Alt 29.05.13, 14:30
Standard Ist das Potential des Aktienmarktes ausgereizt?
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Gewinne jetzt absichern?

Die positive Entwicklung der Aktienmärkte im Jahr 2013 hat bis heute keinen echten Optimismus hervorgerufen, sondern eher die vorsichtige Grundhaltung der Anleger verstärkt. Je höher die Märkte ansteigen, desto größer scheint die Skepsis zu werden. Ängste und Sorgen am Aktienmarkt deuten allerdings nicht auf eine außergewöhnliche Situation hin, sondern sind eher ein Dauerzustand.

Ruhige Zeiten gibt es nie! Schwankungen bedeuten Normalität! Globale Aktienmärkte sind mit einem durchschnittlichen Zuwachs von rund 10 % pro Jahr im historischen Vergleich eindeutig die attraktivste Anlageklasse. Mehr Risiko, mehr Rendite – das grundlegende Prinzip der Kapitalmärkte. Angesichts der Tatsache, dass die globalen Aktienmärkte im Jahr 2013 schon gut 10 % angestiegen sind, befürchten viele Anleger, dass das Potential für dieses Jahr schon ausgereizt sein könnte. Gewinnmitnahmen scheinen das Gebot der Stunde zu sein. Den Aktienmarkt sollte man jedoch nicht unterschätzen!

Beeindruckende Zahlen

Die US-Aktienmärkte sind in 61 % aller Jahre seit 1926 um mindestens 10 % angestiegen. In 37 % der Jahre betrug der Anstieg sogar mehr als 20 %! Das Szenario, das alle Anleger fürchten, und das wie ein permanentes Damoklesschwert über dem Aktienmarkt schwebt, ist statistisch betrachtet eher selten: In nur 7 % der Jahre beträgt der Verlust mehr als 20 %. Diese Jahre passieren immer wieder und werden auch in der Zukunft wiederkehren. Langfristig betrachtet wird dieser negative Effekt allerdings durch die dominierenden Aufwärtstendenzen mehr als aufgewogen. Auch im deutschen Aktienindex DAX ergibt sich trotz der kürzeren Historie ein ähnliches Bild: In 66 % der Jahre ist der Kursverlauf positiv, in 32 % der Jahre beträgt der Zuwachs dabei mehr als 20 %. Ein Verlust in der Größenordnung von mehr als 20 % tritt lediglich in 15 % der Jahre auf.

Jetzt verkaufen?

Gewinne realisieren und „absichern“ hört sich auf den ersten Blick vernünftig an. Diese Vorgehensweise zieht allerdings grundlegende Fragen nach sich. Wohin mit den Gewinnen? Über kurz oder lang werden diese Beträge höchstwahrscheinlich wieder reinvestiert. Festgelder verbleiben weiterhin äußerst unattraktiv. Also eventuell in andere Aktien, die erneut steigen oder fallen können. Oder in Anleihen – für die dasselbe gilt. Insgesamt ist festzustellen: „Abgesicherte“ Gewinne sind keine Absicherung gegen zukünftige Schwankungen!

Wie ist der Ausstiegszeitpunkt zu wählen? Die Entwicklung der Aktienmärkte folgt keinem vorgefertigten Muster. Die Gefahr, dass der vermeintlich „abgesicherte“ Gewinn nur einen kleinen Bruchteil des Potentials abbildet, welches die Aktien erst im Verlauf weiterer Jahre entfalten, ist daher groß.

Welcher Anteil an realisierten Gewinnen reinvestiert wird, hängt vom Anlagehorizont und der Erwartungshaltung des Anlegers ab. Insgesamt gilt jedoch: Wer als Aktienanleger mehr und mehr in Cash umschichtet, für den wächst die Gefahr weiteres Potential zu verpassen.

Fazit

Nachhaltige Renditen werden an den Aktienmärkten durch langfristige Investitionen erzielt. Zuwächse auf Zuwächse sorgen – nach dem Prinzip eines Zinseszinseffekts – für zusätzliches Wachstum. Wer jetzt Gewinne realisiert, beraubt sich dieser Chancen! Die gegenwärtige Börsenphase sorgt - wie so oft - vielerorts für irrationales Verhalten. Ein sukzessiver Ausstieg aus dem Aktienmarkt ist allein schon aus Gründen der fundamentalen Situation nicht ratsam. Gewinne „absichern“ bedeutet viel eher: „Zukünftige Gewinne schmälern“.

Weitere umfangreiche Analysen zum Thema „Höhenangst am Aktienmarkt“ sind in Rahmen einer in Kürze erscheinenden Studie von Grüner Fisher Investments erhältlich. Sie können diese Studie bereits jetzt kostenlos unter www.gruener-fisher.de anfordern.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
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