Alt 05.11.12, 17:12
Standard XETRA-SCHLUSS/Schwache Konjunkturdaten belasten
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FRANKFURT--Etwas leichter hat sich der deutsche Aktienmarkt am Montag aus dem Handel verabschiedet. Etwas schlechtere US-Konjunkturdaten und die Unsicherheit über den Ausgang der US-Wahlen am Dienstag sorgten für Zurückhaltung. Der DAX fiel um 0,5 Prozent oder 37 auf 7.326 Punkte.

Die US-Konjunkturnachrichten reihten sich in das Bild ungünstiger Daten aus China und Europa ein: Der ISM-Index für das US-Dienstleistungs-Gewerbe lag leicht unter Erwartung. "Die wichtigste Komponente von allen - die Beschäftigung - ist aber gestiegen", sagte ein Händler. Der ISM-Index wurde bei 54,2 veröffentlicht, während die Erwartung bei 54,5 lag. Die Beschäftigungskomponente sprang aber auf 54,9 nach 51,1 im Oktober. Jobs im Dienstleistungsbereich gehören zu den wichtigsten Stützpfeilern der US-Beschäftigung. In China ging der Einkaufsmanagerindex der Bank HSBC für den Dienstleistungsbereich im Oktober zurück. In Europa blieb der britische Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe unter den Erwartungen.

Über allem steht jedoch die US-Wahl: „Einer Wiederwahl von Präsident Barack Obama sollte eigentlich nicht mehr viel im Wege stehen", prognostiziert die Metzler Bank. Sollte der Amtsinhaber die Wahl für sich entscheiden, rechnet die Bank mit sinkenden Zinsen, vor allem bei US-Staatsanleihen mit längeren Laufzeiten. Ein Sieg des Herausforderers Mitt Romney könne dagegen kurzfristig zu "schweren Verwerfungen" an den Märkten führen.

Der Euro setzte seine Talfahrt fort und rutschte unter 1,28 Dollar ab. Er leidet auch unter der Abstimmung in Griechenlands Parlament zum Sparpaket am Mittwoch. Es ist nicht sicher, ob den Sparauflagen der Troika dort zugestimmt wird.

Tagesgewinner waren die Titel der Deutschen Börse. Sie stiegen gegen den Trend um 2,4 Prozent auf 42,46 Euro. "Für die Aktie spricht die Bewertung", sagte Philip Häßler, Analyst von Equinet. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von unter zehn sei sie günstig und die Dividendenrendite von knapp sechs Prozent sei attraktiv. Nicht gut sahen jedoch die konkreten Zahlen aus: Der Umsatz im Aktienhandel ging um 20 Prozent zum Vorjahr zurück, an der Terminbörse Eurex sogar um 29 Prozent.

Deutsche Post verloren dagegen 2 Prozent auf 15,32 Euro. Hier belasteten schlechte Transportvolumina beim niederländischen Logistikkonzern TNT. Zudem hat das Bundeskartellamt ein Verfahren gegen den Briefzusteller eingeleitet.

Bayer-Aktien hielten sich mit 0,3 Prozent Plus auf 67,62 Prozent besser als der DAX. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat die Zulassung für den Gerinnungshemmer Xarelto von Bayer erweitert.

Munich Re legten um 1,1 Prozent zu auf 125,40 Euro. Goldman Sachs hat die Aktien des Rückversicherers auf "Kaufen" von "Neutral" hochgestuft. Die Münchener legen am Mittwoch Zahlen vor.

VW verloren 0,7 Prozent auf 162,40 Euro. Die Wolfsburger teilten am Abend mit, eine Wandelanleihe von bis zu 2,5 Milliarden Euro begeben zu wollen. "Das ist eine Pflichtwandelanleihe und wird vom Markt nicht gern gesehen, weil es zu einer Gewinnverwässerung führt", so ein Händler. An der Zeichnung an sich bestehe aber kein Zweifel, da VW mit einem attraktiven Koupon winke. Er soll zwischen 4,75 und 5,50 Prozent liegen.

Deutliche Kursbewegungen gab es auch im MDAX. Salzgitter überraschten am Abend mit einer Gewinnwarnung und verloren bis zu 4,5 Prozent. Mit einem Vorsteuerverlust von rund 43 Millionen Euro in den ersten neun Monaten wird die Prognose von rund 19 Millionen Verlust deutlich verfehlt. Die Aktien gingen mit 3,6 Prozent Minus bei 33,95 Euro aus dem Handel.

Besser lief es für den Stahlhändler Klöckner & Co. Die Aktien sprangen um 4,7 Prozent auf 7,56 Euro, nachdem die Citigroup das Kursziel auf 9,20 Euro erhöht hat.

Auch Fuchs Petrolub legten 2,2 Prozent zu 54,32 Euro nach guten Zahlen. Der Konzern sei mit seinem Produktportfolio relativ konjunkturrobust aufgestellt. "Die Nischenstrategie zahlt sich aus", meinte Analyst Heinz Müller von der DZ-Bank.

DJG/mod/raz

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