent ab. Gefragt waren dagegen die Aktien von Bridgestone. Sie gewannen 2,8 Prozent, nachdem der Reifenhersteller den Gewinn im ersten Halbjahr um 56 Prozent auf Rekordhöhe gesteigert hatte.

Am Devisenmarkt ist der Dollar nach den unter den Erwartungen ausgefallenen japanischen BIP-Daten auf zuletzt 96,71 Yen gestiegen von zuvor rund 96,30. "Die BIP-Zahlen könnten dazu führen, dass die Regierung die geplante Mehrwertsteuererhöhung verschiebt", sagt Devisenstratege Kengo Suzuki von Mizuho Securities und fährt fort: "Das wiederum könnte sich negativ auf die Pläne einer Konsolidierung der staatlichen Finanzen auswirken". Er verweist in diesem Zusammenhang auf Aussagen des für Ministerpräsident Shinzo Abe maßgeblichen Wirtschaftsberaters Koichi Hamada, wonach ein Wachstum von 4 Prozent oder mehr günstig wäre für eine Steuererhöhung.

In Südkorea standen die Aktien von Asiana Airlines unter Druck, nachdem die Fluggesellschaft mitgeteilt hatte, jedem überlebenden Passagier der Anfang Juli in San Francisco verunglückten Maschine 10.000 Dollar zu zahlen. Der Kospi gewann dagegen 0,2 Prozent.

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