Alt 21.04.10, 16:40
Standard XETRA-MITTAG/DAX ins Minus gedreht - Bankenwerte belasten
Beitrag gelesen: 3201 x 

FRANKFURT (Dow Jones) - Leicht ins Minus ist der deutsche Aktienmarkt am Mittwochmittag gedreht. Der DAX gibt gegen 13.00 Uhr um 0,4% oder 24 auf 6.241 Punkte nach. Die gute Stimmung nach den Apple-Zahlen vom Vorabend ist einer gewissen Zurückhaltung gewichen. Händler hatten bereits am Morgen damit gerechnet, dass sich die Kursdynamik vom Vortag nicht durchhalten lasse. Zudem belastet erneut der Anstieg griechischer Kreditversicherungen. Obwohl am Mittwoch die Gespräche zwischen griechischer Regierung und Vertretern der Euro-Zone und des IWF begonnen haben, sei nicht mit einer schnellen Entspannung zu rechnen, heißt es im Handel. Schließlich seien die Gespräche über zwei Wochen angesetzt. Bank-Aktien stehen daher unter leichtem Abgabedruck, gesucht sind indes die Tech-Werte nach den Apple-Zahlen.

"Ob der DAX das Jahreshoch überwindet, wird wohl vom Fortgang der Earnings-Season abhängen", so ein Marktteilnehmer mit Blick darauf, dass am Mittwoch Boeing, Abbott, AT&T, Morgan Stanley, McDonald's sowie AMR Zahlen vorlegen. Aus technischer Sicht stößt der DAX beim Jahreshoch bei 6.311 Punkten auf Widerstand.

Infineon und Dialog Semiconductor sind weiter die Gewinner der guten Apple-Zahlen. Infineon steigen um 3,1% auf 5,36 EUR, Dialog um 1,7% auf 12,22 EUR. Nach Veröffentlichung der Quartalszahlen hatten Apple nachbörslich 5,2% zugelegt. Mit ihrem Bericht für das zurückliegende Vierteljahr hatten sie die Analystenerwartung sowohl bei Umsatz als auch Gewinn klar übertroffen. Insgesamt gingen 8,75 Mio iPhones über die Ladentische, Analysten hatten nur 7 Mio bis 7,5 Mio erwartet. Infineon und Dialog gelten als Zulieferer für das iPhone, offiziell darf dies Infineon aber nicht einräumen. Analysten schätzen, dass Infineon für jedes an Apple gelieferte Chip-Set im iPhone 16 USD kassiert.

Kursverluste bei den europäischen Banken bremsen auch die Finanzwerte im DAX. Belastet werden sie von den abermals auf neue Rekordhochs gestiegene Versicherungskosten gegen den Ausfall griechischer Staatsanleihen. "Am Markt wird zunehmend bezweifelt, dass Griechenland den Mai-Zahltag noch ohne Hilfe von EU und IWF schafft", sagt Markus Ernst, Kreditanalyst beim UniCredit. Deutsche Bank und Commerzbank fallen um je 1,2%. Gewinnmitnahmen drücken auch die Stahltitel. Thyssen verlieren 1,4%, Salzgitter 1,3%.

Postbank im MDAX ziehen dagegen deutlich an. Händler verweisen auf ein Gerücht, die Deutsche Bank plane nun eine schnelle vollständige Übernahme der Postbank. Die Deutsche Bank wollte das Gerücht nicht kommentieren. Postbank-Aktien steigen um 3% auf 26,32 EUR.

In Daimler kommt es zu Gewinnmitnahmen, obwohl weitere Kurszielerhöhungen und Hochstufungen erfolgt sind. Die Aktien fallen 1% auf 38,61 EUR. Am Morgen hatten die Analysten von J.P. Morgan das Kursziel auf 50 EUR von 46 EUR erhöht und die Citigroup auf 42 nach 36 EUR. VW Vz legen in der Hoffnung auf ebenfalls gute Zahlen 1,5% auf 73,56 EUR zu.

Auch bei anderen Titeln stehen Hochstufungen im Blick. So wurden BASF von Citigroup auf 51 nach 40 EUR und auf "Buy" nach "Hold" erhöht und steigen 1,5% auf 46,78 EUR. Auch das Ziel von Lanxess nahmen sie auf 33 nach 13 EUR und die Einstufung auf "Hold" nach "Sell". Die Aktien notieren 1,2% höher. Das Ziel von Metro wurde durch Goldman auf 57,20 nach 46,80 EUR erhöht und treibt die Aktien um 0,4%. Merck erholen sich von Verlusten nach einer Kurszielsenkung durch Morgan Stanley auf 57 nach 61 EUR und legen wieder 0,6% zu auf 61,71 EUR.

Continental steigen um 0,4% auf 41,17 EUR. Händler verweisen auf die geplanten Preiserhöhungen. "Das Reifengeschäft läuft gut, da könnten höhere Preise durchsetzbar sein", so ein Händler. Allerdings habe der Markt schon auf eine Preiserhöhung gesetzt, nachdem Michelin und Bridgestone bereits entsprechende Schritte angekündigt hätten.

Kursneutral wirkt sich der Wiedereinstieg von EADS in das Bieterverfahren für das neue Tankflugzeug der US-Streitkräfte aus. Die Aktien notieren 0,2% tiefer bei 14,60 EUR. "EADS hat vermutlich nur geringe Chance", so ein Händler. Das Unternehmen zeige aber Präsenz und könne so sein "Standing" in den USA verbessern. Zudem warte der Markt auf die Zahlen von Boeing.

DJG/mod/raz

Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 00:02 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]