FRANKFURT (Dow Jones) - Eine Atempause nach seinem steilen Kursanstieg hat sich der deutsche Aktienmarkt am Montag gegönnt. Händler sprachen von einer normalen Reaktion nach dem großen Verfalltag an den Terminbörsen vom Freitag. Der ihm folgende Montag sei üblicherweise von Abwicklungsgeschäften und kleineren Gewinnmitnahmen geprägt. Einem weiteren Kursanstieg stehe dieser "Pausentag" nicht entgegen. Der DAX verlor 0,1 Prozent bzw 4 Punkte auf 7.154 Zähler.

Auf Konjunkturseite war die Nachrichtenlage positiv: Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, schätzt die Verfassung der Weltwirtschaft wieder etwas zuversichtlicher ein. Die Maßnahmen, die Europa und die USA im Kampf gegen die Finanzkrise ergriffen hätten, begännen nun, sich auszuzahlen.

Ordentlich ausgefallen waren ferner Daten vom US-Immobilienmarkt. Das Vertrauen der US-Bauunternehmen verharrte im März auf dem im Vormonat erreichten höchsten Stand seit fünf Jahren. Wie die National Association of Home Builders (NAHB) berichtete, blieb der Index der Verkaufsaktivität bei neuen Einfamilienhäusern bei 28 Punkten. Zudem sagte William Dudley, Präsident der Fed von New York, die Daten zur US-Wirtschaft hätten zuletzt etwas besser ausgesehen, was nahelege, dass sich die Erholung verfestigt habe. Dudley ist der Vize-Chairman des Offenmarktausschusses der US-Notenbank.

Den Grund für den leichten Abgabedruck machten Händler eher im "Hexensabbat" vom Freitag aus, dem großen Verfalltermin an Europas Terminbörsen. Marktteilnehmer, die sich gegen steigende Kurse durch Käufe absichern mussten, haben ihre Positionen nun aufgelöst und damit den Markt leicht belastet. Dies sei jedoch eine "reine Börsenmechanik" und ändere nichts an der positiven Grundstimmung, hieß es im Handel.

Die Anleihe-Auktion zu den Kreditversicherungen (CDS) auf griechische Staatsanleihen ging ohne Überraschungen vor sich. Sie musste sich mit dem ersten Zahlungsausfall von Staatsanleihen eines mitteleuropäischen Staates befassen. Der Restwert griechischer Anleihen wurde hier mit 21,5 Prozent ihres ehemaligen Wertes festgestellt.

Dünn war die Nachrichtenlage bei den Einzelunternehmen. Post-Aktien waren europaweit gesucht, nachdem UPS sein Angebot für die niederländische TNT auf 9,50 Euro je Aktie erhöht hat. Bisher war der US-Logistiker in Europa vergleichsweise schwach vertreten. Deutsche Post legten 2 Prozent auf 14,43 Euro zu. Die Titel profitierten zudem davon, dass die UBS das Kursziel für die Post-Aktie auf 16 von 14 Euro angehoben und ihre Kaufempfehlung bekräftigt hatte.

Im MDAX verloren EADS 2,7 Prozent auf 30,27 Euro. Der Airbus-Hersteller wird nach Berichten informierter Kreise in diesem Jahr eventuell weniger A380 als geplant ausliefern. Gewinnmitnahmen setzten die zuletzt gut gelaufenen Automobilwerte unter Druck. BMW gaben um 1,6 Prozent auf 71,84 Euro nach. Die Analysten von Goldman Sachs haben die Aktien des Automobilherstellers von ihrer "Conviction Buy List" gestrichen, halten an der Kaufempfehlung aber fest.

Für Kursbewegung bei Einzelwerten sorgten auch weitere Analysen der großen Banken. Deutsche Bank stiegen um 2,2 Prozent auf 39,50 Euro, nachdem sowohl UBS als auch Barclays das Kursziel deutlich erhöht hatten. ThyssenKrupp legten nach einer Kaufempfehlung der UBS für US-Stahlwerte um 1,3 Prozent auf 20,75 Euro zu.

Im TecDAX erholten sich die gebeutelten Solarwerte etwas. Unter anderem stiegen Solarworld um 5,4 Prozent und SMA Solar um 3,2 Prozent.

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