Alt 31.07.13, 12:27
Standard Erholung an Tokioter Börse schnell verpufft
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Den ostasiatischen Aktienmärkten ist am Mittwoch zum Handelsende die Luft ausgegangen. Hintergrund dürfte das im späteren Tagesverlauf mit Spannung erwartete Ergebnis der zweitägigen Beratungen der US-Notenbank gewesen sein. Auch mit Blick auf die Bekanntgabe der US-Wachstumszahlen für das zweite Quartal hätten viele Akteure zum Monatsultimo vorsichtshalber Positionen glatt gestellt, hieß es.

Nur von kurzer Dauer war somit die Erholung am japanischen Aktienmarkt. Der Nikkei-Index ging mit einem Minus von 1,5 Prozent auf 13.668 Punkten aus dem Tag und machte damit sämtliche Gewinne vom Vortag wieder wett. Der Index verzeichnete damit den fünften Kursverlust in den vergangenen sechs Handelstagen.

Lediglich in Schanghai und in Sydney verabschiedeten sich die Marktbarometer mit einem kleinen Plus aus dem Tag, nachdem sie zuvor allerdings noch deutlicher zugelegt hatten. In Schanghai stützten zuletzt wieder zu beobachtende Liquiditätszuführungen der Notenbank an den Geldmarkt, wie auch Aussagen des Politbüros, im zweiten Halbjahr das Wachstum in China stützen zu wollen. In Australien verhalf Zinssenkungsfantasie den Aktien zu kleinen Gewinnen, nachdem der Chef der australischen Notenbank am Vortag die Tür für weitere Zinssenkungen weit offen gelassen hatte.

Leidtragender seiner Aussagen war indes erneut der Austral-Dollar. Nach Ständen von 0,92 US-Dollar vor den Aussagen am Vortag fiel der Aussie auf zuletzt 0,9030 US-Dollar deutlich zurück. Zum Yen gab der US-Dollar dagegen nach seinem kleinen Zwischenhoch wieder auf Niveaus unter 98 nach, was maßgeblich zur Stimmungseintrübung an der Tokioter Börse beitrug.

"Viele Quartalszahlen sind zwar nicht schlecht ausgefallen, das hat aber nicht ausgereicht, den breiten Markt nach oben zu treiben", sagte Monex-Analyst Toshiyuki Kanayama und weiter: "Die Richtungslosigkeit, mit der wir es derzeit zu tun haben, dürfte solange andauern, bis fundamental starke Daten wieder die Oberhand gewinnen. Das könnte den Sommer über noch auf sich warten lassen."

Quartalsberichte von Unternehmen sorgten unterdessen für stärkere Bewegungen einzelner Aktien. In Taiwan gehörte die Aktie des gebeutelten Smartphone-Herstellers HTC zu den größeren Verlierern mit einem Minus von 6,7 Prozent. Nach Börsenschluss am Vortag hatte HTC gewarnt, im laufenden dritten Quartal operativ voraussichtlich erstmals in die roten Zahlen zu rutschen. Der Konkurrent von Samsung, Apple und Nokia geht nun von einer operativen Marge von 0 bis minus 8 Prozent aus, nach plus 7 Prozent im Vorjahreszeitraum. In Seoul zeigte sich die Samsung-Aktie mit einem Minus von 0,8 Prozent.

An der Tokioter Börse quittierte der Markt eine Verdoppelung des Nettogewinns bei Softbank zum Handelschluss mit einem Minus von 1 Prozent, nachdem die Aktie zunächst noch deutlich zugelegt hatte. KDDI gewannen nach dem Ausweis von Geschäftszahlen dagegen 6,9 Prozent. Für Hitachi ging es um 2,8 Prozent aufwärts, nachdem das Unternehmen in seinem ersten Quartal besser abgeschnitten hatte als erwartet. Auf der Verliererseite standen dagegen ANA Holdings mit einem Abschlag von gut 3 Prozent. Die Fluglinie hatte wegen Problemen mit dem Boeing-Dreamliner, hoher Treibstoffkosten und des schwächeren Yen einen Nettoverlust gemeldet.

Verkauft wurde in Tokio Versorger-Aktien. Hintergrund waren Teilnehmern zufolge Ängste vor Problemen beim Wiederanfahren stillgelegter Atomreaktoren angesichts des Widerstands der Politik wie auch in der Bevölkerung. Tokyo Electric Power, Chubu Electric Power und Kansai Electric Power gaben um bis 5,5 Prozent nach.

Etwas nach oben ging es beim Gold. Die Feinunze kostete in Asien 1.333 Dollar und damit rund 8 Dollar mehr als im späten US-Handel. Einige Akteure begründeten dies mit der Erwartungshaltung, dass die US-Notenbank zunächst unverändert an ihrer expansiven Geldpolitik festhalten wird. Da damit Inflationsrisiken verbunden seien, sei das Gold als vermeintlicher Inflationsschutz gesucht gewesen.

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