Alt 06.08.13, 11:21
Standard Gute US-Konjunkturdaten verunsichern Anleger
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Negative Vorgaben aus den USA haben am Dienstag die Stimmung an den meisten ostasiatischen Aktienbörsen gedämpft. Die Leitbörsen in Tokio und Schanghai legten aber zu. An der Wall Street hatte der überraschend gut ausgefallene Einkaufsmanagerindex (ISM) für den Dienstleistungssektor Befürchtungen geweckt, dass die US-Notenbank die geldpolitischen Zügel möglicherweise doch schon im September wieder strafft und nicht erst später im Jahr. Der ISM-Index füge sich in das Bild einer sich erholenden US-Wirtschaft, die keine Unterstützung durch die Zentralbank in Form billigen Geldes mehr benötige, hieß es im Handel.

Da half es auch nicht, dass die australische Notenbank (RBA) ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf das Rekordtief von 2,50 Prozent senkte. Weil der Begleitkommentar eher neutral ausfiel und entschiedene Aussagen vermissen ließ, vermochte der Zinsschritt der Börse in Sydney keine Impulse zu geben. Der Schritt war ohnehin erwartet worden. Der S&P/ASX-200 ging 0,1 Prozent niedriger aus dem Handel.

Am Devisenmarkt hinterließ der RBA-Entscheid gleichwohl Spuren: Der Australische Dollar zog an. Der Aussie steige nicht, weil die RBA etwas "Bearishes" gemacht habe, sondern "weil der Markt short positioniert in das Treffen gegangen ist, da einige Akteure sogar eine Senkung um 50 Basispunkte ins Gespräch gebracht hatten", sagte Marktexperte Stuart Ive von OM Financial (OMF). Die Zinssenkung als solche sei bereits eingepreist gewesen, was auch den plötzlichen Anstieg des Aussie erkläre. Gleichwohl rechnet Ive damit, dass die australische Devise schnell wieder unter Druck geraten wird. Zuletzt kostete sie 0,8976 US-Dollar, verglichen mit 0,8923 vor der Zinssenkung.

Daneben bestimmte die Bilanzsaison das Geschehen. In Hongkong zog das Indexschwergewicht HSBC den Leitindex HSI um 1,2 Prozent nach unten. Die Bank hatte am Montag nach Börsenschluss in Hongkong enttäuschende Halbjahrszahlen veröffentlicht. Ihr Kurs war daraufhin schon in London unter Druck geraten. In Hongkong büßten HSBC-Aktien rund 5 Prozent ein. In ihrem Sog fielen auch andere Bankenaktien wie ICBC oder China Construction Bank um je etwa 1 Prozent.

In Schanghai drehte der Markt im Verlauf ins Plus. Hier wirkten die ermutigenden Daten zum Dienstleistungssektor vom Wochenende nach. Auch positiv klingende Aussaagen aus dem Maschinenbau sorgten für Kauflaune. In Tokio fanden die Aktienkurse in positives Terrain, nachdem der Dollar im Tagesverlauf die Marke von 98 Yen zurückerobert hatte. Der Nikkei schloss 1 Prozent höher bei 14.401 Punkten. Im Tagestief hatte er bei 14.032 Punkten.

Der Kurs von Sony fiel um 4,6 Prozent. Das Unternehmen hat den Vorschlag des US-Hedgefonds Daniel Loeb wohl endgültig abgelehnt, einen Teil des Unterhaltungsgeschäfts an die Börse zu bringen. Toshiba-Aktien legten um 1,4 Prozent zu. Laut einem Medienbericht will das Unternehmen im Rahmen eines Gemeinschaftsunternehmens mit SanDisk aus den USA ein Werk errichten, in dem NAND-Flash-Speicher hergestellt werden sollen.

Aktien von Samsung Electronics ermäßigten sich in Seoul um 1,6 Prozent. Am Freitag entscheidet in den USA die International Trade Commission über ein mögliches Einfuhrverbot für einige Galaxy-Mobiltelefonmodelle des südkoreanischen Herstellers.

Kontakt zum Autor: claudia.nehrbass@dowjones.com

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