Alt 10.10.12, 18:29
Standard XETRA-SCHLUSS/DAX leichter - EADS fliegen nach Fusions-Absage
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Ein holpriger Start in die US-Berichtssaison hat die Stimmung am deutschen Aktienmarkt am Mittwoch getrübt. Der US-Aluminiumkonzern Alcoa hat im dritten Quartal zwar gutes Geld verdient, der vorsichtige Ausblick hat die Investoren allerdings zurückhaltend gestimmt. Anders geht es den Anteilseignern von EADS: Die Absage an die Fusion mit der britischen BAE Systems hat eine Erleichterungsrally in der Aktie ausgelöst. Für den DAX ging es am Ende des Tages um 0,4 Prozent auf 7.205 Punkte nach unten.

Alcoa hat die Wachstumserwartungen an die weltweite Aluminiumnachfrage auf sechs von zuvor sieben Prozent gesenkt und dabei insbesondere auf die Wachstumsschwäche in China verwiesen. Im Dow Jones stellt die Aktie den Verlierer des Tages und gibt um 4,1 Prozent nach.

"Der Alcoa-Ausblick passt in den negativen Bericht des IWF", sagte ein Händler. Der Währungsfonds hat in seinem jüngsten World Economic Outlook die Prognosen für das weltweite Wirtschaftswachstum gesenkt. Er erwartet jetzt das schwächste globale Wachstum seit der Rezession des Jahres 2009.

Für die laufende Berichtssaison dürften die Ausblicke der Unternehmen mindestens so wichtig werden wie die Geschäftszahlen selbst. Zwar wird mit einem schwachen dritten Quartal gerechnet, doch noch werden wieder kräftig steigende Unternehmensgewinne für das vierte Quartal erwartet. Sollten die Ausblicke nun in Moll-Tönen verfasst werden, dürften die Aktienauguren die Schätzungen für das Schlussquartal nach unten anpassen.

Die Fusion zum weltgrößten Luftfahrt- und Rüstungskonzern ist gescheitert. EADS und BAE haben den Milliardendeal abgeblasen. Grund seien unüberbrückbare politische Differenzen, teilte die britische Rüstungsschmiede BAE Systems mit. Die Regierungen aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien erwiesen sich schon in den Gesprächen als Hemmschuh.

Verlierer der gescheiterten Liaison sind auf jeden Fall die Aktionäre von EADS. Denn ihr Unternehmen hat während des Flirts mit dem Wettbewerber rund 2 Milliarden Euro an Marktkapitalisierung verloren. Heute ging es allerdings kräftig nach oben, die Aktie von EADS profitierte von der Erleichterung der Investoren und sprang fünf Prozent auf 27,38 Euro in die Höhe.

Ansonsten bewegte eine ganze Reihe von Analysten-Kommentaren die Aktien. So haben die Experten der Deutsche Bank zum Kauf der MAN-Aktie geraten. Gleichzeitig haben sie das Kursziel auf 94 von 72 Euro erhöht. Sie erwarten für den Nutzfahrzeughersteller die baldige Ertragswende. MAN-Titel stiegen um 3,4 Prozent auf 76,59 Euro. Die Aktie der Deutschen Bank wurde dagegen von den Analysten bei Goldman Sachs herausgestellt, die das Kursziel auf 44,20 Euro angehoben haben. Die Aktie stieg daraufhin um 0,9 Prozent auf 31,94 Euro und hat damit für die Analysten noch immer ein Potenzial von rund 37 Prozent.

Auf der anderen Seite sind die Analysten von Barclays gegenüber dem Technologie-Sektor vorsichtig eingestellt. Die Aktie von SAP wird jetzt nicht mehr zum Kauf empfohlen. Im dritten Quartal dürfte das Unternehmen zwar noch die Umsatzziele erreicht haben, für das vierte Quartal ist Barclays aber skeptisch. SAP-Papiere gaben um zwei Prozent auf 53,50 Euro nach.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@dowjones.com

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