Alt 05.08.13, 11:50
Standard Positives Konjunktursignal treibt Kurse in China
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In einem überwiegend negativen ostasiatischen Börsenumfeld haben chinesische Aktien am Montag nach erfreulichen Nachrichten aus dem Dienstleistungsgewerbe zugelegt. Hoffnungen auf Wirtschaftsstimuli und politische Reformen in China sowie ein Lebensmittelskandal in Neuseeland gaben vor allem der Börse in Schanghai Auftrieb. Dort stieg der Leitindex um gut 1 Prozent, während sich der HSI in Hongkong mit einem Miniplus von 0,1 Prozent begnügte.

Der offizielle chinesische Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor ist im Juli auf 54,1 von 53,9 Punkten gestiegen. Das von der Bank HSBC ermittelte Pendant stagnierte zwar nur bei 51,3 Punkten. Wichtig dabei ist aber, dass die Indexstände mit Werten über 50 auf Wachstum hindeuten. Da der Dienstleistungssektor der wichtigste Arbeitgeber in China sei, hätten die Indizes die Anleger zuversichtlich gestimmt, sagte Hou Yi, Analyst bei Dongxing Securities in Beijing.

Für Kursfantasie sorgten Medienberichte, laut denen China seine Ein-Kind-Politik lockern will. Der Kurs von Prince Frog, einem Hersteller von Kinderpflegeprodukten, stieg in Hongkong um über 10 Prozent. Die Aktie von Goodbaby - das Unternehmen stellt unter anderem Kinderwagen her -, verteuerte sich um 11 Prozent.

China plant überdies, dem heimischen Schiffsbau auf die Sprünge zu helfen, und hatte dafür am Sonntag einen Dreijahresplan vorgelegt. Die Aktien der Branche verzeichneten daraufhin Kurssprünge. CSSC Jiangnan Heavy Industry verbesserten sich um die für einen Handelstag maximal möglichen 10 Prozent. China CSSC Holding stiegen um 6,4 Prozent und Guangzhou Shipyard International um 7,6 Prozent.

Aktien chinesischer Molkereikonzerne legten ebenfalls kräftig zu, nachdem der neuseeländische Branchenriese Fonterra in einigen seiner Produkte, darunter in Babymilch, Bakterien entdeckt hatte. China verbot daraufhin den Import einiger Fonterra-Produkte. Während die Fonterra-Aktie in Wellington um etwa 3 Prozent nachgab, verteuerten sich in Hongkong die Aktien der chinesischen Wettbewerber Biostime International Holdings und China Modern Dairy Holdings jeweils um rund 9 Prozent. In Schanghai rückten Guangxi Royal Dairy um 7,3 Prozent vor und Beijing Sanyuan Foods um 4,8 Prozent.

Da Molkereiprodukte ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Neuseeland sind, machte sich das chinesische Importverbot auch am Devisenmarkt bemerkbar. Der Neuseeland-Dollar fiel zeitweise deutlich unter 0,78 US-Dollar. Im späten asiatischen Handel erholte sich der Kiwi auf 0,7806 Dollar. Am Freitag hatte er im späten New Yorker Handel aber noch 0,7891 Dollar gekostet.

Ein stärkerer Yen lastete unterdessen in Tokio auf den Aktienkursen. Der Nikkei fiel um 1,4 Prozent. Der US-Dollar hatte abgewertet, nachdem die US-Regierung am Freitag eine schwächere Zunahme der Beschäftigung gemeldet hatte als erwartet. Damit dürfte eine geldpolitische Straffung der US-Notenbank zunächst vom Tisch sein. Der Greenback kostete im asiatischen Handel 98,35 Yen; vor der Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten waren es noch deutlich über 99 Yen.

In Taiwan profitierten die zuletzt arg gebeutelten Aktien des Mobiltelefonherstellers HTC von einem geplanten Aktienrückkauf des Unternehmens. Die HTC-Aktie wurde vom Handel ausgesetzt, als der Kurs um die maximal möglichen 7 Prozent gestiegen war. Chang Chia-Lin, Finanzvorstand bei HTC hatte bereits in der vergangenen Woche einen Aktienrückkauf als eine mögliche Option zur Stabilisierung des Aktienkurses herausgestellt. HTC hatte vor einigen Tagen gewarnt, dass im laufenden dritten Quartal voraussichtlich rote Zahlen geschrieben werden.

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