Alt 30.07.13, 10:49
Standard Börsen auf breiter Front im Plus
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Die ostasiatischen Aktienmärkte haben am Dienstag einen freundlichen Handelstag erlebt. Dabei war die zuletzt arg gebeutelte Börse in Tokio der größte Gewinner. Mit einem Plus von 1,5 Prozent auf 13.869 Punkte legte der Nikkei-Index erstmals seit vier Handelstagen wieder zu, machte damit aber nur einen kleinen Teil seiner jüngsten Verluste von über 6 Prozent wett.

"Nur weil die Verkäufe zuletzt besonders stark ausgefallen sind, bedeutet das nicht zwingend, dass nun eine Rally vorgezeichnet ist", sagte Chefstratege Tatsunori Kawais von kabu.com Securities. "Bei den Unternehmensgewinnen fehlt die Konstanz und das unterminiert das fundamentale Vertrauen in den Markt."

Marktexperten sprachen insgesamt von einer abwartenden Grundhaltung. Vor der Veröffentlichung wichtiger Konjunkturdaten im weiteren Wochenverlauf und besonders der Notenbanksitzungen in den USA, Großbritannien und der Eurozone sei aber auch keine ausgeprägte Kaufneigung zu erwarten gewesen. Das galt auch für Gold und Öl. Beide zeigten sich etwas leichter als am Vortag im US-Handel.

Die Tokioter Börse erhielt etwas Rückenwind von günstig ausgefallenen Quartalszahlen aus dem Finanzsektor und dem erstmals seit einigen Tagen wieder etwas nachgebenden Yen. Der Dollar erholte sich zwischenzeitlich auf 98,40 Yen, nachdem er am Montag unter 98 Yen gelegen hatte. Zuletzt wurde die US-Devise mit 98,15 Yen gehandelt. Händler erklärten den nachgebenden Yen mit schwächer als erwartet ausgefallenen Daten zur japanischen Industrieproduktion. Überraschend niedrig waren zudem die Ausgaben privater Haushalte in Japan ausgefallen.

Die meiste Musik am Devisenmarkt spielte aber beim Austral-Dollar. Aussagen des australischen Notenbankchefs Glenn Stevens setzten die eigene Währung unter Druck. Nach Ansicht von Stevens haben die letzten Verbraucherpreisdaten nichts daran geändert, dass die Reserve Bank of Australia (RBA) über eine weitere Zinssenkung nachdenkt. Auch die jüngste Abwertung des Aussie sei - gemessen an den wirtschaftlichen Perspektiven - angemessen. Der Australische Dollar gab daraufhin von 0,9160 auf zuletzt 0,9067 US-Dollar deutlich nach. An der Börse in Sydney verpuffte die Zinssenkungsfantasie allerdings.

Zu den größeren Gewinnern an der Tokioter Börse gehörten die Aktien von Daiwa Securities Group, die um 3,3 Prozent zulegten. Das Unternehmen hatte für das erste Quartal einen Rekord-Nettogewinn gemeldet. Sumitomo Mitsui Financial Group schlossen nach gut ausgefallenen Quartalszahlen 0,9 Prozent höher.

Um 1,3 Prozent nach oben ging es mit dem Kurs von Komatsu. Das Minus beim operativen Gewinn von 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sei niedriger als bei den Wettbewerbern. Zudem habe Komatsu stärkere Gewinnmargen gezeigt, hieß es zur Begründung. 3 Prozent büßten die Papiere des Konkurrenten Hitachi Construction Machinery ein. Dort ist der operative Gewinn im ersten Quartal um 28 Prozent abgerutscht.

Das Indexplus in Schanghai erklärten Teilnehmer zum einen mit einer Gegenbewegung auf die jüngsten Verluste, zum anderen damit, dass die chinesische Notenbank erstmals seit fast einem halben Jahr die Geldversorgung des Finanzsystems wieder erhöht hatte. Nach Angaben von Händlern gab die PBoC erstmal seit Februar Liquidität in den Markt.

Um 2,1 Prozent abwärts ging es in Hongkong mit dem Kurs des Autobauers Brilliance, nachdem BMW und sein chinesischer Joint-Venture-Partner Brilliance in China eine Schlappe erlitten haben. Die Umweltbehörde untersagte den Ausbau einer Produktionsanlage. Damit wird der Plan auf Eis gelegt, die Produktionskapazität auf 400.000 Autos im Jahr hochzuschrauben.

In Sydney verloren Woolworth in einem gut behaupteten Markt 1,6 Prozent, nachdem der Einzelhändler für sein viertes Quartal nur ein moderates Umsatzwachstum gemeldet hatte.

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