Alt 28.05.12, 09:34
Standard Angst vor "Grexit" weicht neuer Zuversicht
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SCHANGHAI (Dow Jones) - An den asiatischen Aktienmärkten hat am Montag die Hoffnung überwogen, dass Griechenland nun doch in der Eurozone bleiben wird. Die Anleger schienen darüber die anderen europäischen Sorgenkinder zu vergessen. Berichte, wonach Spanien bald Hilfe des EU-Rettungsfonds benötigen könnte, lasteten nicht nachhaltig auf den Märkten.

An der Börse in Tokio stieg der Nikkei-220-Index um 0,2 Prozent auf 8.593 Punkte. Der Shanghai-Composite gewann in Schanghai 1,2 Prozent auf 2.361 Punkte. Der Aktienmarkt im südkoreanischen Seoul war am Montag geschlossen, dort feierte man Buddhas Geburtstag. Da auch in Europa am Pfingstmontag mehrere Märkte geschlossen bleiben und in den USA wegen des Feiertags Memorial Day kein Handel stattfindet, verlief das Geschäft in Asien ruhig.

Die Griechen scheinen mehr und mehr zu der Einsicht zu gelangen, dass sie um schmerzhafte Einschnitte nicht herumkommen. Mehrere Umfragen hatten am Wochenende ergeben, dass die konservative Nea Dimokratia mit ihrem Sparprogramm in der Gunst der griechischen Wähler ganz vorne liegt.

Hoffnungen, dass Griechenland am 17. Juni für den Sparkurs stimmt, verdrängten schlechte Nachrichten aus Spanien. Die Ratingagentur Standard & Poor's hatte am Freitagabend europäischer Zeit mehreren spanischen Banken schlechtere Bonitätsnoten gegeben. Die Analysten glauben, dass das Land in eine sogenannte Double-Dip-Rezession rutscht. Zudem wurde am Freitag bekannt, dass Spanien dem angeschlagenen Sparkassenkonzern Bankia mit 19 Milliarden Euro aushelfen wird, um Zweifel an der Stabilität des spanischen Finanzsektors zu zerstreuen.

Stützend wirkte indessen ein Bericht der Sunday Times. Demnach plant die Europäische Union einen Bankenrettungsfonds. Die Mittel dafür sollen in Form einer Abgabe von den Geldinstituten erhoben werden.

Erfreuliche Nachrichten kommen auch aus China. Die staatliche Shanghai Securities News hat am Wochenende berichtet, dass sich der chinesische Außenhandel in der ersten Mai-Hälfte belebt habe. Das gab den Rohstoffpreisen Auftrieb und in ihrem Gefolge den Aktienkursen der australischen Bergbauunternehmen. Fortescue gewannen 5,6 Prozent und Rio Tinto 1,7 Prozent.

In Tokio brachen Renesas um 11 Prozent ein. Das Unternehmen plant eine Kapitalerhöhung und den Abbau von 14.000 Arbeitsplätzen bzw 30 Prozent der Belegschaft. Der Kurs des Mehrheitsaktionärs NEC büßte 9,2 Prozent ein. Gesucht waren dagegen Schwergewichte wie Fanuc (+2,0 Prozent) und Fast Retailing (+2,1 Prozent).

Tokyo Electric Power (Tepco) fielen im Verlauf ein Rekordtief und schlossen um 2,6 Prozent niedriger. Händler verwiesen auf Aussagen des japanischen Industrieministers Yukio Edano vom Wochenende. Der Minister stellte die Ereignisse in den ersten Tagen nach der Reaktorkatastrophe im März vergangenen Jahres anders dar als das Unternehmen. Das könnte das Vertrauen der Öffentlichkeit zu dem Versorger untergraben haben.

In Shanghai profitierten Aktien von Zementherstellern und Eisenbahngesellschaften von der Erwartung, dass China verstärkt in Infrastrukturprojekte investieren wird. Anhui Conch Cement verteuerten sich um 5,8 Prozent und Fujian Cement um 7,4 Prozent. China Railway Erju sprangen um 9,9 Prozent nach oben.

DJG/DJN/cln

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