Alt 18.04.11, 13:13
Standard XETRA-MITTAG/Schuldenlast Griechenlands drückt auch den DAX
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FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt notiert am Montagmittag deutlich leichter. Belastungsfaktor ist weiterhin die hohe Verschuldung der Peripheriestaaten der Eurozone. Angespannt bleibt die Lage Griechenlands. Am Wochenende gab es verschiedene Kreisemeldungen, in denen von einer Restrukturierung der Schulden bzw einer gestreckten Rückzahlung die Rede war. Aber auch der Ausgang der Parlamentswahlen in Finnland sorgt für eine Belastung, da mit der Partei der "Wahren Finnen" die Euro-Skeptiker kräftige Zuwächse erhalten haben. An den Anleihemärkten fordern die Investoren zudem höhere Renditen von Ländern wie Portugal und auch Spanien. Der DAX verliert um 12.30 Uhr MESZ um 1,0% oder 78 auf 7.100 Punkte.

Die Impulse von der Konjunkturseite halten sich zu Wochenbeginn in Grenzen. Aus den USA steht der Stimmungsindex der NAHB für den Monat April auf der Agenda. Am Nachmittag wird die Citigroup das Ergebnis für das erste Quartal veröffentlichen und nach US-Börsenschluss der Halbleiterkonzern Texas Instruments Rechenschaft über die ersten drei Monate des Jahres ablegen.

Die Finanzwerte leiden unter der Unsicherheit über die zukünftige Behandlung der Staatsschulden Griechenlands. Die Südeuropäer sollen vorgeschlagen haben, die Rückzahlungsperiode ihrer gesamten Schulden von 350 Mrd EUR zu strecken, haben zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen am Sonntag gesagt. Kein Zeichen des Vertrauens für spanische Anleihen war am Vormittag die Auktion kurzfristiger Anleihen, die auf schwache Nachfrage stießen. Deutsche Bank geben 1,8% auf 40,32 EUR nach, Commerzbank tendieren 4,1% leichter bei 4,22 EUR und ihre CoMEN notieren bei 4,01 EUR. Bei der Aareal-Bank findet der erste Tag des Bezugsrechtshandel wegen der Kapitalerhöhung statt, die Aktie notiert bei 20,98 EUR.

Im Versorgersektor geben E.ON 1,3% und RWE 0,6% nach. "Die politische Diskussion belastet", meint ein Händler. So soll das Bundesfinanzministerium dem "Spiegel" zufolge als Reaktion auf die Steuerausfälle durch die Abschaltung von Kernkraftwerken eine Erhöhung der Kernbrennstoffsteuer erwägen. Wie das Nachrichten-Magazin berichtet, prüfen Experten von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble derzeit, ob Lücken im Haushalt zumindest teilweise durch die Erhöhung der Steuer für Kernbrennstoffe ausgeglichen werden können.

Leichter notieren die Stahlwerte nach einem Kommentar der Anaylsten von Goldman Sachs. ThyssenKrupp und Salzgitter sind den Analysten zufolge Stahlkocher ohne Integration und mit beschränktem Wachstum. Thyssen verlieren 3% auf 28,81 EUR und Salzgitter geben um 3,4% auf 51,64 EUR nach.

Die im MDAX gelistete Aktie von ProSiebenSat.1 steigt um 0,4% auf 18,93 EUR. Der finnische Medienkonzern Sanoma Oyj hat einem Zeitungsbericht zufolge gemeinsam mit lokalen Partnern das höchste Gebot für die niederländischen Fernsehsender von ProSiebenSat.1 abgegeben. Die Senderkette will sich vom Auslandsgeschäft verabschieden, um die hohe Konzernverschuldung zurückzuführen.

DJG/thl/jej/raz

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