Alt 18.03.21, 18:26
Standard Rendite-Höhenflug bremst Technologieaktien - Dow mit Rekord
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NEW YORK (Dow Jones)--Nach der Rekordjagd des Vortag belastet am Donnerstag ein erneuter Anstieg der Rentenrenditen die Wall Street. Die Ankündigung der US-Notenbank, weiter an ihrer ultralockeren Geldpolitik festzuhalten, hatte den Dow-Jones-Index am Vortag erstmals über die Marke von 33.000 Punkten getrieben. Gestützt von Finanzwerten markiert der Dow das nächste Allzeithoch. Er steigt um 0,6 Prozent auf 33.208 Punkte. Der S&P-500 und der technologielastige Nasdaq-Composite fallen dagegen um 0,3 bzw. 1,4 Prozent.

Die Fed hat die Wachstumsprognose kräftig erhöht und ein mögliches mittelfristiges Überschießen der Inflation bis auf 2,4 Prozent eingeräumt. Dagegen und auch gegen die anziehenden Marktzinsen vorgehen will sie aber nicht, weil US-Notenbankgouverneur Jerome Powell die Inflationsentwicklung als temporär einstuft. Doch Anleger befallen angesichts der Inflationserwartungen der Fed Zweifel, ob es mittelfristig bei der ultralockeren Geldpolitik bleiben werde.

Renditen auf 14-Monatshoch

Mit diesen Aussichten steigt die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen mit 1,75 Prozent auf ein 14-Monatshoch. Aktuell steigt die Benchmarkrendite um knapp 10 Basispunkte auf 1,74 Prozent. "Es dreht sich alles um Inflationserwartungen: Fakt ist, dass wir Inflationsprojektionen jenseits des Fed-Ziels erhalten und dies die Rentenrenditen treibt", sagt Chefmarktstratege Edward Park von Brooks Macdonald. Die Sorge vor Inflation und einer Straffung der Geldpolitik belastet den Aktienmarkt - die gestiegenen Marktzinsen in erster Linie die Technologiewerte. Die veröffentlichten US-Konjunkturdaten zeigen ein uneinheitliches Bild und spielen bei der Kursfindung kaum eine Rolle. Die überraschend positive Entwicklung der Industrie im Großraum Philadelphia belastet indes die Rentennotierungen.

Im Technologiesektor fallen die Aktien der Branchengrößen Apple, Microsoft, Amazon und der Google-Mutter Alphabet um bis zu 2,2 Prozent. Dagegen sind die Bankentitel mit steigenden Marktzinsen die klaren Gewinner: der Branchenindex zieht um über 4 Prozent an. Im Dow steigen JP Morgan und Goldman Sachs um 3,8 bzw. 3,1 Prozent.

Tesla-Aktie nach erneutem Unfall unter Druck

Tesla fallen um 3,6 Prozent. Die Behörden untersuchen einen weiteren Unfall mit einem Tesla-Fahrzeug, bei dem möglicherweise der Autopilot des Fahrzeugs im Einsatz war. Mindestens drei Unfälle mit Tesla-Fahrzeugen in den vergangenen Wochen haben Untersuchungen nach sich gezogen. Für die Papiere von American Outdoor Brands geht es knapp 17 Prozent nach oben. Der Schusswaffenanbieter ist im dritten Quartal des Fiskaljahres 2021 wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt.

Eli Lilly verlieren 0,5 Prozent. Der Antikörper Bamlanivimab des Unternehmens wird in den US-Bundesstaaten Arizona, Kalifornien und Nevada nicht länger zur Behandlung von Covid-19 eingesetzt.

Dollar erholt

Der Dollar erholt sich mit dem Renditeanstieg von den Vortagesabgaben. Der Dollar-Index legt um 0,3 Prozent zu. Am Vortag hatte die Fed den US-Dollar auf Talfahrt geschickt, am Donnerstag holt er die Verluste fast komplett wieder auf. Der Euro geht bei 1,1922 Dollar um nach einem Vortageshoch bei rund 1,1985. Die aktuellen Wechselkurse bewegen sich fast wieder auf dem Niveau, bevor die Fed den Greenback nach unten gedrückt hatte.

Trotz steigender Inflationsaussichten verliert der Goldpreis 1 Prozent auf 1.729 Dollar pro Feinunze - belastet von den hohen Marktzinsen.

Ölpreise stürzen ab

Die Ölpreise setzen ihre Abwärtstendenz fort und verbuchen die höchsten Tagesverluste seit dem 6. November 2020. Händler verweisen auf den zur Wochenmitte vermeldeten überraschend starken Lagerbestandsaufbau in den USA. Dazu gesellen sich anhaltende Sorgen, dass im Zuge der Impfverzögerungen in Europa eine steigende Nachfrage erst einmal ausbleiben dürfte.

Die Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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March 18, 2021 12:10 ET (16:10 GMT)

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