Alt 01.08.13, 11:57
Standard Konjunkturhoffnungen sorgen für Kauflaune
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Zuversichtlich stimmende Wachstumszahlen aus China und den USA und die zunächst unverändert expansive US-Geldpolitik haben am Donnerstag an den ostasiatischen Börsen für Kauflaune gesorgt. Nachdem am Vortag das BIP-Wachstum in den USA im zweiten Quartal bereits positiv überrascht hatte, machte nun auch der offizielle Einkaufsmanagerindex aus China Mut. Mit einem Stand von 50,3 nach 50,1 im Vormonat bewegt er sich weiter im auf Expansion hindeutenden Bereich und ist besser als mit 49,8 erwartet ausgefallen. Dass der von der HSBC ermittelte Index, der die großen staatlichen Unternehmen nicht berücksichtigt, gleichzeitig zurückgefallen ist, tat der guten Stimmung keinen Abbruch.

"Das ist das erste Stabilisierungszeichen seit Monaten in China", fasste Investmentexperte Christopher Macdonald von RBS Morgans die Stimmungslage zusammen. Für die Risikoneigung sei dies positiv.

Am stärksten aufwärts ging es zum Monatsbeginn an der zuletzt sehr schwankungsanfälligen Tokioter Börse. Hier sorgt der wieder schwächere Yen für zusätzliche Impulse. Der Nikkei-Index schoss um 2,5 Prozent nach oben auf 14.005 Punkte. In Schanghai ging es für das Marktbarometer um 1,8 Prozent voran, in Hongkong um 0,7 Prozent. Hier stützte neben dem gut ausgefallenen Einkaufsmanagerindex die auf längere Laufzeiten ausgedehnte Liquiditätszufuhr der Zentralbank für die Banken des Landes. Sie begegnet damit Befürchtungen, dass es zu einer Wiederholung des Liquiditätsnotstands von Ende Juni kommen könnte.

Dass die Börsenampeln auf Grün standen, dafür sorgte auch die US-Notenbank. Wie sie am Mittwoch mitteilte, hält sie an ihrer expansiven Geldpolitik zunächst unverändert fest und kauft weiter monatlich Anleihen und Hypothekenpapiere im Volumen von 85 Milliarden Dollar. Zugleich äußerten sich die Notenbanker mit Blick auf das Wachstum der US-Konjunktur etwas vorsichtiger als zuletzt. Das schürt Hoffnungen, dass die avisierte Drosselung der Anleihekäufe weiter auf sich warten lässt und womöglich nicht im September sondern erst im Dezember kommt.

Am Devisenmarkt geriet der Dollar daraufhin zu anderen wichtigen Währungen zunächst etwas unter Druck, zeigte sich davon im asiatisch dominierten Handel am Donnerstag aber wieder erholt, um dann sogar deutlicher zu steigen. So kostete ein Dollar zuletzt 98,61 Yen, verglichen mit Ständen unter 97,80 Yen im unmittelbaren Anschluss an die Aussagen der US-Notenbank. Während Händler am Devisenmarkt den festeren Aktienmarkt als Begründung für den nachgebenden Yen anführten, hieß es am Aktienmarkt, der schwächere Yen treibe die Kurse. Dass sich die Dollargewinne im Verlauf noch ausweiteten begründeten Beobachter damit, dass beim Überwinden der Marke von 98,60 Yen dort angesiedelte weitere Dollarkäufe ausgelöst worden seien.

Etwas im Abseits stand der Aktienmarkt in Australien. Dort stiegen die Kurse nach den positiven Daten aus China zunächst deutlicher, drehten dann aber ins Minus um Ende doch noch ein kleines Plus zu schaffen. Für Verstimmung sorgte ein Bericht, wonach die Regierung am Freitag in ihrem Bericht zur Konjunktur eine Steuer auf Einlagen der Banken ankündigen wird. Bankenaktien standen folgerichtig unter Druck, während die Aktien von der Nachfrage aus China abhängender Unternehmen zu den Gewinnern gehörten.

Für stärkere Kursbewegungen sorgten unterdessen einige Unternehmenszahlen. In Tokio gewannen die Aktien von Panasonic nach über den Erwartungen liegenden Zahlen 6,8 Prozent. Seiko Epson schossen sogar um über 12 Prozent nach oben. Sharp legten um 1,7 Prozent zu nach einem Bericht, wonach das Unternehmen im August das Kapital erhöhen wird. Tokyo Electric Power schnellten nach gut aufgenommenen Geschäftszahlen um 8 Prozent nach oben, nachdem sie am Vortag in ähnlicher Größenordnung verloren hatten. Auf der Verliererseite standen nach dem Ausweis von Quartalszahlen Aktien wie Honda und Toshiba.

In Taiwan stand die Aktie des Smartphone-Herstellers HTC abermals unter Druck nach einem schwachen Ausblick. Nachdem die Aktie das maximal für einen Handelstag erlaubte Minus von 7 Prozent erreicht hatte, wurde sie vom Handel ausgesetzt. Im vergangenen Monat büßte das Papier des Samsung- und Apple-Konkurrenten bereits über 30 Prozent ein. In Seoul zeigten sich Samsung unverändert. Eine Kreisemeldung, wonach Apple für sein neues iPad Mini Displays von Samsung beziehen will, sorgte für keinen positiven Impuls.

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