Alt 23.07.13, 11:23
Standard China entfacht Börseneuphorie mit Wachstumsaussagen
Beitrag gelesen: 414 x 

An den ostasiatischen Aktienbörsen haben die Ampeln am Dienstag dank tatkräftiger Mithilfe aus China auf grün gestanden. Quer durch die Region verzeichneten die verschiedenen Handelsplätze Aufschläge - mit den chinesischen Börsen an der Spitze. Ausgelöst wurde die Rally von Hoffnungen auf Wirtschaftsstimuli in China. Die Regierung in Peking ließ durchblicken, dass sie eine harte Landung der Konjunktur nicht akzeptieren werde. Staatliche Medien in China zitierten Premierminister Li Keqiang, wonach die Volksrepublik ein Wirtschaftswachstum von mindestens 7 Prozent benötige. In der vergangenen Woche hatten Wirtschaftsdaten ein Wachstum von 7,5 Prozent für das zweite Quartal gezeigt - allerdings mit fallender Dynamik.

Li betonte überdies laut staatlichen Medien, dass ein Wachstum von 7,5 Prozent für die Stabilität des Arbeitsmarktes ein "vernünftiger" Wert sei. Die Regierung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt werde daher eine Inflationsrate von 3,5 Prozent bei den Verbraucherpreisen tolerieren. "Die jüngsten Verlautbarungen aus der chinesischen Politik verbunden mit der Liberalisierung des Kreditmarktes bestärken Anleger in ihrer Einschätzung, dass die Regierung den Fokus verschiebt - weg vom Umbau der Wirtschaft und hin zu einer Wachstumspolitik", sagte Analyst Deng Wenyuan von Soochow Securities.

In China stieg der Leitindex Schanghai-Composite um 1,9 Prozent und der HSI legte in Hongkong um 2,5 Prozent zu. Der Shenzhen-Composite rückte um 2,8 Prozent vor. Gesucht waren in China vor allem zyklische Papiere aus den Sektoren Rohstoff und Metall: So zogen Chalco um 2,6 Prozent an, Yunnan Copper um 3,2 Prozent und China Minmetals Rare Earth nur gebremst durch das maximale Tageslimit um 10 Prozent. Nach der Vortagestalfahrt erholte sich der Bankensektor: Ping An Bank verteuerten sich um 5,7 Prozent, China Merchants Bank um 1,9 Prozent und Shanghai Pudong Development Bank um 2,4 Prozent.

Die Konjunkturhoffnungen beflügelten auch die übrigen Börsen der Region. In Seoul stieg der Kospi um 1,3 Prozent, hier trieben Titel aus dem Stahl- und Technologiesektor. Posco gewannen 3,4 Prozent - zusätzlich gestützt von einen Auftrag zum Bau einer Eisenbahnlinie in Vietnam. Besser als erwartet ausgefallene Geschäftszahlen von LG Chem verhalfen der Aktie zu einem Plus von 1,3 Prozent. Auch an den Börsen in Sydney und Tokio ging es nach oben, allerdings hinkten die Handelsplätze der Kursentwicklung in Asien etwas hinterher. Der Nikkei-225 gewann 0,8 Prozent auf 14.779 Punkte, in Sydney legte der S&P/ASX-200 um 0,3 Prozent zu. Der australische Leitindex hatte im Verlauf ein Zweimonatshoch markiert.

In Tokio stützte ein Medienbericht Stahlwerte. Laut Nikkei verständigten sich Nippon Steel & Sumitomo Metal und Toyota Motor über höhere Preise. Nippon Steel stiegen um 3,3 Prozent, Toyota Motor fielen dagegen um 0,2 Prozent. Getragen von den Meldungen aus China zogen die Minenwerte in Sydney an, auch die Preise für Basismetalle stiegen. Die Aktie von BHP Billiton gewann daraufhin 1,1 Prozent, die von Rio Tinto 0,4 Prozent. Getrieben von der Goldpreisrally kletterten Newcrest Mining um 5,4 Prozent. In Hongkong gewannen die Wettbewerberpapiere von Zijin Mining und Zhaojin Mining Industry 7,3 bzw 4,1 Prozent.

Am Devisenmarkt verteidigte der Yen nach dem Wahlausgang vom Wochenende seine Gewinne und neigte weiter zur Stärke. Der Dollar kostete zuletzt 99,46 Yen nach 99,67 Yen am Montagabend in New York. Belastet wurde die US-Währung von schwachen Immobiliendaten aus den USA, die ein schnelles Ende der lockeren US-Geldpolitik unwahrscheinlicher machten. Die Feinunze Gold ging bei zuletzt 1.332 Dollar um nach zuvor 1.336 Dollar am Vortag. Öl der US-Sorte WTI verbilligte sich auf 106,13 Dollar nach einem US-Vortagesschluss bei 106,94 Dollar. Die Preisdifferenz zur europäischen Referenzsorte Brent weitete sich damit wieder aus. Für ein Fass Brent wurden zuletzt 107,95 Dollar bezahlt.

Kontakt zum Autor: florian.faust@dowjones.com
DJG/DJN/flf/raz

Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 10:09 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]