Alt 25.07.13, 11:43
Standard Rot dominiert Aktien - Yen-Erholung belastet Tokio
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An den ostasiatischen Börsen haben am Donnerstag Abgaben den Trend bestimmt. Die Verluste fielen zwar überwiegend moderat aus, gleichwohl erstreckte sich der Abwärtstrend praktisch über die gesamte Region. Klare Gründe für die Abwärtsbewegung konnten Händler nicht benennen, es habe einfach an Kaufargumenten gemangelt. Die Vorgaben der Wall Street hätten nicht viel hergegeben und auch sonst hätten die Treiber für die Aktienmärkte der Region gefehlt. Zudem sei die Berichtssaison in Asien in den Vordergrund gerückt, hieß es im Handel.

Ein klarer Gewinner ließ sich zunächst doch ausfindig machen - am Devisenmarkt. Angetrieben von überraschend positiven Immobiliendaten in den USA zog der US-Dollar auf Tagessicht deutlich zum Yen an. Allerdings erholte sich die japanische Währung im Verlauf der Aktiensitzung wieder etwas. Der Greenback legte auf Tagessicht um rund 0,8 Prozent zu und stieg bis auf das Tageshoch von 100,46 Yen. Im späten asiatischen Geschäft fiel die US-Devise auf 100,04 Yen zurück. Am Vortag hatte der Dollar noch deutlich unter 100 Yen gehandelt. Mit den überzeugenden US-Immobiliendaten preisten Anleger am Devisenmarkt einen raschen Ausstieg der US-Notenbank aus der extrem lockeren Geldpolitik ein.

Der sich erholende Yen, der die Wettbewerbsfähigkeit der japanischen Exportwirtschaft schwächt, verstärkte den Abgabedruck an der Börse in Tokio, den eine Gewinnwarnung von Canon eingeleitet hatte. Der Nikkei-225 sank um 1,1 Prozent auf 14.563 Punkte. Der breiter aufgestellte Topix büßte 1,4 Prozent ein, 31 von 33 Branchen schlossen im Minus. "Der Aktienmarkt wirkt etwas überhitzt. Dazu fehlt es an frischen und positiven Impulsen", begründete Aktienstratege Hiroichi Nishi von SMBC Nikko Securities die Abgaben in Tokio. Canon stellten den größten Abgeber unter den Standardwerten. Die Aktie des Kameraherstellers stürzte um 5,4 Prozent ab, nachdem der Konzern seine Gesamtjahresgewinnprognose um satte 10 Prozent gesenkt hatte. Begründet wurde dies mit einem Einbruch beim Absatz von Digitalkameras in China und Europa.

Die Titel des Kosmetikanbieters Kao konnten Anleger zum Handelsende 3,4 Prozent günstiger erwerben. Das Unternehmen hatte eine Creme zur Aufhellung der Haut zurückgerufen. Zwischenzeitlich war der Kurs um 8,0 Prozent eingebrochen. Versicherungswerte litten unter der geplanten Kooperation von Japan Post Holdings und American Family Life Assurance. Beide Unternehmen wollen Versicherungspolicen über die Postämter in Japan vertreiben. Dai-ichi Life Insurance sanken um 5,4 Prozent und Tokio Marine Holdings um 5,3 Prozent.

In China fielen die Leitindizes in Hongkong und Schanghai. Der HSI gab 0,4 Prozent und der Schanghai-Composite 0,6 Prozent ab. Gegen den Markttrend standen Aktien aus dem Eisenbahnsektor hoch im Kurs. Der chinesische Premierminister Li Keqiang hatte einen beschleunigten Ausbau des Eisenbahnnetzes in Zentralchina und den westlichen Provinzen angekündigt. China Railway Construction zogen in Schanghai um 2,9 Prozent und China Railway Group um 1,8 Prozent an.

Auch in Seoul nahm die Berichtsperiode Fahrt auf. Während sich der Leitindex Kospi mit einem Abschlag von 0,1 Prozent präsentierte, verteuerten sich die Titel von SK Hynix um 0,5 Prozent. Der Halbleiteranbieter kehrte im zweiten Quartal in die Gewinnzone zurück. In Sydney schloss der S&P/ASX-200 unverändert. Im Bergbausektor bewegten sich BHP Billiton nicht, Rio Tinto verloren 0,3 Prozent.

Am Ölmarkt lief der Spread zwischen den wichtigsten Ölsorten der Welt wieder auseinander. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich auf 104,89 Dollar nach einem US-Vortagesschluss von 105,39 Dollar. Die europäische Referenzsorte Brent wurde mit 106,95 Dollar je Fass und gehandelt. Vor einigen Tagen war WTI erstmals seit Mitte 2010 wieder teurer als Brent gewesen. Die Feinunze Gold ermäßigte sich auf 1.320 Dollar nach zuletzt 1.322 Dollar am Vortag.

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