NEW YORK (Dow Jones) - Deutlich aufwärts geht es am Dienstag an der New Yorker Börse. Überraschend gute Daten zum US-Einzelhandel und nicht negativ überraschende Inflationsdaten treiben die Märkte. Leidtragende sind vor allem die US-Bonds, die unter Druck stehen. Der Dow-Jones-Index der 30 Industriewerte steigt gegen 16.58 Uhr MESZ um 1,1 % oder 136 auf 12.088 Punkte. Der S&P-500 legt um 1,3% oder 17 auf 1.288 Punkte zu. Der Nasdaq-Composite-Index steigt um 1,5% oder 41 auf 2.680 Zähler.

Beim US-Einzelhandelsumsatz im Mai hatten Analysten mit einem Rückgang um 0,6% zum Vormonat gerechnet und die Daten ohne Kfz-Umsatz um 0,1% nur höher erwartet. Tatsächlich ging der Gesamtumsatz aber nur um 0,2% zurück, die Kerndaten ex Kfz legten sogar um 0,3% zu. Die US-Erzeugerpreise lagen mit einem Anstieg um 0,2% in der Kernrate ohne Nahrung und Energie genau im erwarteten Rahmen. "Das stützt die Hoffnungen auf eine Wiederbelebung des US-Konsums", sagt ein Händler.

Technische Analysten freuen sich vor allem über die Bestätigung der wichtigen technischen Unterstützung bei 1270 Punkten im S&P-500-Index. "Ein Durchbruch hätte zu kräftigen Stop-Loss-Verkäufen geführt", so ein Chartleser. Nun dürfte der Markt in Richtung der Widerstände um 1.295 Zähler laufen.

Im Fokus des US-Marktes steht daneben die Debatte um die Erhöhung der Schuldengrenze der USA. Vor allem der Bankensektor leide unter den Unsicherheiten darüber und dem theoretisch möglichen Zahlungsausfall der USA, sollte sie nicht erhöht werden, heißt es aus dem Handel. Mit Spannung werde daher auf die Rede von Fed-Chef Bernanke am Abend geachtet. Er spricht auf einer Konferenz des Committee for a Responsible Federal Budget (CRFB) in Washington zu Schuldenobergrenze und den Sorgen des Marktes.

Ebenfalls im Blick steht Europa mit dem Sondertreffen der Finanzminister der Eurogruppe in Brüssel. Erwartet werden vor allem klare Aussagen zu Griechenland. "Verwerfungen im Euro zum Dollar könnten sonst auch die Aktien belasten", so ein Händler.

Aktien von Einzelhändlern und anderen konsumnahen Unternehmen legen nach den Konjunkturdaten deutlicher zu. Unter anderem steigen Liz Claiborne um 4,6% und Office Depot um 4,5%. Best Buy steigen um 3,7% auf 29,88 USD. Hier sind die Erstquartalsgewinne weniger stark gefallen als befürchtet.

Avis Budget legen um 4% auf 16,62 USD zu. Der Autoverleiher will für rund 1 Mrd USD Avis Europe kaufen. Damit könnte das bisherige Gebot für den Verleiher Dollar Thrifty hinfällig werden, heißt es dazu im Handel. Dollar Thrifty büßen 8,6% ein auf 72,97 USD.

Apple legen an der Nasdaq um 1,6% zu auf 331,78 USD nachdem Nokia bekanntgegeben hat, alle Patentstreitigkeiten seien nun ausgeräumt.

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