Alt 26.07.13, 11:58
Standard Fester Yen sorgt für schwache Börse in Tokio
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Eine Talfahrt in Tokio und moderate Abschläge in Schanghai haben am Freitag den Börsenhandel in Ostasien geprägt. Damit verzeichneten die beiden wichtigsten Handelsplätze der Region Abgaben und fielen damit aus dem Rahmen. Denn an den übrigen ostasiatischen Börsen bewegte sich nicht viel. Während in Tokio die Aufwertung des Yen die Aktienkurse massiv belastete, waren es in Schanghai Konjunktursorgen. Der japanische Nikkei-225 stürzte um 3,0 Prozent auf 14.130 Punkte ab und verbuchte damit den höchsten Tagesverlust seit dem 13. Juni. Der marktbreitere Topix sank um 2,9 Prozent - alle 33 Branchen schlossen im Minus. Der chinesische Leitindex Schanghai-Composite gab 0,5 Prozent ab.

Die Baisse in Tokio hatte ihren Ursprung am Devisenmarkt, denn die Yen-Aufwertung senkt die Wettbewerbsfähigkeit der japanischen Exportwirtschaft. Die japanische Landeswährung kam gleich von mehreren Seiten unter Aufwertungsdruck. Zum einen wuchsen am Markt die Erwartungen, dass die US-Notenbank kurzfristig nicht von ihrer extrem lockeren Geldpolitik abweichen wird. Zum anderen zog die Inflation in Japan an. Neuesten Daten zufolge stiegen die Verbraucherpreise im Juni so stark wie seit Ende 2008 nicht mehr. Nach Wechselkursen am Vortag von klar über 100 Yen für einen Dollar ging dieser im späten Asienhandel bei 98,62 Yen um.

Am Aktienmarkt standen vor allem exportsensible Werte unter Druck. Kyocera-Titel fielen um 5,1 Prozent und Advantest-Papiere brachen um 9,7 Prozent ein. Unter den Aktien der Baumaschinenhersteller traf es Komatsu und Hitachi Construction Machinery mit Abschlägen von 3,6 bzw 3,8 Prozent. Hier belastete zusätzlich der schwache Ausblick von Caterpillar in den USA. Besser als der Gesamtmarkt hielt sich die Aktie von Nissan Motors, die 1,3 Prozent abgab. Der Automobilkonzern hatte seinen Gewinn im abgelaufenen Quartal um 14 Prozent gesteigert, wobei Analysten noch etwas mehr erwartet hatten. Die Wettbewerber-Aktien von Suzuki Motor schnitten ebenfalls leicht besser als der Gesamtmarkt ab, nachdem die indische Tochter Maruti Suzuki für das erste Quartal einen satten Gewinnsprung um 49 Prozent verbucht hatte.

In China sprachen Händler von wachsenden Sorgen über die wirtschaftliche Entwicklung des Landes und verwiesen auf die schwache Wirtschaftstätigkeit. Werte aus den Sektoren Papier, Stahl, Kohle und Zement führten die Liste der Verlierer an. Der chinesische Industrieminister hatte Unternehmen aus der Schwerindustrie aufgefordert, Überkapazitäten abzubauen und Produktionsstandorte zu schließen. Das Ministerium veröffentlichte eine Liste mit zu schließenden Werken. "Die Regierung macht ernst mit dem Umbau der Wirtschaft. Die Maßnahmen dürften Wachstum und Unternehmensergebnisse zusätzlich belasten", sagte ein Händler und verwies auf die ohnehin schleppend verlaufende Konjunktur.

Die Titel des Papierherstellers Shandong Chenming sanken um 2,3 Prozent. Im Metallsektor gaben die Aktien von Baotou Steel und Zhuzhou Smelter 2,2 bzw 0,9 Prozent ab. Laut aktueller Daten fiel der Zuwachs bei Vermögenswerten im Bankensektor im Juni auf ein Rekordtief. Die Anteilsscheine China Citic Bank, AgBank und Ping An Bank verbilligten zwischen 1,1 und 1,7 Prozent.

An den übrigen Börsen der Region hielten sich die Bewegungen in Grenzen. In Seoul legte der Kospi um 0,1 Prozent zu. Der Kurs von Samsung Electronics ermäßigte sich dagegen um 0,9 Prozent. Der Elektronikriese kämpfte im zweiten Quartal mit sinkenden Marktanteilen. Um 0,7 Prozent nach oben ging es für die Titel von Kia Motors, der Automobilhersteller verbuchte eine deutliche Ergebnisverbesserung. In Sydney reichte ein mageres Plus von 0,1 Prozent beim S&P/ASX-200 für ein Zweimonatshoch.

Am Ölmarkt weitete sich die Preisdifferenz zwischen WTI und Brent wieder deutlicher aus. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich auf 104,79 Dollar nach einem US-Vortagesschluss von 105,49 Dollar. Brent wurde im späten Geschäft mit 107,08 Dollar gehandelt. Die Feinunze Gold war für knapp 4 Dollar weniger für 1.330 Dollar zu haben.

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